Freitag, 30. Dezember 2016

Spät dran ...

... bin ich nun mit dem Danke-sagen für all die wunderbare Adventspost, die Extrakarten und kleinen Geschenke. Ein paar unterwartete Reisen haben meine Planung durcheinandergewirbelt und so manches blieb liegen, auch wenn es mir am Herzen lag.
Ich hatte große Freude im Advent, und die noch fehlenden Karteneindrücke kommen im Januar, gemeinsam mit den versäumten Grüßen und meiner Bindearbeit.

Ein pralles Kreativjahr neigt sich dem Ende, nur um Platz zu machen für neue Unternehmungen. 
Kommt gut rüber ins Neue Jahr und auf ein gesundes Wiedersehen, auf dem Blog, per MailArt, bei einem Workshop oder einfach so.

Prosit!

Dienstag, 13. Dezember 2016

Adventspost Halbzeit und Making of

Viele fleißige kreative Hände füllen täglich meinen Adventskalender. 
Füllen? Ja, füllen mal anders rum bei uns. Weil wir dieses Jahr keine Lust auf Süßes hatten, habe ich die Säckchen garnicht erst aufgehängt, sondern nur den 'Andere Wege' Kalender, den mir meine Freundin wieder geschickt hat. Und darumherum bilden die Karten der Advent Mail Art einen täglich bunter werdenden Reigen strahlender Freudenboten.

Karten 1 bis 6 von Silke, Eva, Sandra, Kristina, Esther und Stefanie


Silvia (vom 7. Dezember) hatte großes Pech mit einem Wasserrohrbruch, der alle Karten zerstört hat, bevor sie sie losschicken konnte. Ein Albtraum. Hoffentlich ist bald alles wieder trocken im Kreativraum.
 
Karten 8 bis 12 von Ursula, meine Karte, von Katja, Carolin und Lydia
Und eine Extra Karte (rechts unten) von Elvira (ohne Blog). 

Ja, es gibt uns tatsächlich 'doppelt', und über Michaelas Mail Art haben wir nun auch Kontakt. Sie schreibt immer 'ohne Blog' in den Nachsatz, als wäre es ihr Nachname, ist es aber nicht. Ihre feinen Mail Art Karten sind mir früher schon in anderen Gruppen aufgefallen und vielleicht mag sie ja auch einen Blog einrichten, damit wir mehr von ihr sehen können. Das wäre ein Geschenk.

Die doppelte Elvira
Für meine Karte hatte ich nicht viel Zeit, eigentlich. Als Vorbereitung hatte ich zwar schon ein paar wunderschöne Muster von Julie Fei Fan Balzer übungsweise nachgezeichnet, um in das Handwerk reinzukommen, aber an die Arbeit ging es tatsächlich erst am Montag (5.) nach dem Markt.

Etwas mit Kling! Glöckchen! sollte es sein und irgendwie ging mir auch die Idee vom Mistelzweig nicht mehr aus dem Sinn. Die Kanten und Übergänge sollten nicht zu kompliziert sein, und der Stempel im Format 5 x 5 cm.


Skizzen, Probestempel und Markierung der Rückseite für einen genaueren Rapport

Stempelvorzeichnung
Als Papier habe ich mich entschlossen, Zeichenpapier mit 170g zu doppeln, also zusammen zu kleben. Mir graute es davor, einen großen Bogen zu bedrucken, weshalb ich mir die Einzelkarten vorbereitet habe. 
Als Stempelfarbe wollte ich gerne ein helles Grün, und ein kleines Stempelkissen davon hatte ich auch. Aber ob es für 24 Karten halten würde? Nach den ersten Karten schien mir der Druck immer heller zu werden. Also gab es auch einen Versuch mit Acrylfarbe, aber der hat mich nicht befriedigt. 


Druckversuch mit Acrylfarbe
Mein Kompromiss: die Hälfte der Karten mit einem zweiten Stempelkissen in Grün-Grau zu bedrucken. Die Karten wirken dadurch graphischer. Und andere Farben wären auch gegangen, wie ich bei der 'Nachproduktion' feststellen konnte.


