Samstag, 29. Juni 2024

Griechische Stoffspielereien

Der Sommer nimmt nun volle Fahrt auf und beschert uns südländische Temperaturen. 
Bestimmt hatte Beate von Siebensachen-zum-Selbermachen diese Verknüpfung im Sinn als sie das Junithema "Griechenland" eingebracht hat.
Sie schickt damit, zumindest mich, auf eine Reise in Erinnerungen, auf meinen ersten und bisher einzigen Besuch in diesem Land, in den späten 70er Jahren. Damals fuhren wir mit den VW Bus durch Italien ins nördliche Griechenland und zurück, bis zur Akropolis haben wir es allerdings nicht geschafft. Wir haben gezeltet und in entlegenen Dörfern eingekauft (ohne Sprachkenntnisse und Übersetzungsprogramm), in denen uns aber oft eine Person im örtlichen Laden beim Einkauf mit den Worten begrüßte: "Du deutsch? Ich 10 Jahre in Stuttgart (oder einer anderen deutschen Stadt) gearbeitet". 
 
Aus dieser Zeit stammen auch meine traditionellen Mitbringsel: eine dünne Hirtendecke und eine Hirtentasche, die dann oft als Schultasche ihren Einsatz fand.
 
Zusammen mit einem Buch, das ich beim Bloggerinnentreffen in Nürnberg vor 2 Jahren von unserer Gastgeberin und Webexpertin Beate erstanden habe und immer mal erarbeiten wollte,
setzte dieses Erinnerungsstück den Startpunkt für meine Stoffspielerei-Challenge: ein Webprojekt.
 

Da ich so gut wie keine Erfahrung mit den verschiedenen Mustermöglichkeiten hatte, habe ich erstmal ein Probestück gewebt. Die Dochtwolle, die wahrscheinlich aus derselben Zeit wie die Tasche stammte, ließ sich gut verweben. Ich habe am Anfang ein Ansatzgarn eingearbeitet, aber den "Einsprung", dass die seitlichen Kanten sich nach innen ziehen, konnte ich nicht vermeiden.
 
Ein richtig "griechisches" Muster, wie auf der Tasche, fand sich nicht im Buch, da musste ich mir selbst etwas überlegen. Ich hätte gerne das Rhomben-Sternemuster gewebt, aber das war zweifarbig, in doubleface-Technik, und ohne Anleitung auf dem kleinen Rahmen dann doch zu schwierig. 
So fiel meine Wahl auf ein einfaches Mäander-Muster, das ich auf Karopapier gezeichnet habe, bei gefüllten Kästchen liegt der Schussfaden drüber und bei leeren Kästchen unter dem Kettfaden für ein rotes Mäander.


Musste ich nur noch austüfteln, wie ich die zweite Farbe, hier schwarz, dazubekomme?
Meine Lösung: Ich arbeitete mit zwei Schiffchen und machte das rote Muster, indem ich den gefüllten Kästchchen folgte und den Faden bei den leeren Kästchen einfach ungewebt hinter den Kettfäden weiterführte. Das schwarze Hintergrundmuster entstand dann, indem ich die Leerstellen mit dem schwarzen Webschiffchen gefüllt habe. Es hat funktioniert!
 
 
Auf der Rückseite blieben dann zwar lange Fäden sichtbar, aber ich wollte das Täschchen sowieso füttern.

 
Am Ende hatte ich ein Stück von ca.13x17cm fertig und beschlossen, eine zweite Seite zu weben, damit es für die Größe einer Telefontasche reichen würde.
Die abgeschnittenen Kettfäden habe ich nach Buchanleitung verknotet und dann vernäht.
 

 
Ein feiner Melonenstoff schien mir die passende Wahl für ein mediterranes Täschchen, mithilfe dreier anderer Dochtgarne habe ich eine Kordel für den Träger gedreht und von Hand an die Nahtkante genäht, wie beim großen Bruder.



So sieht meine griechische Handytaschen-Variante aus und wird mir in der Sommerpause sicher schon gute Dienste leisten.

