Samstag, 25. Oktober 2025

Stoffspielereien - Applikation -und ein bisschen "letzter Schliff"


Nach einer langen Sommerpause bin ich nun wieder zurück auf dem Blog und bereit für die nächste Stoffspielerei "Applikationen", die 123-Nadelei vorgeschlagen hat.
(mein "letzter Schliff" blieb aus zeitlichen und technischen Gründen verborgen, mein Minibeitrag kommt aber im Anhang hier) 

Als langjährige Flickerin und Patchworkerin habe ich inzwischen wohl (fast) alle Varianten des Reparierens, Verschönerns, Verzierens, Bilder Gestaltens, textilen Geschichten Erzählens mittels Applikationen ausprobiert und angewendet. Es ist eine wunderbare Möglichkeit und vielseitige Technik, mit nur wenig Mitteln aus der Not eine Tugend zu machen und Unikate zu schaffen. 


Aktuell habe ich ein konkretes Projekt im Sinn, jedoch noch nicht in Arbeit, weshalb ich aus dem Archiv schöpfen und etwas von den letzten Arbeiten zeigen möchte. Dabei lassen sich gut die Unterschiede und Herangehensweisen zwischen handgenähten und maschinengenähten Applikationen, loser und geklebter Technik etc. erklären. Wobei es hier im Fachkreis sicher nicht vieler Erklärungen bedarf, sondern eher um das Beschreiben von Vorlieben und Vorzügen geht.

Needle turn Appliqué mit Freezer paper
 
Meine erste intensive Begegnung mit traditionellem, handgenähtem Appliqué hatte ich in einer englischen Quiltgruppe vor 25 Jahren. Dort zählte nur das Handgenähte als wirkliches Quilten und das Applizieren mit Freezer Paper wurde meine bevorzugte Technik. Dabei bügele ich das Papier auf die Sichtseite, schneide mit Nahtzugabe aus und nähe die Teile schrittweise in der Needle-turn Technik auf, d.h. die Nahtzugabe wird mit der Nadel entlang der Papierkante untergeschoben und dann mit kleinen Stichen festgenäht.
  
 
Der Vorteil ist, dass man das Papier am Ende einfach abziehen kann und nicht mühsam von der Rückseite herausfiddeln muss. Auch bleiben die Kanten plastischer, runder als bei der Methode, wenn  man das Freezer Paper auf der Rückseite aufbügelt. 

Beim Applizieren ist immer die Frage, wie man mit den Kanten umgeht. Da die Stoffstücke aufgenäht werden, sind sie immer einer höheren Reibung ausgesetzt als Nähte und können ausfransen oder abgerissen werden. Beim Needle Turn ist die Nahtzugabe gut festgenäht.
 
Eine andere Möglichkeit, die häufig bei Applikationen mit offenen Kanten angewendet wird, ist, die Kante mit zusätzlichen Stichen wie Geradstichen, engen Zickzackstichen, Knopflochstichen oder anderen Zierstichen zu versehen bzw. zu sichern.

Geradstich zum Applizieren und Quilten


Applikation auf Kochbuch


enger Zickzackstich

Buttonhole stitch mit der Maschine
 
Kombiniert mit einer Befestigung mittels Klebevlies bekommen die Ränder Halt und die Stiche sind Verzierung zugleich. Bevorzugt mache ich diese Stiche mit der Maschine, seltener von Hand, da das Klebevlies den Stoff steifer macht.
 
Applikationen verwende ich gerne für organische Formen, wobei ich handgenähte und geklebte- maschinenverzierte Applikationen je nach Bedarf kombiniere.
 
Ein textiles Kalenderblatt für den Monat Juni
Bäume und Zäune von Hand, Blumen und Haus geklebt und mit Maschine verziert

Oder sie gehen in die 3. Dimension und erscheinen als räumliche Zugaben. Dazu muss man vor dem Applizieren die Form doppeln, d.h. die Form umnähen und verstürzen, damit die Nahtzugaben nach innen verschwinden.
 
 
Hier möchte ich nun gerne mein kleines Projekt einfügen, bei dem ich zum ersten Mal mit sehr lose geklebten Teilen und offenen Kanten appliziert habe.
 
