No. 30 Dickicht
Als die 'Dickicht-Woche' anstand, wurden bei uns gerade die Felder gemäht und das herumliegende Stroh nahm ich als Bild mit in die Umsetzung.
Mir fiel ein altes Teststück ein, an dem ich Monoprint ausprobiert hatte. Man trägt ein Farbschicht auf eine Platte auf, legt ein Stück Stoff darauf und zeichnet auf der Rückseite Muster, die sich dann auf die Vorderseite durchdrücken und übertragen.
In Kombination mit 'meinem Stroh', verstürzte Stoffbänder aus verschiedenen Applikationsprojekten, habe ich daraus mein ganz eigenes Nähdickicht verwoben.
Ein paar Knöpfe durften sich außen auch noch tummeln, kleine Nähkäfer quasi.
Für innen ergab sich ein ganz anderes Dickicht, nämlich die Schnittlinien eines Schnittbogens. Ein bisschen Durchblick verschafft die Tasche, Nadeln können es sich links und rechts auf dem Filz bequem machen.
Uff, damit war ich durch, durch den Dickicht-Nadelbrief.
No. 31: Rätsel
Rätsel fallen bei mir immer unter die Kategorie "Spiele", weil man sie spielerisch am besten löst. Worträtsel gefallen mir besonders gut, aber auch Zahlen dürfen es sein. So wundert es nicht, dass sich auf dem Nadelbrief beides vereint.
Was Zahlen angeht, sind ja Sudokus lange beliebt gewesen, und weil mir der Bildtransfer immer noch ein Rätsel ist, jedenfalls teilweise, habe ich mir selbst eines nach einer Vorlage auf Stoff gezeichnet und gestempelt.
Aus der Buchstabenecke kommen Kreuzworträtsel und Scrabble dazu. Der Kreuzwortdruck ist tatsächlich ein Gel medium Transfer, der mal geklappt hat, aber spiegelverkehrt. Das Scrabblebord ist eine laminierte Kopie und die Buchstaben der Ausdruck eines Fotos auf Stoff.
Gemixt und collagiert entstand daraus meine Nadelbrief-Außenseite.
Nicht zu vergessen die berühmten ??? - Die Drei Fragezeichen.
Fragezeichen gab mir auch die Schrift auf einem Stoff auf, den ich mal gekauft hatte, in der Annahme, es sei vielleicht arabisch oder indisch? Ich habe es nicht herausgefunden, nun ist er aber innen in meinem Nadelbrief verewigt.
Wie immer: ein Täschchen und ein Filz für die zweckgebundene Verwendung.
Der Bildtransfer bleibt mir immer noch ein Rätsel, aber das Nadelbriefgeheimnis habe ich gelöst bekommen.
Den Nadelbrief No. 32: Meer hatte ich schon gezeigt und No.33: Qualle ist noch in Arbeit, weshalb nun, endlich, die No. 34: das Streuobst seinen Auftritt hat.
Ich habe recherchiert, wie so oft, was man eigentlich unter Streuobst versteht und bin auf der NABU-Seite auf eine Liste bevorzugter Streuobstsorten gestoßen. Da gibt es Empfehlungen für Kirschen, Birnen, Äpfeln und Zwetschgen. Und alle haben ganz klangvolle Namen, die ich mir unbedingt merken wollte.
Warum nicht gleich auf die Außenseite meines Nadelbriefes schreiben? Da gibt es nun die Kirschsorten in rot, die Birnen in gelb und die Apfelsorten in grün zum Nachlesen.
Und weil die Streuobstbäume ja so heißen, weil sie auf der Wiese verstreut sind, habe ich auch meine Obstfilze auf einen Wiesenstoff gestreut.
Ein Obstnetztäschchen mit Reißverschluss für Garn und Kerne versteckt sich hinter/ unter den Früchten.
Ein fruchtig-frisches Erlebnis, dieser Nadelbrief und bestens geeignet, wenn man einmal beim Kirschenpflücken einen Knopf verliert und wieder annähen muss.
Wer bis hierher durchgehalten hat, hat eine Belohnung verdient. Ich danke vorerst allen, die immer wieder reinschauen, in mein Nadelbriefkabinett. Es fehlen noch 4 der vergangenen Wochen und nun nur noch das letzte Viertel. Ein Ende ist also abzusehen.
Bei Frau Nahtlust schaue ich immer gerne auch die anderen Interpretationen an, auch wenn die aktiven Beiträge sich ein wenig ausgedünnt haben. Da kommt bestimmt noch der dicke Endspurt.