Sonntag, 24. September 2023

Stoffspielereien - Handnähen

Nach einer langen (Sommer)Pause melde ich mich wieder mit einem Nähprojekt. Nicht, das ich untätig gewesen wäre, die Werke haben nur nicht ihren Weg in einen Blogpost gefunden.

Mit dem Aufruf von Siebensachen-zum-Selbermachen, anlässlich der monatlichen Stoffspielereien etwas "Handgenähtes" auszuprobieren, kommt nun wieder Schwung in meine Stoff- und Nadelkiste, und in meine UfO- Kiste (Ufo = unfertige Objekte).

Kleider habe ich nur als Kind für meine Puppen von Hand genäht, als Nähtechnik für Erwachsene schien es mir zu zeitaufwändig und gleichzeitig hatte ich kein großes Vertrauen in die Haltbarkeit dieser Nähte. Inzwischen kenne ich allerdings einen super haltbaren Endknoten und habe mehr Zutrauen in meine Nähkünste.

Aus der Patchwork- und Quiltabteilung ist jedoch das Handnähen als eine Grundtätigkeit bekannt, sowohl beim Zusammensetzen der Einzelteile als auch beim Quilten. Manche Puristen erkennen einen maschinengenähten Quilt sogar nicht als "echten" Quilt an.

Eine beliebte Technik für handgenähtes Patchwork ist die Englische Papiermethode, bei der der Stoff über eine Papierschablone geheftet wird und die so entstehenden Teile dann mit Überwendlingsstichen zum Muster aneinandergenäht werden. Danach wird das Papier entfernt und man hat eine "normales" Quilttop zur Weiterverarbeitung.
 
 
Ein solches Quilttop befand sich auch in meiner UfO-Kiste, begonnen im Jahr 2001, als ich in England mit einer Gruppe zusammen quilten durfte. Meine über normales Druckerpapier gehefteten Teile aus gestreiften Hemden wurden, auf Anregung der amerikanischen Quilterinnen, binnen nur etwa 6 Jahren zu einem  "Seven Sisters" Quilttop, benannt nach dem Muster "Seven Stars" aus dem Jahr 1898. 
Die Sterne sollen, je nach Quelle, die Sterne als Symbol für die sieben Töchter des Atlas darstellen oder wahlweise die sieben Gründungsstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika symbolisieren.
 
 



So oder so ist meinTop komplett von hand genäht, inklusive der geraden Ränder. 
 
Nach nur 16 Jahren Dornröschenschlaf hat ihn die Stoffspielerei nun erweckt und seit einigen Tagen wird er fleißig gequiltet, von Hand versteht sich. 

Ich quilte immer ohne Rahmen, auch wenn ich bei Esther Miller das Amish Quilten mit speziellen Fingerhüten und Rahmen gelernt habe. Ein Fingerhut aus Leder ist aber unabdingbar und wird gut behütet aufbewahrt. 
Ich mag die "flauschige" Struktur, die die Handquiltstiche erzeugen und sie passen auch am besten zu einem so traditionellen Quilt.
 
Die ersten sieben Schwestern sind schon gequiltet und erzeugen auch auf der Rückseite viele neue Sterne. Wunderbar passend zu den nun herbstlichen Temperaturen, genieße ich die Abendstunden mit diesem Quilt auf meinem Schoß.

Einen eher modern wirkenden Handquilt wollte ich hier noch zeigen. Er ist von einem Quilt von bimbambuki, einer fantastischen Quilterin, inspiriert und in der"Lieseltechnik" gefertigt.
 
 
Die Sechsecke werden dabei nur von hinten über steifere Papierschablonen geheftet, aber ohne durch das Papier durchzustechen. Die Heftfäden können am Stoff verbleiben und man kann die Schablonen mehrmals verwenden. Hier habe ich leider kein Bild von hinten gemacht.
 

Auch diesen Quilt von 2017 habe ich von Hand gequiltet, weil er so angenehm in der Hand lag.
 
Natürlich liegen inzwischen schon wieder andere Handnähteile in meiner Kiste, jedes Werk inspiriert wieder ein neues. Vorerst ist es aber gut, denn im nächsten Monat steht mein Thema "Mosaik/Bruchstücke" auf der Liste. 
Wer noch ein paar Anregungen möchte, kann schon mal in meiner Pinterest Sammlung stöbern. Ich werde aber noch einen extra Post Anfang Oktober dazu bereitstellen.

Die Stoffspielerei-Termine 2023

(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)

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