 
Es ist eine Eule nach der freien Anleitung von Ann Wood (man mag sich an die Pilze vom letzten Jahr erinnern), die ich aus Leinenstoffen und japanischen Stoffen angefertigt habe.
Abweichend vom Originalschnitt haben meine Eulen Ohren bekommen.


Die einzelnen Teile werden nach Muster ausgeschnitten, alles mit offenen Kanten und dann nur mit Papierklebestift fixiert, bevor man sie, bis auf den querliegenden Flügel, mit Geradstich auf der Vorderseite festnäht. Auch die Augen und die Zierstiche auf dem Bauch werden schon angebracht.
 
Dann wird die Vorderseite mit der Rückseite zusammengenäht, die Aufhängung eingeschlossen und die Eule durch die Wendeöffnung ausgestopft. Wenn die Öffnung mit Handstichen geschlossen ist, wird der letzte Flügel aufgenäht und fertig ist das Flugobjekt.
 
Der fransige Look passt ganz gut zum Federvieh und wird hängend sicher auch nicht allzu strapaziert. Ich hatte Spaß am Sticheln und die kleinen Mitbringsel fanden schnell ein neues Zuhause.
Meine Projektidee für die nächsten Monate habe ich bei Jo Avery gefunden und schließt an die "lose Applikationstechnik" an. Es sollen frei applizierte Bäume werden, die gerade in dieser Jahreszeit tatsächlich draußen zu finden sind und wunderbare Anregungen für Formen geben.
 
"Moon Tree" von Jo Avery
 
Ich denke, das wäre eine gute Erweiterung für meinen "Applikationsordner", auch wenn ich diesmal noch keine Ergebnisse zeigen kann. Nach der Spielerei ist vor der Spielerei.
Es geht ja noch einmal weiter, dieses Jahr und auch in 2026.
Heute findet ihr mehr Applikationen bei Ute auf ihrem Blog 123-Nadelei.


Die Stoffspielereien

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Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

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Stoffspielerei-Termine 2025:

30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 

____________ _______Nachtrag zum letzten Schliff _____________________
 
Es ist nichts Großes, was bei mir den letzten Schliff ausmacht, nur ein paar Bänder.
Bei einem selbstgestrickten Pullovern hat sich die Schulternaht zu sehr gedehnt und da hat ein eingenähtes Band den letzten Passform-Schliff gegeben.

 
Außerdem ist bei Raglanpullovern meist kein Unterschied zwischen vorderem und hinterem Ausschnitt. Damit ich ich immer überlegen muss, was vorne und hinten ist, nähe ich gerne hinten eine schmückende Borte ein. So finde ich auch im Dunkeln die richtige Seite.
 

Alle anderen schlauen "Schliffe" vom letzten Monat kann man bei Petersilie & Co hier finden.
 




Samstag, 28. Juni 2025

Stoffspielereien - Wasser

Etwas kühlendes Nass ist derzeit sehr willkommen und so beschreiben wir, die Stoffspielerinnen, heute unsere Experimente und  Erfahrungen mit der Kombination von Textilem und "Wasser". Siebensachen zum Selbermachen hat es vorgeschlagen und wir folgen gerne dieser Einladung.
 

Mein Projekt verbindet Wasser und Textilien im Prozess des Färbens. Schon vor Jahren habe ich ein Indigo-Färbeset erworben, wie im letzten Post erwähnt, das nun endlich zum Einsatz kommen sollte. 
Auf der Suche nach weißem Stoff fiel mir ein altes "Shibori" Projekt in die Hände und so nahm meine Idee Gestalt an.
Im Buch "Kreatives Japan" von Miyuki Lacza wird die Technik des "Shiborizome" erklärt und eines der Beispiele, ein Hase in der "Nuishibori-Technik" hatte ich früher bereits begonnen aufzuzeichnen und abzunähen. Ich erinnere mich nicht, warum ich auf halber Strecke aufgehört habe, aber nun war es Zeit, die fehlenden Linien zu ergänzen.
 
 
Die Vorgehensweise ist recht einfach: Man macht eine Vorzeichnung auf den Stoff und näht dann die Linien in kleinen Reihstichen nach. Dabei soll für jede Linie ein eigener Faden, mit Anfangsknoten gesichert, verwendet werden, der später angezogen und ebenfalls verknotet wird.
 
