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Mittwoch, 12. September 2018

Sommerpost 2018 - Making of

Die Sommerpost der PostKunstWerkerinnen  Michaela und Tabea schickte uns auf eine Traumreise in Collagentechnik. 8+1 Künstlerin haben in unserer Gruppe diese Herausforderung angenommen und traumhafte Bilder geschaffen, wie schon gezeigt. Heute will ich euch auf meinen eigenen Weg zur Traumreise-Collage mitnehmen.

In der Ankündigung zur Aktion gibt es immer viele Tipps und Links, die einem auf die Sprünge helfen können, darunter auch Collagen bekannter Künstler wie Picasso und Matisse. Darauf hatte ich technisch ein Auge geworfen. 
Inhaltlich fiel es mir schwer, mich auf eine konkrete 'Traumreise' festzulegen. Ich reise gerne, aber oft ist der Weg das Ziel und ich bin gerne länger an einem Ort, um mich dort 'einzufühlen'. Zählt das dann noch als Reise oder ist es schon ein Aufenthalt? Welchen sollte ich da bevorzugen? 

Eher konnte ich mir vorstellen, eine "was-wäre-wenn"-Reise zu starten, eine Reise im Traum, bei der kuriose Dinge auftauchen, die eigentlich nicht zusammengehören - ein Aspekt einer Collage. Hier kam dann Alice im Wunderland ins Spiel, auch wenn ich noch keine Vorstellung hatte, welche Elemente in meine Collagen einfließen würden. Aber das ist ja das Spiel, oder?

Als Basis für meine 15x15cm großen Bilder habe ich 2mm Finnpappe aus dem Bestand mit Schnipseln eines ZeitReise-Magazins beklebt und mit Gesso lose bespachtelt.

Danach in Streifen und Quadrate geschnitten und mit Acrylfarbe mit Himmel- und Wasserblau lasiert. Irgendwie war schon klar, dass 'Weite' zu meiner Traumreise gehören würde.

Meine ersten Versuche mit Blättern nach Matisse und der Original-Alice Zeichnung von John Tenniel als Zitat haben mich erst einmal an meiner Grundierung zweifeln lassen.

Zu viel Hintergundtext schien durch, alles zu groß, die Einzelbuchstaben zu Dada und die Farben zu stark oder zu blass. 'Alice' wirkte zu passiv und irgendwie zu dominant. Da habe ich aus Verzweiflung die Rückseite auch weiß grundiert, falls ich ganz neu anfangen müsste.
Ein paar Festlegungen und Einschränkungen haben mir dann aber geholfen, einen Zugang zu 'meinen' Elementen zu finden:
Türkisblau als Basisfarbe mit den beiden komplementären Farben gelborange und dunkles rot für die Akzente. Passende Papiere habe ich bereitgelegt, alle anderen wieder eingepackt.
Auf eine 'neue', lebendigere Alice stieß ich in einem schwedischen Modekatalog, auf eine ältere reifereVersion von ihr in einem Lifestylemagazin, in einem Artikel über Freundinnen. Mit den Graustufenfotos haben sich die Personen besser integrieren lassen, ohne gleich die Hauptrolle zu übernehmen. Das gefiel mir besser. Außerdem mochte ich die Dynamik, die sie mit einbringen.

Die Textstückchen stammen auch aus dem Reisemagazin, DER SEE ist ein Original, DER GARTEN eine nachgeschriebene eigene Version. Da ich schon so viel Text im Hintergrund hatte, war mir das auch genug an zusätzlichem optischen Hingucker.

No. 1, der Prototyp, noch mit Stempeln, die ich später nicht mehr eingesetzt habe.
Die SEE-Collagen sind durchgängig mit Möbelknöpfen ergänzt, die ein bisschen Glanz in die sonst matt gehaltene Montage bringen. Und sie folgen der Idee, mit der Größe der Elemente zu spielen, etwas Kleines groß und große Dinge klein darzustellen.

Auf den GARTEN-Collagen tauchen hingegen Tassen und Besteck aus Kochmagazinen auf, die ich besonders pfiffig fand. Grünzeug aus Heften und Servietten fand auch Einzug in meine Traumwelt.

Am Ende der Session hatte ich meine 9 individuellen Collagen gefunden und mir das Restmaterial für die Verpackung in die Reisetasche gesteckt.

Die Umschläge sind wiederverwendete Polstertaschen, deren altes Adressfeld mit einem Gedicht aus einem anderen ZeitReiseMagazins 'verschönt' wurde.
Einen Stempel und ein paar Bögen Briefmarkenpapier hatte ich eingepackt und daraus Etiketten für die Rückseite und die Adressfelder gestempelt und gemalt.

Last, but not least bekamen die Collagen einen Umschlag aus Kleister- und Libertypapier und einen improvisierten Kofferanhänger. Dann war es geschafft.

Beim Arbeiten an den Collagen habe ich selbst eine kleine innere Entdeckungsreise gemacht und festgestellt, dass der See sehr demjenigen ähnelt, der in Schweden direkt vor unserer Haustür lag. Und dass ich furchtbar gerne im Garten und in der Natur bin, wenn es um 'Traumorte' geht.

Danke an Tabea und Michaela für diese ungewöhnliche Einladung auf eine ganz besondere Reise! Und an alle meine Mitreisenden in unserer Gruppe für die vielfältigen 'Mitfahrgelegenheiten' !!




Hier zum Abschluss alle meine Collagen zusammen.
Mehr auch aus den anderen Gruppen findet ihr hier.
 

4 Kommentare:

  1. Ganz herrliche Traumreisen von dir, fröhlich, lebendig und witzig! Ganz wunderbar finde ich ja auch die Gabel-Hängematte! Danke für die Vorstellung und den interessanten Weg!
    Liebe Grüße Ulrike

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  2. Wie wunderschön. Und -- auch der Werdegang der Karten! Toll. Danke fürs Teilen ...
    Heike

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