Sonntag, 27. November 2022

Stoffspielereien - Ornament

Ein letztes Mal tauschen wir Stoffspielerinnen uns aus über unsere Erfahrungen mit einem textilenThema, das sich diesen Monat Petersilie & Co. ausgedacht hat: Ornament.


In einem Blogbeitrag hat Silvia uns schon viele Anhaltspunkte und Ideen gegeben und trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich für ein Projekt entschieden habe.
 
Meine Vorüberlegungen zu Beginn.
Verzierungen, Ornamente, auf textilen Objekten finden sich bei mir immer wieder, sei es als dekorativer Abschluss an Strickstücken, als Knöpfe wie im letzten Monat oder Stickereien und Applikationen. 
Da ich schon (gefühlt) ewig patchworke und quilte, gehören Muster und ornamentale Ergänzungen zwangsläufig zum Repertoire. Dabei steht man immer wieder vor der Entscheidung, welche Art von Stichen und Techniken man einsetzt, denn Ornamente sind auch immer Symbolträger und Zeichen einer bestimmten Kultur und eines Zeitgeistes.

eine Mischung aus Maschinen- und Handstickerei
 
Und damit kann ich die "Stimmung" und die Anmutung eines textilen Werkes sehr gut "steuern". Ob ich meine Applikation von Hand oder mit der Maschine aufnähe, offene oder eingeschlagene Kanten verwende, feine oder grobe Stiche verwende, freies Maschinenmalen oder traditionelle Sticktechniken zum Verzieren verwende, ich erzeuge immer ein anderes "Bild" und Assoziationen beim Betrachter.

handgequiltete parallele Linien

freies Maschinenquilten


Das macht es zwar spannend und facettenreich, aber mitunter auch schwerer, jemand zu raten, wie sie/er ein Stück quilten und bearbeiten soll.

Doch nun zu meiner eigentlichen Stoffspielerei, bei der ich ja nun etwas Neues erforschen wollte. "ornament" bedeutet im Englischen: Anhänger oder auch Aufhänger, was mich zu einem eher vorweihnachtlichen Projekt inspiriert hat: ein Libellchen zu nähen.
Das Buch liegt schon lange in meiner Bibliothek, nur fand sich nie ein Anlass, sich damit zu beschäftigen.

"Libellchen" nennt man eine kleine Schmuckkugel, die zunächst in der 'Lieseltechnik' aus Rauten zusammengenäht und dann mit Stickerei und Perlen verziert wird.
 
links: Lieselheftung, rechts englische Papiermethode
 
Anmerkung: "Lieseln" ist eine Variante der englischen Papiernähmethode (auch bekannt als EPP), bei der jedoch der Stoff nicht durch das Papier auf die Schablone geheftet wird, sondern nur an den Kanten entlang. Dieser Faden kann am Stoff bleiben nach dem Zusammennähen, während der Faden beim EPP aufgetrennt werden muss, um die Schablone zu entfernen.

Ich habe mich für eine Kugelform entschieden, die aus 10 Rhomben besteht und ein paar Arbeitsfotos gemacht. Als Grundmaterial habe ich in erstmal in meine Handnäh-Kiste gegriffen und nur Uni-Stoffe verwendet.

paarweise aneinandernähen

hier habe ich schon ein paar Markierungen für die Stickerei gesetzt

von links zusammenfügen

nach und nach die Schablonen entfernen und schließlich umdrehen

mit Füllwatte ausstopfen und die Wendenaht schießen
 

Schließlich kam die kreative Phase, bei der man seinem Spieltrieb freien Lauf lassen konnte.
Kettstiche, Stielstiche und Knötchen waren mein Favorit und dann noch ein Griff in die Perlenkiste.

 



Frei hängend durfte das Schmuckstück  in den Garten zum Fototermin (einen Christbaum haben wir nicht).


Viel mehr Effekte kann man mit gemusterten Stoffen erzielen und inzwischen kommt es mir auch garnicht mehr so aufwändig vor. Eine schöne arbeite, die man gut auf dem Sofa oder im Sommer auf der Terrasse machen kann. Das war sicher erst ein Anfang.

