Donnerstag, 27. September 2018

wake me up before september ends

Ein Tee und ich - da gibt es viele Geschichten aus dem Teekästchen zu erzählen. Deshalb habe ich mich auch gefreut, als ich vom Mustermittwoch September-Motto: Tee gelesen habe. 
Mit Tassen beschäftige ich mich zeichnerisch schon seit einiger Zeit (vor allem in diesem Müller'schen Leporello), 
 
Eine Skizzenseite einmal größer gezeigt

Teekannen besitze ich in (fast) allen Farben und Tee trinke ich seit der Kindheit zu jeder Jahreszeit. Wahrscheinlich habe ich daher auch meine 'Gemütlichkeit', die meine Musterei bis in die letzte Septemberwoche hinausgetrieben hat. Da musstet ihr nun wirklich abwarten und Tee trinken. Sorry.
 
Im Skizzenbuch kann man auch interessante Teebeutel festhalten.

Aber es ist etwas herausgekommen und sogar auch etwas, was schon in den nächsten Monat gehören könnte. Wenn ich da nicht eine Ahnung gehabt habe.

Ich beginne mein Mustern ja oft mit einer Recherche, und den Anstoß für meine Suche gab diesmal ein Tassen-Meeting an einem unserer Quilt-Nähwochenenden im Sauerland.

Teatime in blau, das Muster der mittleren Tasse war schon beim 'Blättermuster' zu sehen
Drei Frauen - drei blaue Tassen, zwei mit ähnlichem Muster oder doch dem gleichen? War das das 'Zwiebelmuster' oder das 'Strohblumenmuster'? Da musste ich mich kundig machen.

Es läuft unter dem Namen 'Friesisch Blau' oder auch 'Blau Sacs' (weil es aus Sachsen kam) und es gibt inzwischen viele Variationen.  Die beiden Tassen oben zeigen wohl die bekanntesten. 
Eine ganz andere, frische Interpretation, die mich auch seit langem fasziniert, ist die von Royal Copenhagen. Die Dänen sind ja bekannt für ihr famoses Design und ich habe versucht, es zeichnend zu 'verstehen', um vielleicht mein eigenes Muster daraus zu entwickeln.

Da war es noch sonnig draußen und blauer Himmel, und doch konnte ich (wie Michaela) die roten Hagebutten am Wegrand nicht übersehen. Dick und saftig hängen sie bei uns an den Büschen, in großen Bögen wie die Blumen auf den Teetassen. Ein anderes Studienobjekt.


Daraus ließ sich etwas machen, ein Moosgummistempel zu Beispiel. Ergänzt mit Finelinerstengeln und Blütenständen tanzen sie einen Reigen auf dem Papier. (wem da nicht 'Ein Männlein steht im Walde' einfällt ...)


Aber eigentlich hatte ich ein richtiges Teetassen-Design im Sinn und das habe ich zuerst an einer geschenkten Werbetasse ausprobiert, mit Porzellanmalstift und -farben und Pinsel.
Ich trinke nämlich gerne schwarzen Tee und hatte mir vor einiger Zeit Tassen für die Zubereitung von Ostfriesentee besorgt (die Tasse in der zweiten Zeichnung oben). 
Die sollten heute bemustert werden.


Zuerst mit dem Stift gezeichnet und dann farbig coloriert. Nach dem Trocknen und Brennen sind die Farben sogar spülmaschinenfest. Beim nächsten Kuchen wandern die Teile mit in den Ofen, dann werden wir ja sehen. Den Trinkbereich soll man aussparen, weshalb die Hagebutte innen auf der Gegenseite auftaucht.



Und ganz nebenbei habe ich die Brücke zum Oktober-Musterthema: Früchte des Herbstes geschlagen. Da kann mein Service nun wachsen und ein paar stoffliche Ergänzungen bekommen. Da hab' ich auch schon eine Idee und den festen Entschluss, nicht wieder so zu trödeln.

