Seit letzter Woche ist bei mir reger Betrieb im Vorgarten und tatsächlich fanden sich neben dem Baustellen-Kaos auch Baustellen-Karos ...
Ein Ausschnitt aus dem Belag, der flugs zum Muster wird? ... ein erster Versuch.
Aber eigentlich hatte ich aber textile Karos angekündigt, und zwar ein paar Versuche, ein Hahnentritt-Muster zu produzieren. Das Webbuch gibt vor, dass es enststeht, wenn man zwei Farben verwendet, und je 2 Streifen im Wechsel miteinander verwebt.
Das geht zuerst gut aus schmalen Papierstreifen, und wenn man die Augen etwas zusammenkneift, sieht man auch das Muster.
... dann - warum auch nicht - aus Stoffstreifen, die man ja in beliebiger Anzahl zur Verfügung hat.
Das Weben geht gut, nur an der 'Fixierung' muss ich noch arbeiten. ich habe die Streifen punktuelle mit Textilkleber fixiert, was die Webung 'etwas wellig' macht. Aber zum Weiterverarbeiten als Kissen oder Buchhülle würde ich den Stoff sowieso nochmal quilten.
Ein weiterer Versuch mit einem Schottenkaro ist dem Vorgarten zum Opfer gefallen, so beschließe ich Michaelas Karomonat mit diesem grünen Exemplar. Was ja auch (zufällig) schon hinführt zum Junithema: Paradies. Manchmal hat man so eine Ahnung ... Schönes langes Feiertagswochende!
Vor guteiner Woche kam das letzte Siebdruck 'Fischpaket' aus dem Rheinland. Umschlag, Karte und Einschlagpapier rieten zum langsamen Öffnen.
So fein geschnürt, mit aquarelliertem Umschlag und MixedMedia Karte, war im Brief nicht nur ein, sondern gar zwei Stoffe. Welch ein Luxus zum Abschluss! Da war ein Schwarm flotter Welse, dergerne mit den anderen Fischen schwimmen möchte, und ein großes Prachtexemplar auf dem Extrastoff. Hierlässt Katrin uns in die Entstehungsgeschichte eintauchen und zeigt die Stoffe in ihrer ganzen Vielfalt. Mich hat der große Fisch direkt zum Verarbeiten animiert. 'Das Format ist perfekt für eine Buchhülle!', war mein spontaner Gedanke. Eine Hülle für ein Fisch-Rezeptbuch vielleicht, oder die Erinnerungen an den nächsten Angelurlaub?
Den Stoff habe ich mit Vlies hinterlegt und die 'Blasen' mit der Maschine frei ergänzt. Wie von Zauberhand fanden sich auch passende Hand-Quiltgarne in meiner Schublade, für die etwas dunkleren Effekte.
Ein Anfang ist also gemacht, in der schwierigen Frage, wie ich nun all die herrlichen Fischstöffchen verarbeiten soll. Ganz so mutig wie Michaela, sie gleich in eine Decke zu verwandeln bin ich nicht, aber mir fällt bestimmt auch etwas ein. Demnächst.
Und weil heute Freitag ist, schicke ich das Fischbuch auch mal zu Andiva in die Sammlung.
Wenn man sich mit einem Thema beschäftigt, wie mit Karos im Mai, dann sieht man ja überall welche. Fundstücke aus Küche und Keller.
Schon beim Frühstück fängt das an. Vielfarbige MarmeladeFruchtaufstrichdeckel. Karierte Kreise mal anders.
Auch auf meinen Dessert-Tellern aus dem Antique-Shop in England findet sich ein Karomuster, gepaart mit goldenen Blümchen. Golden? Ja, tatsächlich. Angeblich echt.
Einen Goldrand ziert auch die karierten Schüsseln meiner Oma. Und die Form ist definitiv 1950er Jahre. Ich benutze sie nicht, weil sie so filigran wirken, aber bei meiner Oma haben wir Kompott daraus gegessen.
(Ich habe probiert, mit den Vorlagen ein wenig digital zu mustern, was aber noch nicht reif für die Öffentlichkeit ist.) Aus den 50ern stammt wohl das Tischchen, auf dem sich diese karierten Küchendosen präsentieren, dem Aufdruck aus Frankreich(und ohne Vichymuster). Gesehen in einem Schaufenster. Vielleicht ein neues Musterthema: Küchendosen gestalten?