Für dieses Jahr gehen wir nun in die Winterpause. Ich bin dankbar und froh über den regen Austausch und natürlich besonders über unser Treffen dieses Jahr. Auch wenn es immer wieder einen "Schubs" braucht, um sich mit den Stoffspielereien zu beschäftigen, möchte ich den fachlichen Austausch und die tollen Ideen nicht mehr missen. 
Danke an alle für den immer wieder anregenden Input und an Gabi für die Vororganisation. 
So gibt es auch im nächsten Jahr neue Themen!

Die neuen Stoffspielerei-Termine 2023:

(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)

Die Stoffspielereien

Bist du auch eine Stoffspielerin?

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Machst du nächstes Mal mit?

 

Sonntag, 30. Oktober 2022

Stoffspielereien - Posamenten




Der Begriff "Posamente", den Gabi von Madewithblümchen für unser Oktoberthema gewählt hat, klingt etwas altertümlich und man denkt zunächst, das gibt es heute garnicht mehr. Fransen und Troddeln, Volants und Quasten sind doch garnicht mehr zeitgemäß. Heute muss alles glatt und "modern"- funktional sein.
Das stimmt, und auch wieder nicht. Offensichtlich gibt es immer noch ein Bedürfnis nach "schmückenden Geflechten aller Art", die von (zugegegeben) nur noch wenigen Posamentierbetrieben hergestellt werden. Gabi hat einen davon in Österreich besucht und eine tolle Podcastfolge dazu erstellt.
 
Bei meiner eigenen Recherche im weiten "Netz" bin ich dann auch auf  eine Handwerkskünstlerin gestoßen, die moderne, pfiffige, farbenfrohe Varianten von Bändern herstellt und unterrichtet:  Elizabeth Ashdown (hier ihre Webseite).
Ich war sofort infiziert von ihren Bogenbändern, zumal ich ja beim Bloggerinnentreffen ein tolles Band von Beate geschenkt bekommen hatte.
 

Die Vorgehensweise zum Bändchenweben habe ich mir aus den Bildern abgeschaut und mir mit einem ovalen Quiltrahmen, einem selbstgebauten "Webkamm" aus Pappstreifen und einfachem Häkelgarn in schwarz und beige eine Kette aufgespannt, in die ich ein Knötchengarn und ein türkises Band eingewebt habe.
 
Und weil noch einiges an Kette übrig war, habe ich noch eine Variante mit Goldfaden ausprobiert (siehe oben).

Das Ergebnis ist natürlich wackelig und ungleichmäßig, was ich mit den Enden anfange, weiß ich auch noch nicht. 
Die breiten, eingearbeiteten Schlaufenbänder sollten ein wenig "Stand" haben, damit die Bögen sich schön gleichmäßig legen. Das Weben hat viel Spaß gemacht und ich kann mir gut vorstellen, daraus Armbänder oder Halsschmuck zu machen. Auch als Zierbänder auf Buchhüllen oder Taschen wären diese farbenfrohen Bänder sicher toll.
 
Das war ein Exkurs vorneweg, denn mein eigentliches Projekt war, mich endlich - nach Jahren - an Posamentenknöpfen zu versuchen. 
Literatur und Material liegen gefühlt schon ewig bereit und nun habe ich tatsächlich Hand angelegt.
 
Mein Anleitungsbuch: Posamentenknöpfe, Trachten Kulrur Beratung, Bezirk Schwaben, August 2014
 
 
Als Startprojekt habe ich mir die Zwirnknöpfe vorgenommen, buntes Zwirngarn (synthetisches) und alte Plastikringe fanden sich in meinem Fundus.
 
Nur leider waren beide Dinge nicht besonders gut geeignet: das Garn zu dünn und die Ringe zu glatt. So entstand nur ein einfacher Speichenknopf in rosa-rot - oben links - daraus, dann habe ich die Werkzeugkisten durchsucht und ein paar Unterlegscheiben ergattert.
 
Zusammen mit dünnem Häkelgarn und Perlgarn entstanden die anderen vier Knöpfe. Man kann nach der Grundwicklung ziemlich viel spielen und sich eigene Muster ausdenken.


