Samstag, 25. März 2023

Stoffspielereien - Sashiko

Nachdem ich im Februar eine kleine Kreativpause eingelegt habe, fand ich im März zurück zum Spielen mit Stoff. 

Das von Ute auf 123-Nadelei vorgeschlagene Thema: Sashiko spukte schon seit Jahresanfang in meinem Kopf herum und ich war entschlossen, etwas Praktisches daraus zu machen.   
 
Es ist nicht meine erste Begegnung mit dieser japanischen Sticktechnik. Seit meinem Aufenthalt in England (vor 20 Jahren) besitze ich original Sashikogarn und Sashikonadeln, die ich allerdings nie wirklich eingesetzt habe.
 
 
 
Passend dazu stehen auch ein paar Anleitungsbücher im Schrank, aus denen ich im großen "Jahr der Nadelbriefe" 2019 ein kleines Sashikobüchlein gestickt habe. Allerdings mit einer normalen Sticknadel und feinem Perlgarn in meiner "normalen" Quiltweise.
  

Dieses Mal wollte ich es "richtig" machen, mit echtem Garn, Nadel und einem Sashiko-Fingerhut, von dem ich im Netz erfahren habe. Er wird nicht auf die Fingerspitze, sondern in der Handfläche zum Abstützen der Sashikonadel benutzt. Er kann aus Metall oder Leder sein und es gibt ganz gute Anleitungen zum Selbstbauen, was ich mit Leder versucht habe.

 
Die Sashikosticktechnik eignet sich gut für Stopf- und Reparaturarbeiten, wofür ich auch gleich ein geeignetes "Opfer" zur Hand hatte. Eines meiner Nachthemden war am Rücken löchrig geworden und ich dachte, ein großer Flecken mit dekorativen Sashikostichen könne die Lebensdauer des guten Stückes um einiges verlängern. Soweit die Idee und ein Muster war schnell aufgezeichnet.
 

 
Allein das Sticken war nicht wirklich befriedigend, um nicht zu sagen: frustrierend.
Jersey ist NICHT empfehlenswert, die Handhabung mit Sashikonadel und -Fingerhut war steif und qualvoll. Nach zwei Linien gab ich auf und habe den Flecken am Ende mit der Maschine aufgenäht.
 
2. Versuch. Dann doch lieber in der Kiste mit blauen Stoffen gewühlt und ein paar Reststücke einer Hose aus japanischem Stoff gefunden, die ich auf einen etwas helleren Untergrundstoff mit Klebestift "geheftet" habe, mehr im Borostil. (So habe ich auch gewissermaßen das Februarthema: Stoffreste mit eingebaut und nachgeholt)
 


die Rückseite, einigermaßen gleichmäßig
 
Mit dem original Sashikogarn und der langen Nadel ackerte ich mich durch die Stofflagen der kurzen Seite, wie Ute es in ihrem Blog empfohlen hat. Dabei habe ich mehr Wert darauf gelegt, einen Rhythmus zu entwickeln und weniger, ganz gleichmäßige Stiche und Zwischenräume zu schaffen. 
 
Die Sashikonadel erwies sich dabei als ziemlich "stumpf" und ich habe dann doch zu meiner langen Applikationsnadel und einem Perlgarn gewechselt.
 




Mustertechnisch habe ich mich von den vorherigen Mustern leiten lassen und neue Linien nach und nach mit einem Puder-Markierstift aufgezeichnet. Das war der kreative Teil, der Spaß gemacht hat. Die fransigen Kanten durften dabei bleiben und ich habe bewusst über sie hinweg gemustert. Am Ende hatte ich ein Stück, das groß genug war, um eine Buchhülle daraus zu nähen.
 
das Werkstück vor der Weiterverarbeitung


 
 Und hier ist meine fertige Sashikospielerei in Form einer Buchhülle.
 