Ich habe meine Reise in die Vergangenheit genossen und danke Beate für dieses schöne Thema. 
Hier bei Siebensachen zum Selbermachen finden sich die gesammelten Werke zum Thema "Griechenland" heute. Nach der Sommerpause sehen wir uns mit "Naturfasern" wieder.
Habt es gemütlich und bleibt gesund.
 
 
Die Stoffspielereien

Bist du auch eine Stoffspielerin?

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

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Stoffspielerei-Termine 2024:


Juli und August: Sommerpause

29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ bei Petersilie und Co

27.10.2024: „dreidimensional/skulptural“ bei zwisch-en-durch

24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche

Dezember: Winterpause


 

Sonntag, 26. Mai 2024

Naturinspirierte Texturen

Das Maithema "naturinspirierte Texturen", von Stoffnotizen in die Runde geworfen, hat mir zunächst eine große Seite brainstorming und Recherche beschert.
 
Wollziest und Ahorn auf Karteikarte (2021)

Was bedeutet "Textur" und wo ist die Abgrenzung zu "Muster"? "Textur" ist zwar eindeutig auf "textura", also "Gewebe" zurückzuführen, womit ein "Oberflächenattribut" gemeint ist. Alles, was eine fühlbare und sichtbare Stofflichkeit darstellt, kann man als Textur verstehen: Körnung, Prägung, Glättung, Aufrauhung fallen darunter, aber auch "reflexbestimmte Merkmale". 
 
Wie ist das aber nun mit einem Fellmuster, das man auch als "Textur" verstehen kann? Reicht es, das Muster darzustellen oder muss man es tatsächlich als Relief fühlen können? Sollte es "im" Stoff sein oder genügt es, dass es "auf" dem Stoff ist? Stoff selbst hat ja schon eine Textur ...
Eine kleine Sammlung naturbetonter Spielereien hatte ich auch schon vor 4 Jahren ausprobiert und gezeigt: appliziert, gequiltet und gedruckt. Lettes Jahr hatte ich auch schon kleine Stickarbeiten beim Thema Transparenz gezeigt.
 
Beim Stöbern in dieser alten Werkstückkiste fiel mir noch ein weiteres unvollendetes Projekt in die Hände, das ich nun weiterbearbeitet und vollendet habe. Es streift das Thema wahrscheinlich nur am Rand, ich hoffe jedoch, dass es trotzdem keine Themaverfehlung ist.

Ein Tulpen-Mäppchen im Wellpappendruck.

Als Druckschablone für diesen Textildruck habe ich ein rapportfähiges Muster mit Tulpen auf eine Stück Wellpappe übertragen und für die Blumenformen die oberste Papierschicht abgetragen. Diese Schablone wird dann mit Textilfarbe (blau) eingefäbt, gerollt wie beim Linoldruck, und dann auf den Stoff gerieben. Das geht mit Stoff einfacher als mit Papier, weil der Stoff sich flexibel auf die vielen Wellen legt und sich so die Farbe gut "durchreiben" lässt.
 


Mit Hilfe einer zweiten Schablone habe ich dann die Blütenfarben individuell eingefügt.


 
Für die Verarbeitung zu einem Täschchen hat sich eine Verstärkung mit Volumenvlies und eine extra Textur in Form von Quiltlinien bewährt, so auch hier. Alsdann folgte der Zuschnitt nach dem bereits erprobten Schnittmuster der kleinen "magic pouch" von Gabi Lönne, Doppelzipper inklusive.


Als Futter bot sich ein farblich passendes "Farbwischtuch" an, das ein paar mehr "Flecken" meiner Farbstifte sicher gut verkraften kann.


 
Eine kleine, zugegeben unspektakuläre, aber umso nützlichere Spielerei. 
Danke an Kerstin für diese Anregung und für das Sammeln heute hier auf ihrem Blog.
 
Bei Sonnenschien und blauem Himmel kann ich mir nun Gedanken für das nächste Thema vor der Sommerpause "Griechenland" machen.
 

