Sonntag, 31. März 2019

Stoffspielereien - Geometrie

Im März ist Karen Gastgeberin für die monatlichen Stoffspielereien, ihr Thema: Geometrie.
Linien, Flächen, Figuren, räumliche Darstellung - die Geometrie drückt sich in vielen Facetten aus und ohne sie kommen wir eigentlich garnicht aus. Schon garnicht, wenn es um Textiles geht. Ob Körperkonturen, Gardinen oder Textile Kunst, überall gestaltet man/frau mit diesem Elementen. Für mich ist die Geometrie ein zuverlässiger Weggefährte geworden und ich spiele gerne mit ihr.

Für die Geometriespielerei habe ich auf das Geschirrtuch meiner Freundin zurückgegriffen, das ich schon im November gezeigt habe. Es ist so wunderbar geometrisch gedruckt und ich hatte ja damals schon im Kopf, eine Projekttasche daraus zu nähen.


Ich hatte mir zwar einen eigenen Schnitt ausgedacht, habe aber dann doch den neuen Schnitt von Machwerk (*unbezahlte Werbung) genommen, weil ich auch gerne eine Testtasche für das kommende Nähwochenende haben wollte.

Ein schwieriger Teil ist immer, eine passende Stoffkombination zu finden. Ein selbstgefärbtes Blau, etwas Blassgrünes, als Hingucker ein Batikrot und eine Miniversion des Sternendrucks ergänzen das grafisch reduzierte Druckmuster ganz gut.

Dann ging's ans Zerschneiden. Die beiden Sterne sollten die Außentaschen werden und ich habe tatsächlich zwei Zacken abgeschnitten, damit das Format passt. Der Grundidee des Geschenkes folgend habe ich dann die Teile mit geometrischen Grundformen bestickt.


Das Mittelstück des Geschirrtuches wurde zum Boden.

Das ist das einzige Teil, das mit Vlies verstärkt wurde, und auch dafür brauchte es geometrisches Gespür, nämlich beim fächenfüllenden Einsatz der Reststückchen.


An den Seiten der Taschen treffen sich Linien und Quadrate zu einem neuen Muster.
(Die Laschen mit den Ringen sind eine Veränderung des Grundschnittes, der keine Henkel vorsieht. Ich denke mir aber noch welche aus, die ich dann an den Ringen befestigen will.)
Blieb noch ein Reststreifen vom Bodenstück. Das bildet nun die Außenseite der Innentasche. Damit habe ich tatsächlich das ganze Geschirrtuch verwendet und Null Abfall.


Das Sternenmuster ist ins Futter der Innnentasche gewandert.


Das geometrische Kooperationsprojekt hat mir viel Spaß gemacht auszutüfteln, und wird mir bestimmt gute Dienste erweisen. Auf eine Seite habe ich deshalb auch mein Label genäht, während auf der anderen Seite das gedruckte Label meiner Freundin zu sehen ist.


Und als Gruß an die Gastgeberin Karen, und als Wink für den nächsten Monat, steckt schon einmal eine Musterübungskarte von Gunta Stölzl in der Tasche. 


 
Im April ist nämlich '100 Jahre Bauhaus' das Thema der Stoffspielerei.
Mehr 'Geometrisches' versammelt sich heute hier.

Die Stoffspielereien


Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach eine Mail oder einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein - ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Termine

28.04.2019: "100 Jahre Bauhaus"
bei Siebensachen zum Selbermachen https://siebensachen-zum-selbermachen.blogspot.co.at/ 
26.05.2019: "Heimat" bei Nahtlust https://nahtlust.de/ 
30.06.2019: "Afrika" bei made with Blümchen https://www.madewithbluemchen.at/ 
29.09.2019: „Miniatur" bei Feuerwerk bei Kaze https://feuerwerkbykaze.blogspot.com/ 
27.10.2019: "Handweben" bei Schnitt für Schnitt http://schnittfuerschnitt.de/ 
24.11.2019: (Thema noch offen) bei Nähzimmerplaudereien https://naehzimmerplaudereien.com/
 

Freitag, 29. März 2019

Frühling ! Nadelbriefe 12 und 13

Die Tage sind nun endlich wieder länger als die Nächte (jeden Tag ein bisschen mehr) und das Mehr an Licht lässt die Hecken und Pflanzen grünen und sprießen.
Auch bei mir ist das 'Frühlingserwachen', im Nadelbrief No. 12, angekommen und bereit, gezeigt zu werden.

Der erste Griff ging wieder zuerst in die Restekiste, diesmal mit Reststückchen von Applikationen. Bereits mit Klebevlies versehen, durfte das Grünzeug auf einem Punktestoff Wurzeln schlagen. Damit trotz Aufbügeln nichts runterfällt, habe ich das Blattwerk mit Nadelmalerei festgehalten.

Ich mag im Frühling ja am liebsten die blauen Traubenhyazinthen und die Blausternchen. Die sollten nun zu meinem Blattwerk dazukommen. Der erste Stickversuch mit Kettstichblüten hat mich nicht überzeugt, weshalb ich letzlich vergnügt mit Knötchenstich und Organzablüten gespielt habe.