 
Farbvarianten und Rotakzente
Die Rückseite war schnell mit Buchstaben und dem Musterglöckchenstempel versehen und gingen doch noch rechtzeitig genug (am Mittwoch) auf die Reise. 


Was ich beim Rapportstempeln gelernt habe:
Es schnitzt sich leichter auf einer Glasplatte, weil der Gummi sich besser drehen lässt.
Man muss besonders an den Rändern gut aufdrücken, damit die Verbindungen auch klappen. Halter aus Acrylplatten und Holz gaben bei mir nicht den richtigen Durchblick und der Druck wurde zu ungleichmäßig.
Markierungen am Rand und auf der Rückseite des Stempels erleichtern das Positionieren. 

Und: Rapportstempeln macht Spaß, und das nicht nur zur Weihnachtszeit!

Danke an alle aus meiner Gruppe, dass wir diese Freude teilen können und an Michaela und Tabea für die Organisation.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Adventspost- Start und Adventsmarkt-Vorboten

Jetzt geht's los: gestern kam superpünktlich die erste Karte der Advent-MailArt 2016

hereingeschneit !
Sie kommt von Silke (ohne Blog). Zauberhaft! 
Vielen lieben Dank für diese zarte und kunstvolle Aufmunterung.

Sie wünscht sich Schnee, auf den ich gerne noch ein Wochenende verzichten kann. Stehen mir doch drei Tage Außendienst beim Weihnachtsmarkt bevor. Dafür musste eine Menge Neues erdacht und erstichelt werden und für's Bloggen blieb wenig Raum.

Nun sind die Kisten besser gefüllt. Ein kleiner Blick gefällig?

Die Mausetaschen haben eine blaue Variante bekommen, weniger 'mädchenhaft', 
wie eine Kundin sich wünschte.


Auch die Kollektion von Taschen und Täschchen aus Star Wars Stoffen zielt eher auf die männlichen Marktbesucher, die ja bei diesen Veranstaltungen seltener etwas Interessantes für sich finden. Aber ich kenne auch einige weibliche Star Wars Fans.



Und abends auf dem Sofa entstehen immer noch neue Bottle Cap Puncushion, die dann in das neue erstandene, alte Nähkästchen zu den Nadelheften und Nährollen-to-go wandern. Ich benutze die kleinen Helfer an ganz unterschiedlichen Stellen und kann immer mehrere davon brauchen.

Wenn diese Adventsmarktschlacht geschlagen ist, geht es schnurstracks an die Schnitzwerkzeuge. Stehe ich doch schon bald selbst als Postkarten-Produzentin auf der Liste ... 

Soll noch einer sagen, der Dezember sei eine ruhige Zeit!



Sonntag, 13. November 2016

Bloggertreffen Nachklang


Was für eine tolle Einstimmung in einen wunderbaren Bloggertreffen-Collagenworkshop-Tag hat Katrin, von 'Die Kleine Fabrik' in Köln, für uns vorbereitet! Vielen Dank für die inspirierende Atmosphäre.  
Und ein dickes Danke auch an Katrin für die Idee und die einmalige Einsteiger-Collage, die man hier noch viel schöner sehen kann. 

Eine lange Tafel sollte es werden, dicht an dicht besetzt mit 23 Paar kreativen Händen und Fantasie-vollen Köpfen. Alle im Hier und Jetzt, ständig auf der Suche nach der nächsten Ergänzung für's Bild und die Wissenskiste. Malgründe, Pappen, Hefte, Skizzenbücher, Postkarten gestalteten sich wie von unsichtbarer Hand geführt zu ganz unterschiedlichen Bildern und Geschichten. Ich bin sicher, dass es nächste Woche auf den Blogs die schönsten Bilder davon gibt. Schaut mal rum.

Es hat riesigen Spaß gemacht, die tollen Frauen zu treffen, mit denen ich schon einige MailArt-Aktionen geteilt habe, und so viele, für mich noch unbekannte Bloggerinnen, bei denen es sich lohnt, öfter reinzuschauen. Das Treffen verlangt - natürlich - nach einer Fortsetzung! Im nächsten Jahr. Ist nicht gerade Wunschzettel-Zeit?

