Was man im Buchladen von Büchern sieht, sind ja meist die Deckblätter (Cover), schön dekorativ auf Tischen platziert, mit farbenfrohen Bildern und Ornamenten, die mehr oder weniger den Inhalt des Buches darstellen. Bei manchen alten Büchern findet man das auch noch.
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Unschwer zu erkennen, um welches Werk er sich hier handelt ... |
Wenn das Buch dann aber gelesen ist, steht es im Regal und man sieht nur noch den Rücken. Bei diesen alten Büchern einen ledernen Rücken mit eingeprägter Schrift und Ornamenten, was sofort die Assoziation von Bibliotheksgeruch und schweren Schmökern hevorruft.
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gaaaanz rechts: Drei Männer im Schnee |
Bei den neueren, zumeist Taschen-Büchern kann sich die Gestaltung mit Bildern auch auf den Rücken ausbreiten, was das Suchen oft erleichtert. Einzig, um den Titel lesen zu können, muss man nun immer den Kopf nach links kippen (bei englischsprachigen Büchern übrigens immer nach rechts). Das ist bei den alten Büchern angenehmer.
Die Buchrücken-Optik ist es dann auch oft, die man als graphisches Symbol wählt, wenn es darum geht "Bücher" darzustellen. Ein prima Beispiel findet ihr heute in Michaelas neuen Post. So ein Muster hätte ich auch gerne entworfen.
Stattdessen habe ich mich an einer Mustervariante für die koptische Paradiesbuch-Bindung versucht. Und eine Muster-Wiege zum Stechen der Löcher ausprobiert.
Für die Bindung des Paradiesbuches wollte ich gerne eine Art Kreuz aus den Kettstichen schaffen, was bei nur 6 Lagen etwas schwierig ist, wie sich herausgestellt hat. (Ich bin bei der ursprünglichen Anordnung mit 3 Bögen pro Lage geblieben und habe bunt gemischt.)
Beim 1. Versuch, unten hell, war der Abstand mit 5mm einfach zu weit. Gleichzeitig hat sich der jeweils äußere Kettstich so stark verzogen, dass das Kreuz nicht mehr sichtbar blieb.
Im 2. Versuch, oben mit orange, sind die Abstände deshalb kleiner (2mm) und am Rand habe ich einen extra Fitzbund eingebaut. Ganz überzeugt bin ich noch nicht, aber es sind ja auch Testbücher.
Was hingegen gut geklappt hat, war die Arbeit mit meiner neuen Buch-Wiege.
Es ist eine Hilfe für das Stechen der Löcher im Rücken der Lagen, gebastelt aus Buchkarton und Rückengewebe nach einer Anleitung, die ich irgendwo mal gefunden habe und weitergeben kann, bei Bedarf. Man muss dann nicht mehr an der Tischkante arbeiten, was ich als angenehm empfunden habe. Papierlage einlegen, Schablone drauf und losstechen.
Die Löcher liegen schön mittig und die Ahle kommt gut durch.
Und wenn man fertig ist, nimmt man die drei ineinander gesteckten Teile wieder auseinander und legt alles flach in die Schublade. Voilà.
So habe ich doch auch ein bisschen Muster-Buch-gemustert im September.
Im Oktober geht es dann um ganz andere Schwünge und Markierungen.