Und natürlich sollte auch ein Hummelchen dazu, das ja auch bei niedrigen Temperaturen schon ausfliegt und definitiv ein Frühlingsbote ist.


 
Frühlingserwachen von allen Seiten.

Innen gibt es diesmal wieder eine Reißverschlusstasche, in die sogar die Storchenschnabelschere passt (auch die Störche sind schon frühlingsaktiv), und neben dem obligatorischen Nadelfleck eine Lasche, an die man Stoffclips klemmen kann. Ein Reststückchen Webbordüre ergab noch ein kleines Täschchen für Nähgarne.


Ich freue mich über den Zuwachs No. 12 in meiner Sammlung.


Grün geht es auch gleich weiter, mit No. 13: Löwenzahn.


Der Löwenzahn, auch "Pissnelke" genannt, wie ich heute aus einem Radioquiz gelernt habe, wächst bei mir gerne im Kies und in Pflasterfugen. Heute darf er auch einmal Statist und Vorlage für meinen Nadelbrief sein.

 
Ich hatte mir für diesen Brief eine andere Form als die Quadratische ausgesucht und als Gestaltungsmittel wollte ich mal wieder ein Muster drucken. Moosgummistempel und Textilfarbe auf hellem Leinen, ergänzt mit Acrylstift-Stielen und ein wenig Schattierung.


Den optischen 'Knick', den die Blätter in der Natur haben, habe ich versucht mit Vorstichen nachzuahmen; ein loses Filzblatt zeigt, wo der Verschluss sitzt.


Von außen sieht der Nadelbrief aufgefaltet so aus, innen ist er mit einem zu den Stielen passenden Karostoff gefüttert. Der Filz-Nadelfleck musste gelb sein, what else...?


Dieses Nadelheft bekommt nun wirklich eine Nadel-Briefform, indem man es wie einen Briefumschlag zusammenfaltet.



Und damit ist schon ein Viertel des großen Nadelbrief-Jahres von Frau Nahtlust um. 
Zu fast allen (außer No.7) ist mir etwas eingefallen, so dass sich mein Kistchen langsam füllt.


Nicht alle sind mir gut gelungen, aber immer habe ich etwas dazugelernt. Und manche habe ich auch schon gut gebrauchen können.

Bis nächste Woche dann, mit etwas 'Sehnsüchtigem'.


Freitag, 15. März 2019

Nadelbrief No. 11 - Sashiko

Frau Nahtlusts wöchentlichen 'Ideenstubser' für Nadelbriefe setzen nun schon fast routinemäßig meine Gehirnwindungen in Gang. Eine gute Übung für den Kopf, und dann auch eine überschaubare Größe für die Hand. Dabei habe ich mir selbst noch drei kleine Regeln gesetzt, die mich davor bewahren, es als 'Muss' zu empfinden.

- als Materialien so oft wie möglich Stücke aus der 'Musterkiste' einzusetzen
- im festen Zeitrahmen (1-2 Stunden) zu arbeiten, Gedankenzeit nicht eingeschlossen
- wenn mir nichts einfällt, kein Nadelheft zu machen. 

Für das Nadelheft No. 11 hatte ich die Verwendung eines Probestückes von einem früheren Sashikokissen im Kopf. Nur: wo habe ich es versteckt? Keine Ahnung, also habe ich doch ein neues Stück Hemdenstoff mit dem japanischen Stäbchenstich gestaltet.

Vom traditionellen Indigo-Beige habe ich mich befreit und stattdessen fröhlich in meine dänische Stickgarnkiste gegriffen. Das Motiv ist eine Kombination aus einem Webmuster und einer niedlichen Katze, die um die Ecke schaut.

Damit das Kätzchen nicht ganz umsonst herumschleicht, habe ich ihr einen Fischknopf aus Keramik angeboten.

Eigentlich hatte ich das Stickmotiv für die Außenseite geplant, aber nachdem ich den dunkelblauen Futterstoff eingenäht hatte, gefiel es mir anders herum besser. So kommt mein Nadelbrief für diese Woche von außen ein bisschen 'inkognito' daher.

Manche fragen sich schon, was man mit all den Nadelbriefen macht. Für mich ist es eine willkommene Denk- und Fingerübung, und erfahrungsgemäß finden sich immer wieder Nähbegeisterte, jung und alt, die sich über ein solches Nadelheft freuen. Gut, wenn man dann welche in Reserve hat.

Mehr Japanisches in Woche 18, und mehr Nadelbriefe in der Sammlung.
Und nächste Woche kommt endlich der Frühling!

P.S. Neuerdings kann man Bilder von mir auch auf Instagram finden, unter dem bekannten Namen #zwischen_durch.

Mittwoch, 13. März 2019

12 von 12 im März

Es ist war mal wieder der 12. des Monats und ich habe daran gedacht, meinen Tag in ein paar Fotos festzuhalten. Da es am Ende des Tages doch sehr spät wurde, kann ich erst heute, am 13. die Bilder einstellen. Manchmal ist das eben so.