Manche hat vielleicht noch wie ich den Nachgeschmack des leckeren Buffets auf der Zunge. Und was den Kürbiskuchen angeht, kann ich hier auch das Rezept weitergeben.
Das Bild ist 'geliehen', aber so ähnlich sah es auf dem Buffet aus. 

Was es mit den Fähnchen auf sich hatte, kann ich nun auch auflösen: sie gehören zu kleinen Geldkarten-Täschchen, die ich als Gastgeschenk mitgebracht hatte. 
Ich hoffe, sie erweisen sich im Alltag als praktische kleine Helfer.
 

Heute widme ich mich wieder meinen häuslichen Aufgaben und warte geduldig auf die Liste für die Adventspost. Nach dem Workshop ist ja bekanntlich vor dem Workshop.
Dann geht es weiter, mit dem Spielen.

Einen geruhsamen Sonntag an alle.

Donnerstag, 10. November 2016

Bunter November

Mein Mittel gegen graue und düstere Novembertage: farbenfrohes Annähen.

Überhaupt, ist der November wohl der Monat, an dem am meisten gebastelt, geknetet, gestrickt  und gebacken wird im ganzen Jahr. Ist das bei euch nicht auch so?

Diese Woche, zum Beispiel, laufen mehrere Vorbereitungen für kommende 'Events' bei mir gleichzeitig auf Hochtouren:

Der Stapel an Weihnachtsmaustaschen wächst. Eine Auftragsarbeit quasi, und dringend erwartet von Maus, die mit mir auf den Adventsmärkten sein wird. Sie ist schon ganz aufgeregt und ich noch lange nicht am Ende der Produktion.

Michaelas Postkunst geht in die Adventsrunde. Eigentlich wollte ich aussetzen, ... eigentlich. Aber wer kann da schon widerstehen? So habe ich nächtens spontan erste, einfache Stempelversuche für einen Rapportstempel unternommen. 
Zum 'in Schwung' kommen erst mal etwas Traditionelles, bevor ich mich an Eigenkreationen wage. Da gibt es schon so viele tolle Entwürfe allein in der Beispielliste zu sehen. Die Latte hängt, wie gewohnt, hoch.


Und dann fiebere ich dem Samstag entgegen, an dem ich nach Köln fahren und beim super Collage-Workshop von Katrin dabei sein kann. 
Also ran an die Collageschnipselkiste (die ich erst zusammenstellen musste) und Hintergründe bekleben, damit ich nicht ganz so als 'Greenhorn' dastehe. Ein bisschen was backen will ich auch noch für's Buffet, aber das geschieht erst morgen.

Heute habe ich erstmal die obligatorischen 'Geburtstagsplätzchen' für meinen Bruder gebacken. Der Anisduft zieht durch das Haus und wärmt von innen.


Da macht das Nähen gleich noch mehr Spaß!!

Wenn ich euch nun angesteckt habe, ihr aber noch Ideen sucht, schaut doch mal hier bei Kristina rein. Sie ist sogar in einer Gruppe 'Kreativ gegen das Novembergrau' unterwegs.

Nächste Woche dann mehr Updates aus meinem Kreativstudio. Dann erzähle ich auch, wozu die Wimpel von oben gehören.

Donnerstag, 3. November 2016

Blauer November

Nachtrag 1 zum Märchenmonat

Nicht jeder 'Froschwurf' führt garantiert zum Märchenprinzen. Davor muss ich nun doch noch warnen. 
Ganz aktuell fand ich heute im 'Zeitmagazin' unter der Rubrik 'Die großen Fragen der Liebe' den bedenkenswerten Hinweis von Wolfgang Schmidbauer, einem bekannten Therapeuten, dass der Frosch sich möglicherweise garnicht verwandelt, " sondern als beschädigter Frosch zu Boden fällt". Das würde ich nicht riskieren wollen.