Einmal gibt's noch Karomuster bei der Müllerin im Mai. Da habe ich dann wieder textile Varianten, die in Arbeit sind. Schöne Mustergrüße.
Seit einer Weile schreibe ich meine Notizen und Einkaufslisten auf alte Briefumschläge. Davon kommen ja täglich genug ins Haus.
Zur Hälfte gefaltet, und mit dem Brieföffner durchtrennt, ergibt das ein handliches Quadrat, fast wie die fertigen Notizblöcke, die man kaufen kann (oder als Werbegeschenk bekommt). Um den flatterhaften Zetteln ein Zuhause zu geben, sollte ein Deckel und eine Rückseite aus einem gestalteten Papier dienen, zusammengehalten mit einem Band. Alte Magazine sind dafür eine unerschöpfliche Quelle. Meine Wahl fiel auf eine alte 'Flow'. Viele tolle Graphiker gestalten die Seiten so farbenfroh, dass es schade ist, wenn sie im Regal ein Mauerblümchen-Dasein fristen. Also: raus mit den bunten Seiten!
Auf das passende Format geschnitten, gelocht und mit einem Buchring verbunden,
hängt mein Einkaufszettelblock nun neben meinerKüchentafel und erfreut mich jeden Tag mit einer fröhlichen Botschaft, vorne wie hinten.
Und aus den übrig gebliebenen Streifen lassen sich prima Lesezeichen oder Anhänger basteln und verschenken. Eine win-win Aktion!
Mit lieben Pfingst-Montagsgrüße geht die Papierliebe auf die Reise zu Frau Nahtlust, die noch mehr Upcyclingideen sammelt.
PS. Die Graphiken sind von Helen Dardik, mehr davon zu finden auf orangeyoulucky.blogspot.de
Ich schwimme gerne auf der Karo-Welle mit Michaela und bin doch neulich im Netz über eine interessante Drucktechnik gestolpert, die mich gleich gefangen hat: drucken mit Wellpappe. Man trennt die oberste Schicht Pappe ab und legt so Teile der Stegkonstruktion frei. Auf diese Druckplatte rollt man die Farbe, legt Papier auf und reibt den Druck durch. Soweit die Theorie der Technik. Am besten lernt man ja bekanntlich durch Selbst ausprobieren, also ging es ab in den Keller, um nach einem Karton zu suchen. Dort 'lagern' eine Menge Verpackungen, die man ja wieder brauchen könnte ...
Der erste Versuch mit Karomuster, versteht sich, war aus einem Getränkekarton, der stellenweise eingedrückt war. Entsprechend unregelmäßig war der Druck mit Acrylfarbe.
Ein zweites Muster mit einem neuen Karton war drucktechnisch besser. Es tauchte aber ein anderes Problem auf: die Pappschicht saugte die Farbe auf und trocknete so schnell an, dass beim Druck das Papier kleben blieb und zerriss.
Aller guten Dinge sind drei. Beim nächsten Muster (hier bin ich auf blumige Abwege geraten) habe ich das Wellpappen-Druckplatte nach dem Schnitt mit Acryl-Medium bestrichen und so die Oberfläche und die Stege versiegelt. Der Druck mit Acryl ging dann ohne Anhaftungen, aber die kleinen Flächen kamen auf dem harten Papier nicht wirklich gut durch.
Viel weicher und damit satter war der Druck auf Stoff. Und obwohl ich das Muster frei gezeichnet habe, hat sich sogar ein kleiner Rapport drucken lassen.
Wie einfach man seinen eigenen Stoff herstellen kann! Und wenn er zu Ende ist, macht man einfach einen neuen.
Jetzt fehlt nur noch ein pfiffiges Karomuster. Ich arbeite daran. Vorerst schicke ich die Wellenkaro-Technik zum Mustermittwoch, wo immer ganz viele Anregungen warten.
Man gewöhnt sich so leicht daran, dass es jede Woche 'Fisch(e)' gibt!!! Bevor diese schöne Mail-Art-Zeit nächste Woche zu Ende geht, zeige ich euch den Fang der letzten beiden Wochen und ein Extra.