Das so vorbereitete Teil wird dann gefärbt und die Fäden anschließend wieder entfernt. Dort, wo der Stoff ganz eng aufeinander lag, bleibt der Stoff weiß, alles andere färbt sich ein.
 
Soweit die Theorie, hier meine Erfahrung:
Nicht immer hatte ich an einen Anfangsknoten gedacht, weshalb ich ein paar Fäden neu nachnähen musste.
Im Gewirr des Zusammmenziehens verliert man leicht den Überblick, was schon angezogen ist und was nicht.
Dickeres Garn hinterlässt stärkere Linien, ebenso die Linien, die mit 2mm Faltkante genäht wurden.
Das Heraustrennen der nassen Fäden aus dem nassen Stoff ist ganz schön anstrengend.
 

Ich hatte einen gezackten Rand mit zwei Reihen Linien ergänzt, die sich ganz gut entwickelt haben. Das Gesamtergebnis ist interessant, natürlich kein Meisterwerk und man sieht erst hinterher, welche Fäden man nicht straff genug gezogen und gesichert hatte, leider.
 
Gleichzeitig zum Nähen dieses Shiborimusters habe ich mir mehrere Videos mit Falttechniken angeschaut, sogenannte "Itajime-Shibori", die ich auch ausprobieren wollte.
 

 
Hierfür faltet man den Stoff zuerst in einer Zieharmonikafaltung zu einem Streifen und dann den Streifen zieharmonikaartig zu Quadraten oder Dreiecken. Diese werden dann mit Gummibändern oder Schnur abgebunden oder mit Brettchen oder Plastikscheiben abgedeckt, bevor man das Paket färbt.
Ich habe angefeuchtete Leinenstoffe und Hemdenstoffe benutzt und meine Pakete ziemlich fest verschnürt. Zusätzlich war meine Indigo-Färbemischung aus verschiedenen Gründen nicht sehr farbstark. Das Ergebnis war eine, im oberen Bereich starke, im Inneren aber eine eher mäßige Färbung.
 
Deshalb habe ich ein paar Stücke nach dem ersten Trocknen noch einmal gefaltet und dann trocken und
etwas loser gepackt einer zweiten Färbung unterzogen.


So wurden die Stoffe dann doch farbintensiver und bekamen mehr Muster. Die kleinen Quadrate z.B. sind aus den Enden der Klammern entstanden.
 
Insgesamt war das Färben spannend, ich aber bestimmt zu ungeduldig und meine Indigoküppe noch nicht optimal angesetzt, weshalb ich kein kräftiges Indigoblau erreichen konnte. Trotzdem war es ein guter Anfang und in der Sommerpause werde ich weiter daran forschen.
Sicher gibt es heute auch noch gute Hinweise von den anderen Mitspielerinnen, denn das Thema "Färben" ist ein allzeit Erfrischendes.
 
Dann sehen wir uns wieder am anderen Ende der Sommerpause, wenn es um "den letzten Schliff" gehen wird. Bis dahin.
Bleibt gesund, nutzt Sonnencreme, Sonnenhut und trinkt ausreichend!
 
Alle Beiträge findet ihr bei Siebensachen zum Selbermachen heute.
 
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2025:

Juli und August: Sommerpause

28.09.2025: „Der letzte Schliff“ bei Petersilie und Co

26.10.2025: „Applikation“ bei 123-Nadelei

30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche

Dezember: Winterpause


 

Sonntag, 25. Mai 2025

Stoffspielereien - die Farbe Blau

Heute begeben wir uns auf eine Fahrt ins "Blaue", gewünscht von Stoffnotizen, die alle Beiträge an diesem (eher verregneten) Sonntag sammelt.
 

Harmonie, Vertrauen und endlose Ausdehnnung verbinden wir oft mit Blau, der deshalb wohl beliebtesten Farbe im Farbkreis. Und so wundert es auch nicht, dass eines der meistgetragenen Kleidungsstücke, die Jeans oder Denim, in dieser Farbe gefärbt ist.
 
Was mich zu meiner ersten Idee für diese Stoffspielerei bringt: endlich mein vor etlichen Jahren erworbenes Färbepaket zu Indigofärbung in Anwendung zu bringen.
 