Nachtrag 2
Die Igelfrau-Suche hat ein märchenhaftes Happy-End genommen. Wie man sieht, sind die beiden ganz verliebt. Die Sache mit dem Hasenlauf werden sie aber wohl erst nach einem Hochzeits-Winterschlaf im Frühjahr angehen.


Auch sonst hatte mein Wochenende märchenhafte Begegnungen und Eindrücke, eingefangen bei einer Stippvisite in Würzburg. Ein kühler Sonntagmorgen und strahlend blauer Himmel, ein Spaziergang durch den Ort meiner späten Schultage.

das Falkenhaus


die Marienkapelle am Markt
die alte Mainbrücke und die Festung Marienburg

der Alte Kranen am Mainufer
Auf der Fahrt habe ich die Zeit genutzt, an den Prototypen für mein blaues 'Megaprojekt' zu tüfteln: Vereins-Mützen für die Darmstädter Rugbymannschaft. 3 verschiedene Varianten habe ich ausprobiert, (bosnisch) gehäkelt und gestrickt, eine davon wird nun in die 'Produktion' gehen.

Es wird eine Weile dauern, bis alle 30 Ohren eingestrickt sind, besteht eine Mannschaft doch bekanntlich aus 15 Spielern, und Freunde und Fans gibt es auch noch ...


Dabei schaut ja auch schon die Adventsmaus um die Ecke, mit der ich am ersten Dezemberwochenende auf dem Markt in Hochheim wieder einen Stand aufmachen möchte. 
Keine Zeit also, auch nur an den November-Blues zu denken.



Und wenn es wieder mal eine Blogpause gibt, dann nur, weil meine Hände mit anderen Dingen beschäftigt sind.

Montag, 24. Oktober 2016

Einen Frosch küssen ? Niemals!

Hartnäckig hält sich das Gerücht, man bekäme einen Prinzen, 
wenn man nur den Frosch küsst. 
SO FALSCH!!! 

Tatsächlich steht im Märchen, dass der Frosch nur zu ihr ins Bett wollte. 


Da wurde sie bitterböse und warf ihn aus allen Kräften an die Wand. 
SO wurde er zum Prinzen!

Wunderbar illustriert von Eleni Livanios fand ich das richtige Märchen unlängst im großen Märchen-Bilderbuchschatz aus dem Ellermann Verlag.
Da erzählt man den Kindern wenigstens die richtige Geschichte.

Also Mädels und Frauen: Lasst euch nicht von einem häßlichen Prinzen zu einem Kuss überreden! Nicht mal im Märchen werdet ihr dafür belohnt!

Soweit mein Beitrag zur Märchenaufklärung für diese Woche, den ich liebend gerne an Frau Nahtlust weitergebe. Sie sammelt im Oktober noch Märchendinge.

 

Mittwoch, 28. September 2016

Ein schöner Rücken kann auch entzücken

Was man im Buchladen von Büchern sieht, sind ja meist die Deckblätter (Cover), schön dekorativ auf Tischen platziert, mit farbenfrohen Bildern und Ornamenten, die mehr oder weniger den Inhalt des Buches darstellen. Bei manchen alten Büchern findet man das auch noch.
Unschwer zu erkennen, um welches Werk er sich hier handelt ...
Wenn das Buch dann aber gelesen ist, steht es im Regal und man sieht nur noch den Rücken. Bei diesen alten Büchern einen ledernen Rücken mit eingeprägter Schrift und Ornamenten, was sofort die Assoziation von Bibliotheksgeruch und schweren Schmökern hevorruft.
gaaaanz rechts: Drei Männer im Schnee
Bei den neueren, zumeist Taschen-Büchern kann sich die Gestaltung mit Bildern auch auf den Rücken ausbreiten, was das Suchen oft erleichtert. Einzig, um den Titel lesen zu können, muss man nun immer den Kopf nach links kippen (bei englischsprachigen Büchern übrigens immer nach rechts). Das ist bei den alten Büchern angenehmer.


