Dienstag, 27. August 2019

Sommerpost Kunst 2019: Reisejournal Halbzeit

Das war eine lange Sommer-Blogpause, länger als geplant. Aber nun bin ich aus dem Urlaub zurück und wieder soweit im Alltag angekommen, dass ich von der diesjährigen Sommer-Postkunst Aktion berichten will.

Michaela und Tabea haben sich "Reisejournale" als Thema ausgedacht, in Form von DIN A5 Heften mit 5 Innenblättern, die später in einem Fauxdori-Umschlag zusammengebunden werden können. Als Ideenkick für die Gestaltung der Umschläge durften es dieses Mal "Vögel" sein. Viel Raum für Spielereien und Experimente.

In unserer Gruppe 17 sind 8 Teilnehmerinnen, weshalb wir nun quasi Halbzeit haben. Die ersten drei Hefte und mein eigenes (No. 2 als making of) möchte ich euch nun zeigen.

Vorderseiten Heft No. 1, No. 3 und No. 4
Den Anfang machte Simone, nachdem wir die Reihenfolge etwas geändert und in Woche 2 gestartet sind.

Ein 'richtiges' Heft mit Label kam angeflogen, begleitet von neugierigen Fingerprint-Zaungästen. Die schlichten Innenseiten lassen viel Raum für verschiedene Gestaltungen. 

Dass Monique (@from_rocky_beach) eine 'Neueinsteigerin' bei der Postkunst ist und noch nie ein Heft gebunden hat, würde man bei ihrem farbenfrohen, vielschichtigem Heft No.3  nie vermuten. Dass sie aber Collagen am liebsten mag, ist ein Glück für uns, die wir nun ein so anregendes Journal 'unser eigen' nennen dürfen.



Briefmarken, Tangram Vögel, Anhänger, Postkarten, you name it! Alles drin im Gesamtpaket. Wunder-voll.

Mit Heft No. 4 kam ein weiteres "Zugvogel"-Heft von Heike (@heikespiegel). Ihre Schwalben machen definitiv reiselustig, eine passende Checkliste für alles Nötige liefert Heike gleich mit.
Zuhause kann man dann gleich markieren, wo man war, oder noch hin möchte.

Extra Material für Collagen regt zum Kleben und Festhalten der Erinnerungen an.

Ich freue mich sehr über die Vielfalt und grüble schon schwer, wie ich die Hefte angemessen einfassen kann.

Rückseiten Hefte No.4, 3 und 1

Mein eigenes Heft, nun No. 2, stand von Anfang an unter dem Einfluss, dass ich im Urlaub an der Elbe/ Nordsee sein würde, wenn meine Woche dran ist. Und irgendwie haben sich dann ganz schnell "Möwen" in meinem Kopf festgesetzt.

An die Vogelform habe ich mich zeichnerisch angenähert und verschiedene Varianten ausprobiert. Über das passende Wasser bzw. Meer bin ich fast zufällig gestolpert. Im Meeresbuch fand sich eine Anleitung für Seifenblasen-Muster, die ganz wunderbar geklappt haben.

Man mischt 1 Teil Spülmittel mit 1 Teil Farbstoff (bei mir Acryltinte) und 4 Teilen Wasser in einem flachen Teller. Dann steckt man einen Trinkhalm in die Lösung und bläst sich vorsichtig einen Teller voll Blasen. 
Das zu bedruckenden Papier legt man dann über die Blasen, ohne es loszulassen und zieht quasi die Blasen ab, die man dann mit dem Finger zum Platzen bringen kann. Bei mir öffneten sich die Blasen schon beim Auflegen, was wahrscheinlich weit weniger Spritzer verursacht als im Original.

Wie man sieht, habe ich im Freien gearbeitet und den Arbeitstisch gut abgedeckt.

Das war der Ausgangspunkt für meinen Umschlag. Dazu kamen Bohlen aus Streifen von Buchseiten in russisch, schwedisch, deutsch und chinesisch. Schließlich kommen meine Möwen ja ein bisschen rum.


Die Möwen selbst habe ich mittels Kohlepapier nach eigenen Zeichnungen auf den Umschlag vorne und hinten übertragen. Ich mag die etwas rauen Linien, die dabei entstehen. Die Kohlelinien sind auch wasserfest, so dass ich die Möwen gut colorieren konnte.



Für das Innenleben habe ich verschiedene Papiere und Papierqualitäten ausgesucht, damit man schreiben und zeichnen kann.

Kleine Extrapaiere finden sich in Taschen aus ausrangiertem Spinnenpapier (altes Fotoalbum), die Wolken sind eine Frottage des Teppichs in der Ferienwohnung (Sisal sei Dank).


Ansonsten beschränkt sich die Verzierung auf geschnittene, gestempelte oder gezeichnete Bordüren, die mit Reisen, Vögeln und Luftpost zu tun haben.

Die Begleitkarte ist aus den nicht verwendeten Resten gebastelt, ebenso wie die Umschläge (aus verschiedenen Aktionen) recycelt sind und einen 'Anstrich' bekommen haben, weil noch so viel Seifenblasenfarbe übrig war. Wir geben nichts verloren.


Dann musste ich nur noch eine Poststelle am Urlaubsort finden und mich dem, nun schon gewohnten Hinweis stellen, dass man international (Adressen aus Österreich und der Schweiz waren dabei) KEINE Waren im Brief verschicken darf. Wie gut, dass es bei der Postkunst immer um Papierkunst geht (fast immer).

Nun freue ich mich auf die letzten 4 Hefte. Gestern kam unerwartet früher die 'verschobene' No.1 an, weshalb es wohl zwei Hefte gibt diese Woche. Doppelte Freude.

Danke einstweilen an alle Mitgestalterinnen meiner Gruppe und an die Organisatorinnen!

Mehr Sommerposthefte findet ihr auf dem Blog und auf instagram unter #sommerpost2019