Danach habe ich mich an die "glatten Knöpfe" gewagt, die über Holzplättchen gewickelt werden. Man kann das Wickeln freihand oder mit Hilfe einer "Halterung" in Form eines Pfriems oder Holzbohrers machen, was ich am Ende als wirklich hilfreich empfand.
 
Die Knopfmuster haben tatsächlich auch Namen, wie der Grün- beige: Death's Head Button, also Totenkopf Knopf, oder "Schwälmer Knopf" wie die Sternenmusterknöpfe.

 
Nach einem halben Dutzend habe ich nun einigermaßen den "Dreh raus" und freue mich schon darauf, die nächsten Muster auszuprobieren. Ein paar Rohlinge habe ich noch. Wofür ich die Knöpfe einsetze, weiß ich noch nicht, aber das findet sich ja meist "auf dem Weg".

Hier  noch ein Blick auf die Rückseiten, die nach und nach auch besser und ansehnlicher werden.
Zum Abschluss noch zwei Fotos aus meinem Kostümarchiv, bei dem auch schon einmal Posamenten in Form von Bandverzierungen eine Rolle gespielt haben. Auf mittelalterlichen Kostümen bzw. Wikingerhemden fanden sie bei mir Anwendung.

 


Ich danke Gabi, dass sie mich auf eine, nein zwei neue Handwerkstechniken gestoßen hat und bin sicher, dass auch im nächsten Monat, beim Thema "Ornamente" wieder Schwungvolles und Farbenfrohes zu sehen sein wird.

Die Stoffspielereien

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Die Stoffspielerei-Termine 2022

 

 

 

 

Sonntag, 2. Oktober 2022

Stoffspielerei-Treffen im Zeichen der Burg

 

  

10 Jahre Stoffspielereien - das haben wir (mehr oder weniger) feierlich begangen, mit Stoffschau, Stadtschau und viel Austausch über vergangene und aktuelle Textilprojekte.

Gabi (madewithblümchen) und Christiane (schnittfürschnitt) haben ein tolles Programm ausgearbeitet und auch das Wetter hat wunderbar mitgespielt. Die Gruppe war 'überschaubar', aber wir 'Sieben' aus Fürth, Graz, Siegburg, Niederkassel, Suhl, Aahlen und Wiesbaden hatten keine Anlaufschwierigkeiten.


Mosaik im Bahnhof Nürnberg

Die mitgebrachten Lieblingsstücke machten die Runde und wurden fachfrauisch begutachtet, Techniken und Erfahrungen ausgetauscht, kleine Mitbringsel fanden neue Besitzerinnen.

 
Ute (123-Nadelei) hatte einen großen Korb ihrer fabelhaften und nützlichen Nadelbücher  und Beate eine Auswahl an Webbändern (siebensachen-zum-selbermachen) dabei.
Martina von machwerk zeigte tolle Taschen und Applikationsarbeiten, Kerstin (Stoffnotizen) sogar die blinkende Abendtasche. Nadelbriefe von Gabi und mir aus Frau Nahtlusts Jahreschallenge 2020 fanden die jeweiligen Partner und die Entstehungsgeschichten wurden erzählt.
Die Tische in Christianes Atelier füllten sich schnell mit Arbeiten, die wir bisher nur von Bildern kannten. Anfassen und Untersuchen erlaubt! 
Danke, Christiane, für die Gastfreundschaft in stimmiger Atmosphäre.
 
hier mal der Seiteneingang des Germanischen Nationalmuseums

Und was wäre ein Treffen textiler Künstlerinnen ohne einen Besuch in der Textilabteilung des ansässigen Museums. Wofür wir allerdings etwas zu früh dran waren (die Abteilung wurde erst an 2. Oktober wieder geöffnet). Die spontan organisierte Führung durch individuelle textile Besonderheiten vergangener Jahrhunderte ließ uns trotzdem staunen und neues entdecken. Und tatsächlich auch schon Ideen für das Thema "Posamenten" im Oktober sammeln.

Da kann ja nichts mehr schief gehen für die kommenden Stoffspielereien.

Und ein Treffen mit den anderen Teilnehmerinnen wird bestimmt auch nicht mehr 10 Jahre dauern, da bin ich mir sicher. Der erfolgreiche Anfang ist gemacht.