Vorderseite

Rückseite

Es war ein sehr lehrreiches Projekt und ich weiß nun, dass ich meilenweit entfernt bin von der Perfektion, die die Japaner erreichen, aber damit kann ich leben.
 
Danke an Ute, die mich wieder einmal außerhalb meiner Komfortzone geführt hat und die heute alle Beiträge hier sammelt. Sie hat einen reichen Fundus an Sashikoerfahrung, definitiv einen Besuch wert!

Die Stoffspielerei-Termine 2023:

(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)

Die Stoffspielereien

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Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

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Sonntag, 29. Januar 2023

Stoffspielereien in 2023 - Stoffbücher

Willkommen im neuen Kreativjahr!

Zeit für eine neue Runde der Stoffspielereien, dem kreativen monatlichen Austausch zu ganz verschiedenen textilen Themen. Ein Freiraum um Neues zu erfinden und Altes nach zu vertiefen, mit Stoffen, Papier und anderen Materialien zu spielen.

Ein Teil meiner Bücherei: Jeansstoff bedruckt mit Langsstichbindung, offener Rücken mit koptischer Heftung , offene Bindung über einem Band und zuunterst ein Patchworkeinband als Skizzenbuch mit Langstich gebunden.

Im Januar ruft Christiane von Schnitt für Schnitt nach unseren Beiträgen zum Thema "Stoffbücher". 
Das ist für mich einerseits ein "Heimspiel", da ich schon seit einigen Jahren dem Buchbinden fröne und auch schon ab und zu hier (Bindetechnik) und hier (Buchhüllen) meine Ergebnisse gezeigt habe. 


Ganz besonders viele Nadelbriefe sind in 2019 bei der Challenge von Frau Nahtlust enstanden, die es leider aufgrund der einsetzenden Covidwelle in 2020 nicht auf der geplanten Ausstellung auf der Nadelwelt in Karlsruhe geschafft haben.

Andererseits musste ich überlegen, was ich Neues ausprobieren könnte, das mein Repertoire erweitern würde. Bindungen sind keine Herausforderung, da bot es sich eher an, mit Oberflächen zu spielen und eine Art Junk Journal aus der Restekiste (im Sinne der Nachhaltigkeit) zu gestalten. Zudem gab mir Utes Nadelbuch den Anstoß, endlich einmal das wasserlösliche Stickvlies auszupacken, das schon Jahre in meiner Zubehörecke schlummerte.
Nadelbuch von 1-2-3 Nadelei

Bei der Auswahl meiner "Stoffe" für die Buchhülle wollte ich diesmal Filzstückreste statt gewebter Stoffe einsetzen und ließ mich erst einmal von diesen Formen inspirieren.


Bei meinen ersten Versuchen habe ich die Fitzelchen zwischen zwei Lagen Stickvlies gesteckt und sie mit geraden Nähten mit der Maschine fixiert. Es hat sich herausgestellt, dass es ausreicht, die Stücke nur auf eine Unterlage zu stecken. So blieben die freien Zwischenräume erhalten und das Auswaschen war einfacher.


Irgendwie war mir nach etwas "Grün" und ich habe an meinem grünen Fetzenstück weiter gearbeitet. Bei meiner Suche nach Inspirationen bin ich auf die Bücher von Victoria Gertenbach gestoßen und mir gefiel die Idee, ein Stickmusterbuch zu machen. 
Also habe ich kurzerhand das vorgesteppte Filzstück auf ein Stück grünen Stickstoff mit angefangenem Hohlsaum aus meinem Fundus aufgenäht (warum hat man damals grünen Stoff genommen?) 


Im nächsten Schritt kamen Verzierungen mit Handstickerei dazu und das Stückstück für den Einband war vorbereitet.


Von da an ging es ganz traditionell mit Kleben und Nähen weiter. Aus Papp Snap habe ich die Buchdeckel zugeschnitten, der Buchrücken (schwarz)  bekam eine Verstärkung aus stärkeren Bügelvlies. An einer Seite ließ ich den Stoff überstehen, um später eine Verschlusslasche zu haben.