 

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Samstag, 27. April 2024

Papier küsst Stoff- eine Spielerei

Im April fordert uns Karen auf, zwei Materialien: Papier und Stoff zusammenzubringen, die eigentlich aus derselben Grundsubstanz bestehen: Fasern, meist pflanzlich, aber auch künstlich hergestellte. In der Endform ist das eine eher steif und brüchig, das andere weich und biegsam, die Kombination verlangt also Fingerspitzengefühl.

Beim Nähen von Kleidung und Accessoires verbindet man Papier und Stoff in einer lösbaren Art, wie z.B. als Schnittmuster oder Schablonen beim Englischen Paper Piecing, hier habe ich aber nach einer fest verbunden, dauerhaften Verknüpfung gesucht. 
Collagen wären ein geeigneter Spielkandidat oder Stricken mit Papiergarn, schon länger aber faszinierten mich die bestickten Postkarten von Petra Heidrich. Sie verwendet alte Postkarten und Fotos und gestaltet sie farbenfroh um. 
Eine etwas abstraktere Variante habe ich bei Dominique Schwarzhaupt, einer chilenischen Künstlerin, entdeckt und mich von ihrer gerasterten Herangehensweise inspirieren lassen.


Als Grundlage diente mir ein Kalenderblatt aus dem Kinderkalender von 2022 (edition momente), in dem Gedichte aus aller Welt übersetzt und illustriert werden. Das Bild habe ich im unteren Bereich mit einem 5mm Raster versehen und auf einem Teststreifen verschiedene Stiche mit normalem Stickgarn (2fädig) ausprobiert. 



Um die Gestaltung und Lage der Stiche sowie die Farbauswahl zu testen, bevor ich tatsächlich Löcher in mein Papier stechen musste, habe ich das Bild in meinem Fotoprogramm bearbeitet. Zunächst dachte ich, Kreuzstiche wären eine gute Ergänzung. Im Test fühlte es sich aber zu steif und formal an, so dass ich mich für freiere Stiche entschieden habe.

Teststiche auf dem Foto

Zuerst habe ich mich nur am Foto orientiert und ohne Vorstiche wie mit Stoff gestickt. Dann hat man aber kaum Kontrolle, wo der Stich von hinten rauskommt. Das passt ganz gut für den unteren Bereich, der eher unregelmäßig sein durfte, für die Schwalbe wollte ich aber doch gerne geregelte Stiche, die ich dann vorgestochen habe.

Ein paar deutsche Wörter aus dem Gedicht vervollständigen die luftige Bearbeitung der Illustration von Ugur Altun.


Am Ende bin ich ganz zufrieden mit meinem kleinen Experiment. Das Bild bekam eine neue Dimension, ohne dass das Original zu sehr versteckt wurde. Definitiv eine feine Möglichkeit, die tollen Illustrationen aus dem Kalender nicht im Schrank verstauben zu lassen.
Vielleicht gibt es auch eine Neuauflage nächsten Monat, wenn es um „naturinspirierte Texturen“ geht.

Vielen Dank, Karen, für diese neue Spielerei und das Sammeln der Beiträge der anderen Spielerinnen heute. Schaut rein, es lohnt sich!

PS. Die Bildqualität ist heute anders, da ich den Beitrag aus der Ferne ohne meine gewohnten Programme erstellt habe. Sorry.

Die Stoffspielereien

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26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen

30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen

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Dezember: Winterpause

Sonntag, 24. März 2024

Stoffspielereien - XXS

Hallo im März. 
Eine Woche früher als üblich treffen sich die Stoffspielerinnen blogweise zum Austausch ihrer Erfahrungen mit einem textilen Thema. Diesmal wird es super klein, nicht nur mini, sondern quasi micro-textil, denn Gabi von made-with-Blümchen hat sich eine Ergänzung zu XXL gewünscht: Textiles im XXS-Format.
 
Wer nun denkt, es wäre einfach, sich etwas Kleines auszudenken, und es geht ja auch ganz schnell, der mag sich täuschen. Mini-Stoffstückchen lassen sich bestenfalls von Hand nähen, wie in diesem Namensschild. Viel öfter landen diese Reste aber im Abfalleimer.
 