Was das Tee trinken angeht, gehöre ich übrigens zur 'mif'-Fraktion, also milk-in-first. Dann schmeckt der Tee cremiger. Was die tif- Fraktion (tea-in-first) nicht überzeugt. Die Engländer haben sowieso eine ganz spezielle Teezeremonie, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Nun doch noch schnell einen Sprung zur Tee-Musterliste, bevor die Zeit um und der Tee zu kalt ist.

Euch ein sonniges Septemberende.

Mittwoch, 12. September 2018

12 von 12 im September

12 Bilder vom heutigen Tag geknipst.


Das Frühstück machen ist entspannt, wenn auch die Morgen immer dunkler beginnen.

Noch in Gedanken an ein mögliches Tee-Muster stelle ich gleich zwei Milchkännchen auf den Tisch.

Anregung für mehr kreative Ideen liegen so herum und verleiten zum Stöbern und Web-hopping auf völlig neuen Seiten.
 
Arbeit am Computer: mein Making-of Blogbeitrag will geschrieben und ein paar seriöse Recherchen eingeholt werden.

Dann aber raus auf's Rad. Vorbei am mittlerweile fast leeren Mühlbach ...

... und an unserem imposanten "Ländchesdom", dessen Hahn ganz stolz in den blauen Septemberhimmel schaut.

Meine Runde führt mich zu Apfelbäumen, die vor zwei Jahren ganz leckere Früchte trugen. Heute: Fehlanzeige.Die Äste wurden geschnitten und wahrscheinlich war ich auch zu spät dran.
Höchstens Pferdeäpfel hätte ich bieten können. Doch dann finde ich doch noch ein bisschen Fallobst, das wunderbar duftet. Für Apfelmus wird es wohl reichen. Auch ein paar Nüsse landen im Sack, doch die kommen mir so leicht vor, dass sich wohl viele 'taube Nüsse' darunter befinden dieses Jahr.

Zuhause erwartet mich die letzte Collage der Sommerpost 2018, von Katja, in herrlichem Sonnengelb.

Eine Tasse Minztee aus eigener Ernte mit einem Prinzenkeks ist mein Extra zur Kaffeepause.

Dann doch noch etwas Profanes planen: unser Spülkasten möchte gerne ersetzt werden und wie es aussieht, der Rest gleich mit. Diese Art von Entscheidungen sind nicht gerade begehrt, aber notwendig.

 
Trotz anhaltender Wärme schaffe ich die nächsten 7 Viertelkreise, damit der Quilt in zwei Wochen fertig ist.

Den Abend kann ich dann endlich dem Skizzenbuch widmen und vesuchen, meine gesammelten Tee-Musterideen des Tages zu einem Muster für nächste Woche zu entwickeln.

Danke, dass ihr mich durch diesen wieder unglaublich warmen Septembertag begleitet habt. 
Mehr Fotos des Tages bei Caro auf Draußen nur Kännchen.

 

Sommerpost 2018 - Making of

Die Sommerpost der PostKunstWerkerinnen  Michaela und Tabea schickte uns auf eine Traumreise in Collagentechnik. 8+1 Künstlerin haben in unserer Gruppe diese Herausforderung angenommen und traumhafte Bilder geschaffen, wie schon gezeigt. Heute will ich euch auf meinen eigenen Weg zur Traumreise-Collage mitnehmen.

In der Ankündigung zur Aktion gibt es immer viele Tipps und Links, die einem auf die Sprünge helfen können, darunter auch Collagen bekannter Künstler wie Picasso und Matisse. Darauf hatte ich technisch ein Auge geworfen. 
Inhaltlich fiel es mir schwer, mich auf eine konkrete 'Traumreise' festzulegen. Ich reise gerne, aber oft ist der Weg das Ziel und ich bin gerne länger an einem Ort, um mich dort 'einzufühlen'. Zählt das dann noch als Reise oder ist es schon ein Aufenthalt? Welchen sollte ich da bevorzugen? 