Die Buchrücken-Optik ist es dann auch oft, die man als graphisches Symbol wählt, wenn es darum geht "Bücher" darzustellen. Ein prima Beispiel findet ihr heute in Michaelas neuen Post. So ein Muster hätte ich auch gerne entworfen.

Stattdessen habe ich mich an einer Mustervariante für die koptische Paradiesbuch-Bindung versucht. Und eine Muster-Wiege zum Stechen der Löcher ausprobiert.

Für die Bindung des Paradiesbuches wollte ich gerne eine Art Kreuz aus den Kettstichen schaffen, was bei nur 6 Lagen etwas schwierig ist, wie sich herausgestellt hat. (Ich bin bei der ursprünglichen Anordnung mit 3 Bögen pro Lage geblieben und habe bunt gemischt.)

Beim 1. Versuch, unten hell, war der Abstand mit 5mm einfach zu weit. Gleichzeitig hat sich der jeweils äußere Kettstich so stark verzogen, dass das Kreuz nicht mehr sichtbar blieb.
Im 2. Versuch, oben mit orange, sind die Abstände deshalb kleiner (2mm) und am Rand habe ich einen extra Fitzbund eingebaut. Ganz überzeugt bin ich noch nicht, aber es sind ja auch Testbücher.
 
 Was hingegen gut geklappt hat, war die Arbeit mit meiner neuen Buch-Wiege.

Es ist eine Hilfe für das Stechen der Löcher im Rücken der Lagen, gebastelt aus Buchkarton und Rückengewebe nach einer Anleitung, die ich irgendwo mal gefunden habe und weitergeben kann, bei Bedarf. Man muss dann nicht mehr an der Tischkante arbeiten, was ich als angenehm empfunden habe. Papierlage einlegen, Schablone drauf und losstechen.

 Die Löcher liegen schön mittig und die Ahle kommt gut durch.

Und wenn man fertig ist, nimmt man die drei ineinander gesteckten Teile wieder auseinander und legt alles flach in die Schublade. Voilà.


So habe ich doch auch ein bisschen Muster-Buch-gemustert im September.

Im Oktober geht es dann um ganz andere Schwünge und Markierungen.
Schaut mal rein bei Frau Müllerin.

 

Dienstag, 27. September 2016

Meine - (nur eine?) Heimat

Den Spruch vom 'Goldene Oktober' kennt man ja schon, aber dieses Jahr qualifiziert sich definitiv auch der September für diese Auszeichnung. Was die Sonnenausbeute und die reiche Apfel/ Birnen/ Pflaumen-Ernte angeht auf alle Fälle, selbst die Sonnenblumen strahlen mit den Hagebutten um die Wette.


Und da fällt mir auf, dass dies ein Teil meiner 'Heimat' ist. Der Herbst gehört zu meinem 'Lebensort', ich bin mit ihm aufgewachsen. Und er würde mir fehlen, wenn ich in einer anderen Klimazone leben würde, in der jeden Tag und Monat dieselbe Temperatur herrschen würde. Ich fühle mich 'zu Hause' mit Jahreszeiten, wechselnden Wärmezyklen und veränderten Helligkeiten.  Das ist meine klimatische

Überhaupt spricht man oft von ganz unterschiedlichen 'Heimaten': der sportlichen Heimat, der künsterlischen Heimat, der kulinarischen Heimat ...

Letztere hängt natürlich mit der Geographie zusammen und den Dingen, die hier oder dort gerade wachsen. Aber in eben diesen 'Raum' bin ich hineingeboren worden und reingewachsen, oder habe ihn mir später auch ausgesucht (Wahl-Heimat), von dem ich dann sage: hier bin ich da-heim, und fühle ich mich mit der Gemeinschaft und der Tradition dort verbunden.
Überall, wo ich diese Sicherheit finde, habe ich dann auch häufig das Gefühl von 'Heimat'. Wo die Anknüpfung fehlt oder nicht geschaffen werden kann, fühlt man sich fremd.