Mini-Stricken mit Zahnstochern kommt einem in den Sinn oder 'petit point', also Sticken ganz klein.
Kreuzstich über zwei Fäden in Nessel (wie im Post 'Miniaturen' vom September 2019 am Ende) hab ich in 'meiner Jugend' gekonnt, heute würden mir wohl die Augen übergehen. 
Ein anderes, verrücktes Projekt aus der Schulzeit, sozusagen 70er Jahre, als Schultertücher groß in Mode waren, war, ein Tuchmuster im Kleinformat zu häkeln, mit Nähseide. Das Vergnügen habe ich mir mit meiner Schulfreundin geteilt.
 
Um einen inneren Ring haben wir Doppelstäbchen gehäkelt und den Anfangsfaden am Ende zu einem Neunerfach im Inneren verwebt. Ich weiß nicht mehr, in welchem Zeitraum wir, und später ich alleine, daran gearbeitet haben. Schließlich kam ich bei 22x22= 484 Stück auf eine Größe von ca 40x40cm, die ich in einem Rahmen aufbewahre.
 
Soviel zu meinen "Jugendsünden". Tatsächlich habe ich immer noch die gut sortierte Schachtel mit den Rest-Nähseiden, die mich nun herausforderten, einen neuen Versuch zu starten.
Schon lange wollte ich die Hexagon-Blumen aus einer Landlust ausprobieren und nun griff ich zu Nadel und Faden.
 
Zuerst wollte mir der Faden garnicht gehorchen und rutschte ständig aus der Nadel, aber ich gab nicht auf. Irgendwann hatte ich die richtige Fadenspannung raus und schaffte es, nach einem Probestück, noch zwei gleiche Blümchen zu häkeln.
 
Das Probestück mit Nähseide und Nadel 14 oder 0,6)

Hier im Vergleich eine Haxagonschablone mit Kantenlänge 1cm


Es sollten zwei Ohrringe werden, die nun ziemlich leichtgewichtig daher kommen. Ich konnte mich aber (noch) nicht dazu durchringen, Perlen als "Gewichte" anzubringen. 

Und weil ich schon einmal beim Micro-Basteln war, habe ich noch ein weiteres Objekt aus früheren Zeiten erwerkelt. 
Ausgangsmaterial: ein Fingerhut, ein altes Maßband (halbiert und mit neuem Metallende versehen), 6mm Dübelholz (zu Mini-Garnrollen geschnitzt), diverse Stoffstückchen und Dekoscheren.

 
 
Ergebnis: eine Fingerhutbrosche für passionierte Näherinnen.
Es kann nie schaden, eine solche in der Geschenkkiste zu haben ;-)

Ich denke, nun bin ich gut gerüstet für die nächsten Nähtreffen.
Und widme mich gerne wieder größeren Projekten wie Socken oder Quilts. 
(Update zu den Crazyblumen: sie sind inzwischen zu Tischläufern geworden)
Heute stöbere ich noch in den Kleinod-Schatullen der anderen Spielerinnen hier bei 
Schönen Sonntag!

Die Stoffspielereien

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28.04.2024: „Papier küsst Stoff“ bei feuerwerk by KaZe

26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen

30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen

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29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ bei Petersilie und Co

27.10.2024: „dreidimensional/skulptural“ bei zwisch-en-durch

24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 

Sonntag, 25. Februar 2024

Stoffspielereien - Blumig

Kaum zu glauben, dass es noch Winter sein soll. Draußen blüht und sprießt es schon als stünde Ostern schon vor der Tür. 
Umso besser passt das Spielethema "Blumig", ausgewählt von Ute 123-Nadelei, um sich wieder einem textilen Experiment zu widmen.
 
"Flower Power" war gefragt und ich da liege ich mit meinem Beitrag wohl richtig?!
 
Was aussieht wie die Klorollenhütchen von vor 50(?) Jahren ist tatsächlich ein Hut, den meine Tochter für sich und ihre Freundin bestellt hat. Anscheinend tragen ihre K-Pop Idole gerade solche Hüte und was liegt da näher, als sich auch einen häkeln zu lassen.
 