Die Kanten der Stoffe habe ich versäubert und fachgerecht eingeschlagen mit Buchbinderleim angeklebt sowie die Innenseiten mit einem Stück Schablonendruckrest kaschiert. Die vorgesehenen drei Lagen "Textseiten" oder Buchblock wollte ich mit einer Langstichbindung einnähen, daher die Markierungen auf dem Buchrücken. ich habe sie aber vorläufig doch nur mit einer einfachen 3-loch Heftbindung genäht, weil ich es für das spätere Besticken dann im kleinen Packen und einzeln besser bearbeiten kann.


Die Seiten selbst sind aus Stoffen, die ich mit verschiedenen Techniken bedruckt und beschriftet hatte. Manche Seiten sind mit einem dünnen Vlies hinterlegt, manche einfach nur gedoppelt oder einfach gelassen. So bekommen auch diese "Waisenstücke" nun ein neues Leben in einem neuen Stickbuch.

Hier eine Auswahl:
Gelmedium Transfer, Handschrift, Stempel, Siebdruck

Lavendelöl Transfer, Monoprint auf Glasplatte, Stempel


Inkjet print auf Stoff, Stempel

Monoprint coloriert mit Inktense, Frottage Wachspastel, Stempel

Am Ende habe ich nun ein Stickmusterbuch im Postkartenformat, an dem ich in den nächsten Monaten viele neue Elemente, Garne und Ideen ausprobieren und üben kann.



Vielen Dank, Christiane, für die Anregung zu diesem Kleinod und auch für das Sammeln der Beiträge der anderen Stoffbücher heute. Ihr findet sie hier
Ich werde nun genüsslich in deiner Bücherei stöbern gehen. Kommt doch mit!

Die Stoffspielerei-Termine 2023:

(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)

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Sonntag, 27. November 2022

Stoffspielereien - Ornament

Ein letztes Mal tauschen wir Stoffspielerinnen uns aus über unsere Erfahrungen mit einem textilenThema, das sich diesen Monat Petersilie & Co. ausgedacht hat: Ornament.


In einem Blogbeitrag hat Silvia uns schon viele Anhaltspunkte und Ideen gegeben und trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich für ein Projekt entschieden habe.
 
Meine Vorüberlegungen zu Beginn.
Verzierungen, Ornamente, auf textilen Objekten finden sich bei mir immer wieder, sei es als dekorativer Abschluss an Strickstücken, als Knöpfe wie im letzten Monat oder Stickereien und Applikationen. 
Da ich schon (gefühlt) ewig patchworke und quilte, gehören Muster und ornamentale Ergänzungen zwangsläufig zum Repertoire. Dabei steht man immer wieder vor der Entscheidung, welche Art von Stichen und Techniken man einsetzt, denn Ornamente sind auch immer Symbolträger und Zeichen einer bestimmten Kultur und eines Zeitgeistes.

eine Mischung aus Maschinen- und Handstickerei
 
Und damit kann ich die "Stimmung" und die Anmutung eines textilen Werkes sehr gut "steuern". Ob ich meine Applikation von Hand oder mit der Maschine aufnähe, offene oder eingeschlagene Kanten verwende, feine oder grobe Stiche verwende, freies Maschinenmalen oder traditionelle Sticktechniken zum Verzieren verwende, ich erzeuge immer ein anderes "Bild" und Assoziationen beim Betrachter.

handgequiltete parallele Linien

freies Maschinenquilten


Das macht es zwar spannend und facettenreich, aber mitunter auch schwerer, jemand zu raten, wie sie/er ein Stück quilten und bearbeiten soll.

