Nach der langen Sommerpause gibt es aus besonderem Anlass (dazu später) die Stoffspielereien bei mir schon am Freitag.
Beate von Siebensachen-zum-Selbermachen hat uns eingeladen, mal ganz an die 'Grenzen des Nähbaren' zu gehen und tief in unsere Webkanten-Trickkiste zu greifen. Die schneidet ihr doch auch fein säuberlich ab und sammelt sie, weil man dort Farbe und Schrift schon so kompakt geliefert bekommt? Ich habe vor vier Jahren schon einmal versucht, meine diesbezüglichen Bestände abzuarbeiten, indem ich eine Staubhülle für eine Nähmaschine daraus genäht habe.
Es war ein Geschenk, aber es blieben trotzdem noch viele Streifen übrig, die sich seither auch noch vermehrt haben.
Bei der Ideenfindung für ein neues Projekt habe ich den Auftrag "Webkanten" einfach einmal umgedreht und mir überlegt, wie es wäre, einmal aus Webkanten "Kanten zu weben".
Aus dem Webstück könnte dann ein Körbchen oder eine Buchhülle entstehen.
Den ersten Versuch habe ich auf einem 16x20cm Webrahmen gemacht und die Streifen einzeln und flach nebeneinander gerade von unten bis oben durchgewebt.
Da das abgenommene Webstück ziemlich instabil war, habe ich es auf Vlieseline gebügelt. Die losen Streifenenden könnte man so zwar gut um eine Kante nähen, aber irgendwie erschien mir das ganze Projekt etwas 'flach'.
Der Blick in mein Weben-Lehrbuch brachte mich auf einen anderen Weg: Kanten in die Weberei einzufügen und umgeschlagene Kanten sichtbar zu machen.
Dazu habe ich die Webkantenstreifen an den kurzen Seiten so aneinandergenäht, dass sich Vorder- und Rückseite abwechseln, was dann meinen "Kantenumbruch" markiert hat. Mal lag der innen in der Fläche, mal an der Außenkante.
Fertig gewebt ergibt sich eine lebendige, griffige Textur. Gegen die Instabilität habe ich zunächst Stoffstreifen an die Kanten genäht, dann später aber wieder abgetrennt. Anstatt eine Buchhülle zu nähen, beschloss ich, ein Buch daraus zu binden. Also habe ich das Werkstück direkt auf einen Buchdeckelkarton aufgespannt und die Innenseite mit Papier kaschiert.
Ein Stapel Papier war schnell zugeschnitten, gefaltet, gelocht und bereit für eine Langstichbindung über Webkantenstreifen.
Die Bänder hätte ich gerne unter dem Webstück außen versteckt (zu spät), aber innen angeklebt erfüllen sie auch ihren Zweck.
So sieht nun mein fertiges Webkantenbuch aus.
Rechtzeitig fertig, um morgen mit mir auf die besondere Reise zum Bloggertreffen der Stoffspielerinnen nach Nürnberg zu reisen.
Die Aktion "Stoffspielereien" wird nämlich 10 Jahre alt und das war Anlass, ein persönliches Treffen zu organisieren. Ich freue mich sehr darauf, einen kleinen Kreis der Kreativen in echt kennenzulernen, mit denen ich schon so lange über das Netz kreative Ideen austausche!
Danke, Beate, für das Sammeln der Beiträge, auch von Ferne!!
Nichtsdestotrotz kreisen meine Gedanken auch schon um das Thema des nächsten Monats, wenn es um "Posamenten" geht. Ein Einstieg ist jederzeit möglich, die Gruppe ist offen für jedermann/jedefrau.
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Die nächsten Termine:
30.10.2022: „Posamente“ bei made with Blümchen
27.11.2022: „Ornament“ bei Petersilie & Co
Dezember: Winterpause
30.10.2022: „Posamente“ bei made with Blümchen
27.11.2022: „Ornament“ bei Petersilie & Co
Dezember: Winterpause