Eher konnte ich mir vorstellen, eine "was-wäre-wenn"-Reise zu starten, eine Reise im Traum, bei der kuriose Dinge auftauchen, die eigentlich nicht zusammengehören - ein Aspekt einer Collage. Hier kam dann Alice im Wunderland ins Spiel, auch wenn ich noch keine Vorstellung hatte, welche Elemente in meine Collagen einfließen würden. Aber das ist ja das Spiel, oder?

Als Basis für meine 15x15cm großen Bilder habe ich 2mm Finnpappe aus dem Bestand mit Schnipseln eines ZeitReise-Magazins beklebt und mit Gesso lose bespachtelt.

Danach in Streifen und Quadrate geschnitten und mit Acrylfarbe mit Himmel- und Wasserblau lasiert. Irgendwie war schon klar, dass 'Weite' zu meiner Traumreise gehören würde.

Meine ersten Versuche mit Blättern nach Matisse und der Original-Alice Zeichnung von John Tenniel als Zitat haben mich erst einmal an meiner Grundierung zweifeln lassen.

Zu viel Hintergundtext schien durch, alles zu groß, die Einzelbuchstaben zu Dada und die Farben zu stark oder zu blass. 'Alice' wirkte zu passiv und irgendwie zu dominant. Da habe ich aus Verzweiflung die Rückseite auch weiß grundiert, falls ich ganz neu anfangen müsste.
Ein paar Festlegungen und Einschränkungen haben mir dann aber geholfen, einen Zugang zu 'meinen' Elementen zu finden:
Türkisblau als Basisfarbe mit den beiden komplementären Farben gelborange und dunkles rot für die Akzente. Passende Papiere habe ich bereitgelegt, alle anderen wieder eingepackt.
Auf eine 'neue', lebendigere Alice stieß ich in einem schwedischen Modekatalog, auf eine ältere reifereVersion von ihr in einem Lifestylemagazin, in einem Artikel über Freundinnen. Mit den Graustufenfotos haben sich die Personen besser integrieren lassen, ohne gleich die Hauptrolle zu übernehmen. Das gefiel mir besser. Außerdem mochte ich die Dynamik, die sie mit einbringen.

Die Textstückchen stammen auch aus dem Reisemagazin, DER SEE ist ein Original, DER GARTEN eine nachgeschriebene eigene Version. Da ich schon so viel Text im Hintergrund hatte, war mir das auch genug an zusätzlichem optischen Hingucker.

No. 1, der Prototyp, noch mit Stempeln, die ich später nicht mehr eingesetzt habe.
Die SEE-Collagen sind durchgängig mit Möbelknöpfen ergänzt, die ein bisschen Glanz in die sonst matt gehaltene Montage bringen. Und sie folgen der Idee, mit der Größe der Elemente zu spielen, etwas Kleines groß und große Dinge klein darzustellen.

Auf den GARTEN-Collagen tauchen hingegen Tassen und Besteck aus Kochmagazinen auf, die ich besonders pfiffig fand. Grünzeug aus Heften und Servietten fand auch Einzug in meine Traumwelt.

Am Ende der Session hatte ich meine 9 individuellen Collagen gefunden und mir das Restmaterial für die Verpackung in die Reisetasche gesteckt.

Die Umschläge sind wiederverwendete Polstertaschen, deren altes Adressfeld mit einem Gedicht aus einem anderen ZeitReiseMagazins 'verschönt' wurde.
Einen Stempel und ein paar Bögen Briefmarkenpapier hatte ich eingepackt und daraus Etiketten für die Rückseite und die Adressfelder gestempelt und gemalt.

Last, but not least bekamen die Collagen einen Umschlag aus Kleister- und Libertypapier und einen improvisierten Kofferanhänger. Dann war es geschafft.

Beim Arbeiten an den Collagen habe ich selbst eine kleine innere Entdeckungsreise gemacht und festgestellt, dass der See sehr demjenigen ähnelt, der in Schweden direkt vor unserer Haustür lag. Und dass ich furchtbar gerne im Garten und in der Natur bin, wenn es um 'Traumorte' geht.