Das Frühstück fiel etwas sparsam aus. Es ist Fastenzeit und seit dieser Woche gilt wieder 5:2, jedenfalls für mein bessere Hälfte.

Der Blick nach draußen verspricht etwas ruhigeres Wetter als am Wochenende. Der Hartriegel hat nun schon Frühlingsknospen und ich nehme mir vor, die Zweige in meinem Wochen-Skizzenbuch festzuhalten.
 
Vor das Vergnügen hat meine To-Do-Liste für heute aber zunächst die Ablage von Bons und Schriftverkehr gesetzt (die Steuererklärung steht bevor). Nebenbei schaue ich kurz bei 'DrawTipTuesday' rein und höre Webradio. Dieses Mal mit live Webcam ins Studio und ich wundere mich, dass ich die Stimmen der Moderatoren nicht mit der realen Person in Einklang bringen kann. Ich habe sie mir einfach anders vorgestellt.
 
Zur Abwechslung und zum Beine vertreten steige ich eine Etage höher und prüfe meine Kleisterdrucke. Die Farbe ist tatsächlich ganz eingezogen und das reliefartig Erhabene ist verschwunden.

Beim Sichten der Ordner im Regal fällt mir der Jonglierball in die Hände und ich überlege kurz, ob ich nicht damit anfangen soll, später.

Weit nach der Mittagszeit sitze ich immer noch an der Ablage. Immerhin habe ich 3 neue Ordner angelegt und eine Menge Altpapier produziert.


Das Mittagsessen ist quasi ausgefallen, aber Beine vertreten ging. Aus dem Keller suche ich noch gut erhaltene Holzbauklötze heraus, die ich später zu meinen Betreuungskindern mitnehmen will.
 
Und dann sollte ich auch noch einkaufen für's Abendessen. Unterwegs halte ich die Augen offen nach 'weißen' Dingen, der Farbe der Woche bei Frau Roesies #fuereinbuntes2019. Eine Horde Gänseblümchen wagt sich unverdrossen ans Frühlingslicht.

Und auch einige Krabbler haben schon Frühlingsgefühle.

 
Zum Abendessen gibt es eine Gemüsesuppe, beruhigend auch für das Auge. Die Proteine gibt es extra.

Ein bisschen Zeit bleibt noch für Kreatives. Striche oder Stiche? ist die Frage. Ich entscheide mich für Stiche und quilte ein paar Blätter auf die Decke. Das Zeichnen vertage ich auf morgen.

Und dann kommt der Anruf der Mama, dass die Jungs schon auf Beschäftigung warten und ich breche etwas früher zu meiner Familie auf. Als ich nach Hause gehe, ist es schon dunkel und es ist zu spät, um sich noch an den Computer zu setzen.

Die 12 von 12 Liste bei Caro ist wie immer gut gefüllt. 
Meinen Beitrag stelle ich in den Kommentar, falls ihn jemand suchen sollte.



Montag, 11. März 2019

Heute pack ich's mal an

Nach dem stürmischen Wochenende draußen, dachte ich, heute wäre es an der Zeit, auch drinnen ein bisschen Leben in die Bude zu bringen. Die Frühlings-Post-Kunst 2019 kündigt sich an, der Instagram-Account füllt sich mehr und mehr (einige sind sogar schon fertig), und ich habe noch nicht einmal einen Testlauf gemacht. Aber heute.

Der Stärkekleister war schnell angerührt (vielleicht etwas zu dick) und als Untergrundpapier habe ich zum Testen Packpapier gewählt.

Meine Lieblingstechnik ist eigentlich die Frottage, also das Durchreiben von Schablonen. Mit einer Lochschablone gab es ganz unregelmäßige Punkte in mehr oder weniger pastelligem Pink.

Ein lindgrüner Versuch mit einer Blütendolde brachte auch eher ein grobmotorisches Druckbild. Hier war die Schablone erhaben.

Also habe ich im Versuch 3 eine etwas feinere Blütenschablone zunächst auf weißem Papier ausprobiert. Den Untergrund habe ich erst hellgrün eingestrichen und mit der Karte Bögen gemustert, dann habe ich die Kleisterfarbe von oben durch die Schablone auf das Papier durchgestrichen.

Der Effekt ist ganz plastisch und wirkt richtig zart.

Das habe ich dann auch mit einer Quiltschablone getestet. Dabei erzeugt die Plastikfläche beim Abheben eine extra Textur. Kann man mögen oder nicht.

Am besten gefallen mir die weißen Blümchen auf dem einfachen, leicht hellgrünem Packpapier.

Weniger ist eben manchmal mehr.
Nun muss ich abwarten, wie die Kleisterfarbe auftrocknet und ob alles hält. Wenn nicht, kann ich immer noch Knetpapier (Momigami) daraus machen. Für die Frühlingspost muss ich noch ein bisschen weiterüben.

Meine Packpapier-Experimente schicke ich erstmal zu Frau Nahtlust, die im März alles rund um Packpapier sammelt.