Die Sprache ist ein gutes  Beispiel, das einem so geläufig ist, dass man garnicht mehr darüber nachdenkt. Ich bewege mich relativ sicher im indogermanischen Sprachraum: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch etc. kann ich mir gut aneignen. 
Diese 'sprachliche Heimat' gründet sich auf verschiedenen Regeln, die alle diese Sprachen gemeinsam haben und anwenden: gemeinsame lateinische Schriftzeichen und arabische Zahlen, das Lesen und Schreiben von links nach rechts und das Blättern von Texten von rechts nach links.


Wie fremd sind dagegen die Symbolschriften, wie Japanisch oder Kyrillisch, ganz zu schweigen von den arabischen Schriften. Da ist für uns Europäer "alles anders herum". Was ja nun eine Frage des Standpunktes ist - und: womit man aufgewachsen ist, wo man sich beheimatet fühlt. 

 
Insofern ist es für mich eine ganz große Leistung, wenn man sich darauf einlässt, auch diese neue 'Heimat' zu betreten und sie sich aktiv anzueignen.


Ich bin froh und dankbar, dass es uns durch die gemeinsame Schrift leichter wird, uns an vielen neuen Orten eine zweite, dritte, vierte Heimat zu schaffen, in der wir uns verhältnismäßig sicher bewegen können. Und ich hoffe, dass es auch vielen von denen gelingen möge, die sich in unserem Land eine neue Heimat schaffen wollen.

Meine kleine symbolische Papierkarte schicke ich noch zu Frau Nahtlust, die mich mit ihrem September-Papierliebe Thema auf diesen Gedankenweg geschubst hat. 
Nun schätze ich meine Heimat(en) umso mehr.
 

Freitag, 9. September 2016

Paradiesfinale - Post Nr. 9 und Einband

Nun ist es passiert: die (für meine Gruppe) letzten Paradiesblätter aus der Schweiz sind gestern  angekommen. Ein trauriges Auge  - ist nun die bunte Briefumschlagzeit zu Ende, und ein lachendes Auge - alle Schätze sind sind nun 'mein' und ich kann sie jederzeit anschauen.

Besonders zarte Exemplare hat Veronika geschaffen und uns zum Schluss noch ein 'Paradies zum Fühlen' geschenkt. Das Papier ist von ihr handgeschöpft (!) und mit den verschiedensten Drucktechniken gestaltet. Vielleicht zeigt sie uns auch noch, wie die Seiten entstanden sind.

Fingerprint-Vögelchen bewachen einen Paradiesschatz-Umschlag ...

... und Briefmarken-Vögel erzählen Geschichten aus fernen Paradiesen ...

... Äpfel dürfen auch nicht fehlen und passen ganz wunderbar zur beginnenden Erntezeit. Wenn das keine Versuchung ist!

Auch diese Post kam wieder in einem liebevoll gestalteten Umschlag, mit Beiblatt und extra Anhänger. Eine kleine Extra-Sammlung hatte ich da nun, die viel zu schade ist für 'die Kiste', dachte ich.

Daraus läst sich doch was machen. So wurden sie zur Basis meiner Einbandblätter.
In Streifen geschnitten, Bildelemente und Banderolen bereit für eine Collage
 

Das Deckblatt vorne und die Rückseite ergeben zusammmen den Titel.



Und auch für die Innenseiten der Deckel reichte das Material.

Innenseite vorne
Innenseite hinten
Bleibt nur noch das Lochen und Binden, dann schließt sich auch dieser MailArt-Sommer 2016. 
Vielen Dank an alle aus meiner Gruppe für die farbenfrohen, kreativen Einblicke in eure Paradiese! Es hat viel Spaß gemacht und das Paradiesbuch wird sicher viele (kommende) Wintertage erhellen.

In anderen Gruppen geht es noch weiter, zu sehen sind die Seiten hier bei Michaela.

Zum 'Abschied' noch ein Fundstück:
Ein besonderes Paradiestor habe ich an der Kirche St. Sebastian in Magdeburg gefunden, beschützt von einer Gruppe Engeln. Den Namen des Künstlers habe ich mir leider nicht gemerkt.