Doch nun zu meiner eigentlichen Stoffspielerei, bei der ich ja nun etwas Neues erforschen wollte. "ornament" bedeutet im Englischen: Anhänger oder auch Aufhänger, was mich zu einem eher vorweihnachtlichen Projekt inspiriert hat: ein Libellchen zu nähen.
Das Buch liegt schon lange in meiner Bibliothek, nur fand sich nie ein Anlass, sich damit zu beschäftigen.

"Libellchen" nennt man eine kleine Schmuckkugel, die zunächst in der 'Lieseltechnik' aus Rauten zusammengenäht und dann mit Stickerei und Perlen verziert wird.
 
links: Lieselheftung, rechts englische Papiermethode
 
Anmerkung: "Lieseln" ist eine Variante der englischen Papiernähmethode (auch bekannt als EPP), bei der jedoch der Stoff nicht durch das Papier auf die Schablone geheftet wird, sondern nur an den Kanten entlang. Dieser Faden kann am Stoff bleiben nach dem Zusammennähen, während der Faden beim EPP aufgetrennt werden muss, um die Schablone zu entfernen.

Ich habe mich für eine Kugelform entschieden, die aus 10 Rhomben besteht und ein paar Arbeitsfotos gemacht. Als Grundmaterial habe ich in erstmal in meine Handnäh-Kiste gegriffen und nur Uni-Stoffe verwendet.

paarweise aneinandernähen

hier habe ich schon ein paar Markierungen für die Stickerei gesetzt

von links zusammenfügen

nach und nach die Schablonen entfernen und schließlich umdrehen

mit Füllwatte ausstopfen und die Wendenaht schießen
 

Schließlich kam die kreative Phase, bei der man seinem Spieltrieb freien Lauf lassen konnte.
Kettstiche, Stielstiche und Knötchen waren mein Favorit und dann noch ein Griff in die Perlenkiste.

 



Frei hängend durfte das Schmuckstück  in den Garten zum Fototermin (einen Christbaum haben wir nicht).


Viel mehr Effekte kann man mit gemusterten Stoffen erzielen und inzwischen kommt es mir auch garnicht mehr so aufwändig vor. Eine schöne arbeite, die man gut auf dem Sofa oder im Sommer auf der Terrasse machen kann. Das war sicher erst ein Anfang.

Für dieses Jahr gehen wir nun in die Winterpause. Ich bin dankbar und froh über den regen Austausch und natürlich besonders über unser Treffen dieses Jahr. Auch wenn es immer wieder einen "Schubs" braucht, um sich mit den Stoffspielereien zu beschäftigen, möchte ich den fachlichen Austausch und die tollen Ideen nicht mehr missen. 
Danke an alle für den immer wieder anregenden Input und an Gabi für die Vororganisation. 
So gibt es auch im nächsten Jahr neue Themen!

Die neuen Stoffspielerei-Termine 2023:

(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)

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Sonntag, 30. Oktober 2022

Stoffspielereien - Posamenten




Der Begriff "Posamente", den Gabi von Madewithblümchen für unser Oktoberthema gewählt hat, klingt etwas altertümlich und man denkt zunächst, das gibt es heute garnicht mehr. Fransen und Troddeln, Volants und Quasten sind doch garnicht mehr zeitgemäß. Heute muss alles glatt und "modern"- funktional sein.
Das stimmt, und auch wieder nicht. Offensichtlich gibt es immer noch ein Bedürfnis nach "schmückenden Geflechten aller Art", die von (zugegegeben) nur noch wenigen Posamentierbetrieben hergestellt werden. Gabi hat einen davon in Österreich besucht und eine tolle Podcastfolge dazu erstellt.
 
Bei meiner eigenen Recherche im weiten "Netz" bin ich dann auch auf  eine Handwerkskünstlerin gestoßen, die moderne, pfiffige, farbenfrohe Varianten von Bändern herstellt und unterrichtet:  Elizabeth Ashdown (hier ihre Webseite).
Ich war sofort infiziert von ihren Bogenbändern, zumal ich ja beim Bloggerinnentreffen ein tolles Band von Beate geschenkt bekommen hatte.
 