Danke an Tabea und Michaela für diese ungewöhnliche Einladung auf eine ganz besondere Reise! Und an alle meine Mitreisenden in unserer Gruppe für die vielfältigen 'Mitfahrgelegenheiten' !!




Hier zum Abschluss alle meine Collagen zusammen.
Mehr auch aus den anderen Gruppen findet ihr hier.
 

Montag, 10. September 2018

Sommer, Ferien und Post No.5 - 8

Vier Wochen ist's her, seit die Sommerpost-Collage No. 5 von Ruth bei mir eingetroffen ist. Pünktlich und mit großer Freude habe ich den Umschlag geöffnet, ein schnelles Foto gemacht - und es vor dem Urlaub doch nicht mehr schafft, einen kleinen Eintrag zu posten.
Dabei ist die Traumreise des 'kleinen Campers' zu entzückend geworden, liebevoll in die ruhigesten Winkel der Erde gefahren, um die Stille und Entspannung in der Natur zu finden.

Da habe ich noch nicht einmal Angst vor den glühenden Augen in meiner Höhle bekommen. Eine feine Arbeit!! Leider hat Ruth keinen Blog/ Instagram, aber sie hat eine gedruckte Version aller Collagen beigefügt, so dass wir auch die anderen 8 Bilder bewundern können. Einen lieben Dank nochmal von hier aus!

Auch Michaelas Traumreise-Collage war in feinstes Eichenlaub-Seidenpapier gehüllt und erzählt so ein bisschen von ihrer Englandreise, auch wenn ihr Thema eigentlich 'Mit dem Finger auf der Landkarte' war.

Eine Müllerin-typische Kollektion mit weltweitem Blick. Die Entstehungsgeschichte ist hier nachzulesen. Danke.

(Die William Morris Begleitkarte weckte Erinnerungen an meine eigene Zeit in England, in der einige Meter seiner nachgedruckten Stoffkollektion durch meine Hände wanderte.)

In die erste Woche meiner Abwesenheit fiel die Ankunft dieser Naturschönheit von Carmen. Im Netz, unterwegs, hatte ich sie schon davon gelesen, aber 'meine eigene' Version ihrer Irland-Collagen-Reihe in Händen zu halten, ist noch schöner.


Eine stimmige, runde Traumreise. Ich war zwar schon einmal dort, aber einmal ist kein Mal, oder? Man möchte wirklich gleich seine Koffer packen, bei diesen saftig grünen Wiesen. Danke für diesem Augenschmaus!

Nicht nur das Packen für den zweiwöchigen Urlaub, sondern auch das Fertigstellen meiner eigenen Collagen hat mich vom Bloggen ferngehalten. Mein Beitrag sollte in der 36. Woche verschickt werden und ich kam gerade so hin vor der Abreise mit dem Fertigstellen der Collagen. Umschläge und alles Begleitmaterial habe ich eingepackt, um es im Urlaub (ohne elektronisches Equipment) vervollständigen. Es hat am Ende geklappt und ich denke, alle Briefe sind inzwischen angekommen.
Der Bericht über die 'Geschichte dahinter' ist noch in Arbeit, aber meine eigene Karte kann ich heute schon zeigen. Da alle Karten anders sind, nehme ich nichts vorweg.

Wie erwartet hatte Alice im Wunderland einen nicht geringen Einfluss auf meine Collagen, allerdings kamen sie am Ende doch anders raus als erwartet. Aber davon dann im 'Making of'.

Berichte aus den anderen Gruppen findet man auf der Postkunstwerk- Webseite oder schneller noch bei instagram. Ein Füllhorn an Ideen und Umsetzungen, die man gerne mehrmals anschaut und die bestimmt bis zur nächsten Aktion reichen.

Unsere Gruppe hat noch eine Extra-Woche bekommen und so kann ich mich noch auf eine letzte Collage freuen. Ich bin gespannt.

Euch einen guten Wochenstart.