Dieser filigrane Fisch hat wohl die längste Reise hinter sich und kam auch nur mit List und Tücke 'zu Wasser', wie Mond in ihrem Entstehungsbericht erzählt. Umso bezaubernder, dass er es geschafft hat. Ich musste allerdings erst einmal zwinkern, um ihn zu finden ;-)
Ein zweiter Blick war auch bei Eva Marias Extra-Fischen nötig, aber das hat sie sich so ausgedacht. Sie mag es gerne klar und grafisch, und Muster, die zwei-deutig sind, die ein Wechselspiel erzeugen. Ein Blick auf den Umschlag verrät dann doch, wohin man schauen muss, um die 'küssenden Fische' zu finden.
Eva Maria hat lange meine Beiträge an verschiedenen Mail-Art-Aktionen 'begleitet', und ich bin so froh, dass sie nun auch (in einer anderen Gruppe) mitgemacht hat. Den Kommentaren zufolge, findet das nicht nur ich! Die Genauigkeit der Details ist bestechend und ihre Fischidee einfach witzig. Die Liebe an der Gestaltung lässt sich einfach nicht leugnen. Eva Maria hat keinen Blog (obwohl der laute Ruf danach ihr sicher die Ohren klingeln lässt), aber hier bei Kathrin könnt ihr mehr zur Entstehung und allem Drumherum lesen.
Woche 7 der Mail-Art habe sicher nicht nur ich mit Spannung erwartet, denn das war Michaelas Woche. Nach ihrem ersten Vorbericht konnte ja nun ALLES im Umschlag sein. Und DAS kam dann tatsächlich: fabelhafte Fische nach Müllerin-Art!
Wie sie das Dilemma vom Anfang gelöst hat, beschreibt sie hier selbst. Ich ziehe nur ganz bescheiden den Hut (oder zwei)! (besonders, dass sie die Schablone retten konnte, lässt mich immer noch staunen.)
Mit meinem Wochen-Dreiklang in blau-türkis verabschiede ich mich in den Garten. Da warten die Blumen auf Versetzung und die Gartenbank auf Gesellschaft. Ideen sprießen ja überall.
Freitägliche Grüße. Nachtrag: Ein paar 'Wellen' sind ganz nebenbei auch auf ein Kleidchen 'geschwappt', das ich zwischendurch ausprobiert habe. Vielleicht steckt hierin eine mögliche Verwendung für die tollen Stoffe?
Wer mich schon länger kennt, weiß, dass in meinen Nähprojekten fast immer irgendwo etwas Kariertes (wenn nicht nur Kariertes) auftaucht. Sicher, weil ich oft Hemden und Kleider weiterverarbeite, bestimmt aber, weil das Karo als Muster so wunderbar integrativ, verbindend eingesetzt werden kann. Als quadratische Form ist es ausgewogen und quasi richtungsfrei und kann doch durch die Farb-Verwebung einzelne Elemente verbinden.
Das Karo hat für mich auch eine traditionelle Komponente, da es neben den Streifen sicher eine der ersten Formen von 'Design' war, die man im häuslichen Bereich mit nur 2 gefärbten Garnen herstellen konnte. Druckstoffe waren ja teuer, und selber drucken aufwändig.
Ein Blick ins Webhandbuch bringt dann auch gleich Klarheit in die verschiedenen Karomuster-Begriffe: Grundkaro und Überkaro (flächiges Schottenmuster), Würfelmuster (helle und dunkle Streifen), Hahnentritt versus Pepita. Um's Weben geht es aber bei Michaelas Musterthemen nicht, sondern um's Mustern und Drucken. Wie kriege ich also ein Webmuster zu Papier?
Am einfachsten durch gemalten Linien oder Flächen, die sich kreuzen. Klar. (mehr Beispiele bei Christine)
Oder mit breiten Linien, kreuzweise gedruckt, mittels Moosgummi auf einer Trägerplatte. Geordnet im Raster oder frei (ist das dann noch kariert?)
Moosgummi als kleinere Karos aufgeklebt ergeben ein Würfel- Karomuster,
mit dem man doch auch Dinge mit Hilfe einer Schablone karieren könnte, zum Beispiel Maiglöckchen ... ?
Die Konturen bleiben dabei leider unscharf, und bilden sich nicht von allein. Schade. Also doch einen Stempel schnitzen für Michaela ...
... und ihr karierte Maiglöckchen schicken, weil sie sich die wünscht. Nicht perfekt, aber ein Anfang. Der Karomonat Mai ist ja noch lang! Und weitere Karo-Experimente sind schon in der Pipeline.