Ein Muster mit Häkelblümchen, auch Granny Squares genannt, wollte ich schon lange einmal machen, als Decke war mir das Projekt aber zu groß. Hier im Hut hält sich der Aufwand in Grenzen. Allerdings gab es nur Fotos und keine Anleitung, so dass ich beim Zusammensetzen der einzelnen Komponenten einigermaßen tüfteln musste.
 
Der Hut besteht aus einem runden Deckel, 5 Blumen im Hutteil und 7 Blumen in der Krempe. Die Blumen sind ca. 9x9cm groß, womit man am Ende einen Hutumfang von ca. 50cm erreicht. (Bei der ersten Testversion in gelb-orange für meine Tochter war ich vorsichtig und habe 6 und 8 Blumen genommen, was den ganzen Hut viel zu groß werden ließ.)


Nach den Farbvorgaben aus dem Foto waren schnell die 12 Blumen und der Deckel gehäkelt. Danach war Maschenzählen angesagt, um die 5 Blumen an den Deckel und dann die 7 Blumen an das Hutteil anzupassen und mit Überwendlingstich anzunähen.
 
Hier die Testversion, bei der ich auch die Krempe zunächst zu gerade angefügt habe. Gewünscht war ein welliger Rand, der auch gelang, indem ich "Zwickel" eingefügt habe.
 
 

Beim zweiten Hut ging dann alles viel schneller und auch die "Zwickel" sehen inzwischen etwas eleganter aus. Man lernt ja dazu bei diesen Experimenten.


 

Ich hoffe nun, die jungen Damen sind zufrieden und können wohl behütet das nächste Konzert besuchen. 
 
Das Thema "Blumig" ist damit bei mir noch nicht abgeschlossen. Bei der Durchsicht meiner "UVO" Kiste sind mir nämlich diese Geburtstagsblöcke in die Hände gefallen, die auch eine Vollendung, geplant als Tischdecke, verdient haben. 
Wenn das kein farbenfroher Frühling wird.
 
Vielen Dank an Ute für's Sammeln der heutigen Beiträge und auf ein Wiedersehen bei "XXS" im März.

 
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2024:

24.03.2024: „XXS“ bei made with Blümchen

28.04.2024: „Papier küsst Stoff“ bei feuerwerk by KaZe

26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen

30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ bei Petersilie und Co

27.10.2024: „dreidimensional/skulptural“ bei zwisch-en-durch

24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 

Sonntag, 28. Januar 2024

Stoffspielereien - (schräge) Textile Schalen

 Willkommen im neuen Stoffspielereien-Jahr!
 
In gewohnter Tradition treffen wir uns am letzten Sonntag im Monat auch in 2024 wieder auf den vielfältigen Blogs zu einem Austausch unserer Erfahrungen und Entdeckungen mit den Stoffspielereien. 
Angeregt hat, und sammeln wird, heute Gabriele von Langer Faden alle feinen Werke, die uns zum Theme: Textile Schalen eingefallen oder unter die Finger gekommen sind.
 

Schalen sind eine Form zwischen Teller, die weit und flach sind, und Schüsseln, als hohe und nach oben enge Form. Darauf wollte ich achten.

Bei der Planung dafür, sind verschiedene Ideen aufgeploppt, die alle damit zu tun haben, meine Restekisten zu lüften und zu erleichtern. Das wird ein durchgehender Faden in diesem Jahr sein: Bestände zu sichten und zuerst alles zu nutzen, was sich schon im Haus befindet. Mag sein, dass mir die Textilwirtschaft dann böse ist, aber ich trage gerne dazu bei, dass unsere Ressourcen auch vollständig genutzt und nicht sinnlos "verbrannt" werden.

Die erste Art der Resteverwertung-in-Schalen kommt aus der Leinenkiste.
 