Die Vorgehensweise zum Bändchenweben habe ich mir aus den Bildern abgeschaut und mir mit einem ovalen Quiltrahmen, einem selbstgebauten "Webkamm" aus Pappstreifen und einfachem Häkelgarn in schwarz und beige eine Kette aufgespannt, in die ich ein Knötchengarn und ein türkises Band eingewebt habe.
 
Und weil noch einiges an Kette übrig war, habe ich noch eine Variante mit Goldfaden ausprobiert (siehe oben).

Das Ergebnis ist natürlich wackelig und ungleichmäßig, was ich mit den Enden anfange, weiß ich auch noch nicht. 
Die breiten, eingearbeiteten Schlaufenbänder sollten ein wenig "Stand" haben, damit die Bögen sich schön gleichmäßig legen. Das Weben hat viel Spaß gemacht und ich kann mir gut vorstellen, daraus Armbänder oder Halsschmuck zu machen. Auch als Zierbänder auf Buchhüllen oder Taschen wären diese farbenfrohen Bänder sicher toll.
 
Das war ein Exkurs vorneweg, denn mein eigentliches Projekt war, mich endlich - nach Jahren - an Posamentenknöpfen zu versuchen. 
Literatur und Material liegen gefühlt schon ewig bereit und nun habe ich tatsächlich Hand angelegt.
 
Mein Anleitungsbuch: Posamentenknöpfe, Trachten Kulrur Beratung, Bezirk Schwaben, August 2014
 
 
Als Startprojekt habe ich mir die Zwirnknöpfe vorgenommen, buntes Zwirngarn (synthetisches) und alte Plastikringe fanden sich in meinem Fundus.
 
Nur leider waren beide Dinge nicht besonders gut geeignet: das Garn zu dünn und die Ringe zu glatt. So entstand nur ein einfacher Speichenknopf in rosa-rot - oben links - daraus, dann habe ich die Werkzeugkisten durchsucht und ein paar Unterlegscheiben ergattert.
 
Zusammen mit dünnem Häkelgarn und Perlgarn entstanden die anderen vier Knöpfe. Man kann nach der Grundwicklung ziemlich viel spielen und sich eigene Muster ausdenken.


Danach habe ich mich an die "glatten Knöpfe" gewagt, die über Holzplättchen gewickelt werden. Man kann das Wickeln freihand oder mit Hilfe einer "Halterung" in Form eines Pfriems oder Holzbohrers machen, was ich am Ende als wirklich hilfreich empfand.
 
Die Knopfmuster haben tatsächlich auch Namen, wie der Grün- beige: Death's Head Button, also Totenkopf Knopf, oder "Schwälmer Knopf" wie die Sternenmusterknöpfe.

 
Nach einem halben Dutzend habe ich nun einigermaßen den "Dreh raus" und freue mich schon darauf, die nächsten Muster auszuprobieren. Ein paar Rohlinge habe ich noch. Wofür ich die Knöpfe einsetze, weiß ich noch nicht, aber das findet sich ja meist "auf dem Weg".

Hier  noch ein Blick auf die Rückseiten, die nach und nach auch besser und ansehnlicher werden.
Zum Abschluss noch zwei Fotos aus meinem Kostümarchiv, bei dem auch schon einmal Posamenten in Form von Bandverzierungen eine Rolle gespielt haben. Auf mittelalterlichen Kostümen bzw. Wikingerhemden fanden sie bei mir Anwendung.

 


Ich danke Gabi, dass sie mich auf eine, nein zwei neue Handwerkstechniken gestoßen hat und bin sicher, dass auch im nächsten Monat, beim Thema "Ornamente" wieder Schwungvolles und Farbenfrohes zu sehen sein wird.

Die Stoffspielereien

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