Für mich war das persönliche Treffen ein wunderbarer Austausch, den ich doch vermisst habe. Ich habe mir auch vorgenommen, wieder mehr meiner Nähprojekte auf dem Blog zu zeigen. Das habe ich ziemlich vernachlässigt, wie ich aus den Nachfragen festgestellt habe.

Habt es derweil gut und bleibt gesund.

Freitag, 23. September 2022

Stoffspielereien - Webkanten

Nach der langen Sommerpause gibt es aus besonderem Anlass (dazu später) die Stoffspielereien bei mir schon am Freitag. 
 
Beate von Siebensachen-zum-Selbermachen hat uns eingeladen, mal ganz an die 'Grenzen des Nähbaren' zu gehen und tief in unsere Webkanten-Trickkiste zu greifen. Die schneidet ihr doch auch fein säuberlich ab und sammelt sie, weil man dort Farbe und Schrift schon so kompakt geliefert bekommt? Ich habe vor vier Jahren schon einmal versucht, meine diesbezüglichen Bestände abzuarbeiten, indem ich eine Staubhülle für eine Nähmaschine daraus genäht habe.
 
Es war ein Geschenk, aber es blieben trotzdem noch viele Streifen übrig, die sich seither auch noch vermehrt haben.

 
Bei der Ideenfindung für ein neues Projekt habe ich den Auftrag "Webkanten" einfach einmal umgedreht und mir überlegt, wie es wäre, einmal aus Webkanten "Kanten zu weben". 
Aus dem Webstück könnte dann ein Körbchen oder eine Buchhülle entstehen.

Den ersten Versuch habe ich auf einem 16x20cm Webrahmen gemacht und die Streifen einzeln und flach nebeneinander gerade von unten bis oben durchgewebt.


Da das abgenommene Webstück ziemlich instabil war, habe ich es auf Vlieseline gebügelt. Die losen Streifenenden könnte man so zwar gut um eine Kante nähen, aber irgendwie erschien mir das ganze Projekt etwas 'flach'.
 
Der Blick in mein Weben-Lehrbuch brachte mich auf einen anderen Weg: Kanten in die Weberei einzufügen und umgeschlagene Kanten sichtbar zu machen.
 
 
Dazu habe ich die Webkantenstreifen an den kurzen Seiten so aneinandergenäht, dass sich Vorder- und Rückseite abwechseln, was dann meinen "Kantenumbruch" markiert hat. Mal lag der innen in der Fläche, mal an der Außenkante.


Fertig gewebt ergibt sich eine lebendige, griffige Textur. Gegen die Instabilität habe ich zunächst Stoffstreifen an die Kanten genäht, dann später aber wieder abgetrennt. Anstatt eine Buchhülle zu nähen, beschloss ich, ein Buch daraus zu binden. Also habe ich das Werkstück direkt auf einen Buchdeckelkarton aufgespannt und die Innenseite mit Papier kaschiert.

 
Ein Stapel Papier war schnell zugeschnitten, gefaltet, gelocht und bereit für eine Langstichbindung über Webkantenstreifen.

 
Die Bänder hätte ich gerne unter dem Webstück außen versteckt (zu spät), aber innen angeklebt erfüllen sie auch ihren Zweck.

 
So sieht nun mein fertiges Webkantenbuch aus.


Rechtzeitig fertig, um morgen mit mir auf die besondere Reise zum Bloggertreffen der Stoffspielerinnen nach Nürnberg zu reisen. 
Die Aktion "Stoffspielereien" wird nämlich 10 Jahre alt und das war Anlass, ein persönliches Treffen zu organisieren. Ich freue mich sehr darauf, einen kleinen Kreis der Kreativen in echt kennenzulernen, mit denen ich schon so lange über das Netz kreative Ideen austausche!
 
Danke, Beate, für das Sammeln der Beiträge, auch von Ferne!!

Nichtsdestotrotz kreisen meine Gedanken auch schon um das Thema des nächsten Monats, wenn es um "Posamenten" geht. Ein Einstieg ist jederzeit möglich, die Gruppe ist offen für jedermann/jedefrau.