 
Ich habe meine Projektschnipsel quasi in Schale geworfen und versucht, einen neue Schale daraus zu nähen. Als Formgeber diente mir eine Keramikschale, auf der ich meine Streifen und Stückchen überlagernd mittels Sprühkleber fixiert habe.
 

Noch mit der Schale drunter als "Stütze" folgten Stabilisierungsstiche entlang der Form, sodass ich danach die Schale mit ringförmigen Zierstichen verfestigen und verzieren konnte. Eine Art Versteifung im Boro-Stil schwebte mir vor.
 
 
Als Garn hat sich selbst gefärbtes Häkelgarn bewährt, für den Rand habe ich eine Kordel unterlegt, die Streifen drumherum gelegt und festgenäht.



 
Insgesamt ist die Schale etwa kuchentellergroß, etwas schräg und leider nicht so stabil geworden, wie ich gedacht hatte. Wahrscheinlich hätte ich noch mehr Lagen Leinen übereinanderlegen müssen, was dann aber das Nähen erschwert hätte. In meiner Leinenkiste ist noch genügend Material für einen weiteren Versuch.
 
Wo ich schonmal dabei war, habe ich dann auch gleich mein Sammelglas mit "zu-dünn-zum-nähen-Streifen" geplündert und eine "coiled basket weaving" Technik probiert, auf deutsch etwa: Kordelweben. 
Dabei wickelt man ein Material, Gräser, Bast oder eben auch Stoff, um einen Strang oder eine Kordel und bildet so durch spiralenförmige Lagen einen Schale oder einen Korb. 
 

Dabei gibt es verschiedene Ausführungsmöglichkeiten, wie man die einzelnen Stränge miteinander verbinden kann.
Bei meinen ersten beiden Schalen, blau und rot, habe ich die Kordel zweimal umwickelt und dann den Streifen durch die tiefer liegende Runde gestochen bzw. mit der Häklenadel durchgezogen. Dieser Streifen geht dann über zwei Lagen und sieht aus wie eine tiefergestochene Masche beim Stricken.
 
 
Das macht man dann solange, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Die Kordel habe ich immer wieder verlängert (auch das waren Reststücke und später habe ich auch alte Schnürsenkel verwendet) d.h. angenäht und auch die Streifen habe ich erst nach und nach verlängert, da sich die kürzeren Stücke von etwa 40cm leichter immer wieder durch die Lücken ziehen ließen. Es war eine entspannte Handarbeit, die sich gut am Abend auf dem Sofa machen ließ.

Die Endgröße dieser Schalen ist 15cm bzw. 10cm Durchmesser

Bei der grünen Schale rechts habe ich statt Streifen mit offenen Kanten meine alten,
von Applikationen übrig gebliebenen, verstürzten Bänder  aufgebraucht, sie heißen wohl "Röllchen".
 
Der Vorteil ist, dass die Kanten nicht fransen beim Durchziehen und man so eine glattere Optik bekommt. Beim Wickeln habe ich hier die "8-er Methode" angewandt, d.h. der Streifen wird in einer Art 8 einmal oben und einmal unten um die Kordel und die untere Lage gelegt und damit jedesmal mit der darunterliegenden Lage verbunden. Schwer zu erklären, aber es sieht ungefähr so aus:
 
grau ist die Kordel, blau ist der Streifen

 


Irgendwie hat das Weben einen sehr entspannenden Effekt und macht Lust auf mehr. 
Material ist noch genug vorhanden!
Die Schalen werden wahrscheinlich an Ostern sehr nützlich sein, oder auch als kleines Gastgeschenk mit einer süßen Füllung.

Danke an Gabriele für diese neue Entdeckung und für das Sammeln der heutigen Beiträge hier:
Stoffspielreien Schalen.

Im nächsten Monat geht es um: Blumiges und damit verabschiede ich mich auch für heute.
 

 
  
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2024:

25.02.2024: „Blumig“ bei 123-nadelei

24.03.2024: „XXS“ bei made with Blümchen

28.04.2024: „Papier küsst Stoff“ bei feuerwerk by KaZe

26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen

30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ bei Petersilie und Co

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24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche

Dezember: Winterpause