Diesen Monat hat sich Christiane 'Farbverläufe' gewünscht, und auch wenn die Sonne draußen lacht und lockt, habe ich es geschafft, ein kleines Testprojekt zu starten.
Meine Art, Farbverläufe mit Stoff herzustellen ist weniger, Stoffe zu färben, als vielmehr zu versuchen, mit fertig bedruckten Stoffen Farbübergänge zu schaffen. Dazu habe ich mir vor Jahren schon bei Jinny Beyer Anregungen geholt und ein kleines Musterstück in Form eines handgenähten Namenschildes aus ihren Stoffen ist noch übrig.
Bei ihr habe ich gelernt, dass man Übergänge von einer Farbe zur anderen gut über die hellsten und/oder die dunkelsten Töne einer Farbe herstellen kann, auch dann, wenn die Farben nicht nebeneinander im Farbkreis liegen, z.B. von dunkelrot über dunkelgrün in die grünen Farbtöne.
Fließende Farbverläufe kennt man auch von Aquarellfarben, auf englisch "watercolour". Das gelingt nicht nur auf Papier, sondern es gibt auch eine "watercolour" Technik für Stoffe. Dabei verwendet man gemusterte Stoffe, meist mit floralen Mustern, die durch ihre Musterung Übergänge schaffen können. Mir ist das deshalb wieder eingefallen, weil ich gerade einen solchen (alten) Quilt unter der Nadel habe.
Die einzelnen quadratischen Blöcke bestehen aus 8 gleich großen Rechtecken, die so um ein Mittelquadrat angeordnet werden, dass außen herum ein leichter Farbverlauf von hell nach dunkel entsteht.
Das Quilten von Hand mit freien Blätterzweigen hat sich übrigens zunächst als recht mühsam herausgestellt, weil ich wirklich nicht sehen konnte, wo ich schon gequiltet hatte. Ich musste oft auf der Rückseite nachsehen. Das brachte mich auf die Idee, gleich von hinten zu quilten und nun komme ich gut voran.
Mein eigentlich neues Projekt für heute ist aber der Linienfisch, den ich für den Mustermittwoch schon einmal auf Papier ausprobiert hatte. Den wollte ich nun mit Verlaufsgarn auf Stoff bannen.
Als Grundlage habe ich einen hellblauen Stoff mit dünnem Vlies und einem Rückseitenstoff hinterlegt und dann in freiem Maschinenquilten losgelegt.
Eine Linie rauf und dann die Fischhälfte auf der Gegenseite gespiegelt zurück.
(Die Sonne musste ich aussperren, sie hat ziemlich geblendet und das fotografieren erschwert.) |
Vorderseite |
Rückseite |
Manche gefallen mir besser, manche sind wirklich sehr experimentell geworden, aber das war ja der Sinn: herauszufinden, ob sich die Papierfische auch auf Stoff wohlfühlen. Ich denke, sie tun es.
Jetzt habe ich ein schönes Stückchen Fischstoff, aus dem ein Täschchen oder ähnliches (ein Nadelbrief?) werden kann.
Die Stoffspielerei schicke ich zu schnittfuerschnitt, wo sich auch schon interessante gefärbte Farbverläufe eingefunden haben. Danke Christiane für's Sammeln und Verlinken!
Und das Fischmuster passt vielleicht noch zum Mustermittwoch bei der Müllerin auf ihre neue Webseite.