Die Stoffspielereien

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

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Die nächsten Termine:
30.10.2022: „Posamente“ bei made with Blümchen
27.11.2022: „Ornament“ bei Petersilie & Co
Dezember: Winterpause




Sonntag, 29. Mai 2022

Stoffspielereien - Gerafft und gekräuselt

Weiter geht's mit einer neuen Runde bei den "Stoffspielereien".

Auch wenn der Mai nicht viel Raum für Nähereien ließ, wollte ich doch bis zum letzten Sonntag im Monat wieder ein wenig Neues ausprobieren. Stoffnotizen hat das Thema "gerafft und gerüscht" ausgeschrieben und sammelt heute alle Beiträge und Erfindungen.

Ich habe mich vor Jahren schon einmal an Trachtenrüschen versucht, als nach "Kopfschmuck" gesucht wurde, dieses Mal hatte ich mir ein altmodisches, von Hand gesmoktes Sommerkleidchen als Projekt ausgesucht. Im alten Handarbeitsbuch fand ich auch gleich eine passende Anleitung, eigentlich zwei, die mir machbar schienen.

Der Einfachheit halber habe ich ein zunächst einen karierten Stoff genommen, was mir das Anzeichnen eines Rasters erspart hat.
Beim Klassischen Wabenmuster zieht man zuerst Heftfäden durch den Stoff, mit deren Hilfe man dann den Stoff in Falten kräuselt. Diese Falten näht man dann im Wabenmuster von der Vorderseite her fest. Soweit, so gut. Der empfohlene Abstand von 0,6cm (entspricht 2 Kästechen) soll zwar sehr elegant sein, für meinen Zweck erwies er sich aber als zu klein.



Wer möchte schon so winzig kleine Falten nähen? Ich habe dieses Muster hier abgebrochen, denn es gab noch eine zweite Variante, die nur den 1,5 bis 2-fachen Stoffverbrauch hatte und schneller gehen sollte: das elastische Wabenmuster.

Es kommt ohne Heftfäden aus und ich habe es wieder am karierten Stoff ausprobiert. Man arbeitet über zwei Reihen gleichzeitig und das Wabenmuster rafft sich erst während des Arbeitens zusammen.


Das gefiel mir schon besser für ein Sommerkleid. Also ran an den Kleidchenstoff. 

Der ist natürlich nicht kariert und erfordert das Anzeichnen des Nährasters. Da ich mich beim Muster für 3 Kästchen = 1,2cm entschieden habe, war das Inch-lineal gut geeignet, um ein 1/2 Inch Raster mit einem wasserlöslichen Aquarellstift auf den bunten Stoff zu punkten.(nicht immer ganz exakt, aber ich hoffte, das würde sich beim Nähen ausgleichen)

Dann rauf auf's Sofa und gestichelt. (Im Hintergrund ist meine stetig wachsene 'visible mending -Lieblingsjeans zu sehen)


 



Mit 8 Reihen ist das Vorderteil nun fertig, ob ich auch den Rücken raffe, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlicher ist, dass ich einen Gummizugtunnel nähe, um das Kleid elastisch zu halten. Denn trotz des Namens ist das Wabenmuster nur bedingt elastisch, zumindest in meiner Ausführung. Wenn das Kleid fertig ist, werde ich ein 'Tragebild' ergänzen, kann aber noch dauern, da das Kind nicht direkt zur Verfügung steht.

Ich habe das Handnähen genossen und das Muster hat mich an höfische Verzierungen an Ärmeln und Wamsen denken lassen. 

Vielen Dank an die Gastegeberin von Stoffnotizen für dieses inspirierende Thema und und das Sammeln aller Beiträge, die ich nun auch in Ruhe durchblättern werde.

Bis zum nächsten Mal mit dem Thema "Porträt".


Die Stoffspielereien

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Termine:
26.06.2022: „Portrait“ bei Bimbambuki
Juli und August: Sommerpause
25.09.2022: „Webkanten“ bei Siebensachen zum Selbermachen
30.10.2022: „Posamente“ bei made with Blümchen
27.11.2022: „Ornament“ bei Petersilie & Co
Dezember: Winterpause