Ines von den Nähzimmerplaudereien ist heute Gastgeberin und hat sich 'Sterne' gewünscht. Da will ich doch nochmal 'mitfunkeln', mit meinen kleinen Stoffideen.
Sterne habe ich schon in verschiedenen Variationen genäht, appliziert, gestickt, gequiltet; das bringt so ein Patchworkerinleben mit sich. Nicht alle Sterne müssen zwangsläufig weihnachtlich sein, wie man an dieser Hülle für ein Rezeptbuch sehen kann. Aber überwiegend kommen sie doch im Winter vor.
Als meine Gedanken um mögliche aktuelle Sternenprojekte kreisten, fiel mir (mit schlechtem Gewissen) wieder ein Adventsgeschenk meiner Freundin ein, das noch fast ungeöffnet und unbearbeitet in der To-Do-Kiste lagerte. Sie hat mit ungeheuerer Präzision ein Geschirrtuch mit Siebdruck bedruckt und es zur weiteren Verwendung frei gegeben.
Mit dem Tuch kam ein ganzes Paket: Stickgarn, Nadeln und Anleitungsheft mit desssen Hilfe man das Tuch noch hübscher machen konnte. Zum Glück gab es auch ein kleines Teststück, an dem ich üben konnte.
Allerdings bin ich nicht weit gekommen, weil ich mich nicht dazu entschließen konnte, die Felder mit Stickstichen zu verhunzen. Nun lasse ich es ruhen und warte auf die nächste Inspiration. (Aus dem Geschirrtuch wird wohl eine Nähtsche, aber das dauert noch ein bisschen.)
Der Stern hat mich aber an andere Sterne erinnert, die zwar demselben Muster folgen, aber doch ein bisschen losere Zacken haben.
Ich kenne den Stern unter dem Namen 'Maverick Star', er gehört aber auf alle Fälle in die 'cut loose' Kategorie. Es ist im Grunde eine Erweiterung der 'Appe Ecke' von hier, nur dass man gleich zwei Ecken mit einem Kontraststück abnäht.
Das Bauprinzip ist eigentlich ganz einfach: Man braucht 9 gleichgroße Quadrate und 8 Reststückchen Stoff für die Ecken, die gerne auch schon dreieckig sein dürfen.
Nun nimmt man 4 Quadrate und näht jeweils an einer Ecke ein Dreieck an.
5 Hintergrundquadrate bleiben unbearbeitet, wie man auf dem Foto sehen kann.
Die angenähten Ecken bügelt man um, sodass die rechten Seiten zu sehen sind. Dann folgen 2 Schritte, mit deren Hilfe man das unregelmäßige Stück wieder auf Quadratformat bringt.
1. Die überstehenden Ecken entlang der Kante des Hintergrundquadrates abschneiden. |
2. Die Nahtzugabe des Hintergrundstoffes auf die Kante des Dreiecks zurückschneiden.
Dann wendet man die Teile und näht an der anderen Seite die nächsten Dreiecke an.
Man kann die Teile an der unteren Kante überlappen oder einen Abstand lassen. Nur seitlich sollte man nicht zu hoch gehen, weil man sonst später die Spitzen der Sterne möglicherweise beim Zusammennähen 'kappt'.
Nun wieder die Ecken aufklappen und flach bügeln und auf der Rückseite die Schnitte 1 und 2 vornehmen: Kanten gerade schneiden und Nahtzugabe kürzen.
Danach müsen nur noch die vier Teile mit den 5 Hintergrundquadraten zusammengenäht werden (wie ein 9-patch). Da die benähten Teile am Ende doch wieder Quadrate sind, ist es nicht schwer, einen ordentlichen Stern herauszubekommen.
Ich habe mein Sternchen mit dünnen Vlies gefüttert und mit einer blauen Rückseite versehen. Dann noch ein bisschen gequiltet und mein Untersetzer ist fertig.
Mein roter Sternenuntersetzer freut sich über Gesellschaft und ich mich auf die nächste Tasse Tee beim Stöbern in den anderen sonntäglichen Sternformationen.
Auf ein Wiedersehen im Jahr 2019, wenn die Stoffspielereien hier zu Gast sind:
27.01.2019: “Ich war einmal” – Upcycling bei Textile Werke
24.02.2019: „Farbverläufe“ bei Schnitt für Schnitt
31.03.2019: „Geometrie“ bei Feuerwerk by Kaze