Wenigstens die virtuellen, digitalen Kontakte sind geblieben oder besser: haben sich vervielfacht. Mit viel Fantasie entstehen gerade kreative Ideen und Plattformen, die uns im Austausch miteinander halten. Welch' tolle Chance liegt doch in dieser "Krise".
Eine feine "Landmarke" ist für mich die monatliche Stoffspielerei, die beständig und zuverlässig am letzten Sonntag des Monats Ideen und Versuche zu einem textilen Thema sammelt und für uns zum Austausch und Nachschlagen bereithält.
Diesen Monat hat 1-2-3-Nadelei die Beschäftigung mit 'Visible Mending', also dem sichtbaren Stopfen und Flicken vorgeschlagen.
Ich hatte als Objekt ja schon meine alte Jeans ins Auge gefasst und tatsächlich eine neue Stopfmethode getestet. Normalerweise sieht meine Stopfarbeit so aus:
Durchaus sichtbar an der Arbeitsjeans, aber da ich damit nicht wirklich aus dem Haus gehe, darf es ziemlich abgerissen aussehen.
An meiner noch ausgehfähigen Jeans hatten sich nun die Seitennähte abgewetzt und auch an den Sitzflächen deutlich durchscheinende Stellen eingefunden. Ein Foto von 'vorher' hab ich leider nicht, aber man kann sich vorstellen, dass ich an den Po-Stellen etwas dezenter flicken wollte.
Meine Wahl fiel auf zwei einfache Muster und auch eher unauffällige Farben.
Für die Seitennaht habe ich ein wenig mehr mit Formen und Farben gespielt und gemusterte blaue Flicken geschichtet, bevor ich mit einem freundlichen Gelb und Blautönen darübergestickt habe.
Jetzt darf sie wieder mit mir unter die Leute und ich warte schon auf die nächste Fehlstelle, damit ich ein neues Muster anfügen kann.
Sichtbares Stopfen ist sehr entspannend und wird, wannimmer sich das nächste "Opfer" findet, bestimmt eine Neuauflage bekommen. Auch für Strickarbeiten habe ich tolle Stopfideen im Maschenstich gesehen, doch bisher noch keine durchgestoßenen Ärmel oder Bündchen dazu.
Derzeit sind wir ja noch mit Masken nähen beschäftigt, aber bei den vielen "Ausweichtätigkeiten" rund um Haus und Garten, die uns wahrscheinlich auch im Mai begleiten werden, scheuert sich bestimmt bald wieder eine Stelle durch.
Für heute lasse ich mich durch die anderen Beiträge bei 1-2-3 Nadelei anregen und genieße einen gemütlichen Tee auf der Terrasse.
Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Die nächsten Termine:
31.05.2020: „Blumen“ bei Petersilie & Co
28.06.2020: „Monogramme“ bei made with Blümchen
Sommerpause
27.09.2020: „Texturen aus der Natur“ bei Schnitt für Schnitt
25.10.2020: „Textile Behältnisse“ bei Feuerwerk by kaze
29.11.2020: (Thema noch offen) bei Nähzimmerplaudereien
"Ich warte auf die nächste Fehlstelle um ein neues Muster einzufügen." Herrlich!
AntwortenLöschenDas ist so viel poetischer als das funktionelle Einsetzen der Stoffteile :)
Das Gelb im Kontrast zum Blau gefällt mir. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht nur du, sondern auch die Hose gern auf ihren nächsten Flicken wartet. Deine Arbeitshose hat ja schon einiges hinter sich, es scheint, du bist deinen Hosen sehr treu. Liebe Grüße Christiane
AntwortenLöschenJa, treu ist wohl wahr. Andeterseits ist es echt schwer, eine neue Jeans zu finden, die wieder so gut passt. Da ist 'mending' eine gute Alternative, bis einem das Dtück dann endgültig vom Leibe fällt.
LöschenLG
Du hast die Flicken also auch auf die Taschen aufgesetzt, deine Variante gefällt mir auch sehr gut. Bei mir war jedoch die ganze Seite an der Tasche schon sehr dünn, daher ein langer Streifen.
AntwortenLöschenLG Mirella
Die mehrfarbige Seitenflickerei gefällt mir sehr! Ich verwende für meine Reparaturen in der Regel Jeans und weißen oder blauen Faden, aber jetzt denke ich, dass ich mal mit anderen Stoffen und Farben experimentieren sollte...
AntwortenLöschenHerzliche Grüße aus St. Petersburg!
Deine Hose schaut aus als könnte sie Dir inzwischen viele Geschichten erzählen. Besonders gefällt mir die filigrane Reparatur an der Seite mit den kleinen Applkationsflicken Ton in Ton und den gelben Stichen.
AntwortenLöschenIst schon verrückt wenn wir uns auf das nächste Loch freuen.
LG Ute
Die "neue" Seitennaht ist klasse - das hätte ich mir gar nicht mit den Stickstichen vorstellen können, es ist aber tol gelungen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ines
Irgendwann ist die Hose dann mehr Flicken und bunte Stiche als Originalstoff. :-) Ich kenne das mit der Schwierigkeit, eine gut sitzende Hose zu finden. Da ich auch nicht so gerne Jeans nähe, habe ich vor über einem Jahr eine bestellt im oberösterreichischen Mühlviertel. Da gibt es eine Firma, die Bio-Baumwolle und regionales Leinen zu einem tollen Stoff verarbeitet und dann eine Hose nach dem Vorbild einer Lieblingshose schneidert, die man hinschickt. Nach Bestellung muss man 3-4 Monate warten, weil sie so gut gebucht sind. Aber das Ergebnis sitzt so gut wie das Vorbild, ist nachhaltig und nicht viel teurer als eine gekaufte Markenjeans, wirklich. (Naturfaser Fölser, ich finde die toll!) Was Dich jetzt natürlich nicht davon abhalten soll, Deine alten Jeans weiterhin zu verschönern. Aber so alle paar Jahre mal eine neue Jeans ist vielleicht auch interessant. Liebe Grüße, Gabi
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