Da ich spät dran bin heute, konnte ich schon ganz fantastische Skulpturen und Modelle auf der Sammelliste bewundern. Wirklich schön und anregend, schaut mal rein.
Mein Beitrag ist dagegen eher profan und für den Alltag (oder Festtag?) gedacht, nicht ganz neu, aber ein Produkt, das im letzten Jahr reißenden Absatz fand: ein Haarband mit Draht.
Man benötigt dafür nicht viele Materialien und nur eine halbe Stunde Zeit und schon kann die Gartenparty steigen, wenn wir mal wieder eine feiern dürfen.
Mein Stoffstreifen ist 20 x 120cm groß und vom Aludraht braucht man ein Stück von etwa 125cm. Der Draht liegt bei meinem Modell in einem Tunnelstreifen in der Mitte des Bandes, so dass er nicht verrutschen kann.
Den Tunnel schaffe ich mir mit einer Rechts-links-Naht, auch als französischen Naht bekannt.
Man legt dafür den Stoff der Länge nach zuerst links auf links und näht an der Schnittkante zuerst eine schmale Naht (o,5cm) über die ganze Länge. Danach fingerbügelt man die Naht am besten zu einer Seite, dann lässt sich die Kante der zweiten Naht besser glatt legen.
Nun den Schlauchstreifen auf rechts wenden und den Streifen mit einer zweiten, etwas breiteren Naht (evtl. einfach die Nadelposition verstellen) nochmal abnähen. Dabei eine ca 3cm lange Öffnung lassen, in die später der Draht eingefädelt wird. Die zweite Naht versteckt die offen Kanten der ersten Naht, weshalb sie etwas breiter als die erste Nahtzugabe sein sollte.
Die Naht auf die Mitte falten und feststecken, und für die spitzen Enden eine Markierung von 60° anbringen. Daran entlang eine Schmalseite ganz schließen, die andere Schmalseite nur zur Hälfte, um eine Wendeöffnung zu behalten. Die überstehenden Ecken abschneiden und den Schlauch wenden.
Die Wendeöffnung mit einem unsichtbaren Stich von Hand schließen.
Für den Draht die Länge des Bandes abmessen und je Seite ca 1,5cm für das Bilden einer runden Öse zugeben. Mit einer Zange die Enden zu einer Öse drehen, damit der Draht später nicht durch den Stoff sticht.
Den Draht durch die kleine Öffnung fädeln. Diese Öffnung lasse ich offen, dann kann man den Draht zum Waschen später wieder herausnehmen. Oder man lässt ihn drin, ist ja aus Alu.
Et voilà, das Haarband ist fertig.
Ich bin leider kein gutes Kopfmodell, aber ich bin sicher, der ein oder anderen Stoffspielerin steht so ein Haarband gut. Ich fertige sie meist für eine Freundin, die ethnische Mode aus farbenfrohen afrikanischen Stoffen entwirft.
Nun begebe ich mich zurück an den Nähtisch, bereit meine alte Jeans zu flicken.
Apropos: vielleicht sollte ich mich da schon an das Werk für nächsten Monat machen? Es werden Ideen für "visible mending", also sichtbares, kunstvolles Stopfen gesucht.
Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Die nächsten Termine:
26.04.2020: „Visible Mending“ bei 123-Nadelei
31.05.2020: „Blumen“ bei Petersilie & Co
28.06.2020: „Monogramme“ bei made with Blümchen
Sommerpause
27.09.2020: „Texturen aus der Natur“ bei Schnitt für Schnitt
25.10.2020: „Textile Behältnisse“ bei Feuerwerk by kaze
29.11.2020: (Thema noch offen) bei Nähzimmerplaudereien