Stoffe mit blauen Farben bedruckt habe ich schon oft, richtig gefärbt noch nicht. Allein, das Projekt dazu wollte sich nicht einfinden und so wird diese Spielerei bis zum nächsten Monat warten müssen, wenn wir das Thema "Wasser" haben. Passt ja auch, oder? 
Außerdem kann ich mir sicher noch gute Tipps bei den anderen Spielerinnen heute holen.

Stattdessen habe ich mich ans Sticken gemacht und neue Verzierungen für meine neu erworbene Jeansjacke (siehe oben) und meine alte Flickenjeans aus der Spielerei im Jahr 2020, Visible Mending, gearbeitet. Wunderbare Muster fand ich im Buch "Zakka Embroidery", die ich schon lange einmal ausprobieren wollte. (keine bezahlte Werbung, selbst gekauft)



Schon die Blumen auf dem Titelbild hatten es mir angetan, und nachdem ich einen "Tester" auf einem Reststück gestickt hatte, habe ich die Blumen auch direkt auf die Tasche der Jacke gestickt. Der "Tester" gab den Start für weitere Patches, die nun nach und nach auf der Hose landen werden.


Das Übertragen der Muster ist nicht ganz einfach, schließlich kann man nicht durchpausen. Ich habe die Muster auf Transparentpapier übertragen und mit einem weißen Stift (Stabilo All von Faber Castell, ist auch wasserlöslich) eher nachgezeichnet.
Die Motive mit Kettstich gefallen mir am besten und ich werde noch mehr Blumenformen ausprobieren.
 
Derweil begleitet mich noch ein gestricktes, blaues Projekt.
Mein Mann hat einen gekauften, lockeren Lieblingspullover aus einem Baumwollgemisch, der sich aber im Laufe der Zeit zu sehr "lockert", meint: etwas "sackig" wird. Da sagt man dann als versierte Strickerin gerne leichtfertig, dass man so einem Pulli auch selbst stricken könne. Was ja auch stimmt, allerdings ist es heutzutage nicht so einfach, feine und doch robuste Wolle zu finden. 
Da half der Tipp einer Freunding, die mich zur Hamburger Wollfabrik geschickt hat (keine bezahlte Werbung, nur ein eigener Erfahrungsbericht). Der Clou an diesem "Laden" ist, dass man sich Wolle ganz individuell zusammenstellen kann. Farben, Qualitäten, Wollstärken, alles kann gemischt werden und die Beratung ist super.

 
Meine Wahl fiel auf eine Mischung aus 3 blauen Farbtönen aus 90% Merinowolle und 10% Nylon, die zusammen ein Garn für Nadelstärke 2,5mm ergeben hat. Das Musterstück zur Begutachtung der Muster für den Mann war schnell gestrickt und hat die Maschinenwäsche perfekt mitgemacht.

 
Nun strticke ich seit Anfang April geduldig an einem XL Männerpullover im Perlmuster. Einschließlich einer Auftrenn-Aktion von 25cm, nachdem mein 'berechnter' Armausschnitt ganz und garnicht zum Musterpullover passen wollte (siehe unten).

Da gilt es nicht, "blau" zu machen, da muss frau durch. 
Und so endet mein Stoffspielerei-Ausflug heute ganz unspektakulär und ein bisschen mit dem Gefühl von "Unendlichkeit".

Beste Gelegenheit, mir bei den Mitspielerinnen neue Ideen für die nächsten Spielereien zu holen. Schaut doch auch mal hier bei Stoffnotizen rein.

 
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2025:

29.06.2025: „Wasser“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

28.09.2025: „Der letzte Schliff“ bei Petersilie und Co

26.10.2025: „Applikation“ bei 123-Nadelei

30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 
 
 
 
 
 

Sonntag, 27. April 2025

Nadelkissen - Stoffspielereien

Bei strahlendem Frühlingssonnenschein machen wir uns heute wieder auf eine Stoffspielerinnen-Reise. Ich starte etwas später, bin aber nun gut gerüstet, euch meine Auswahl zu zeigen. Karen von Feuerwerk-by-Kaze sammelt alle wunderbaren Nadelhelfer.
 
 
Bevor ich in die Beschreibung des Umbaus dieses neuen Nadelkissens in meiner Sammlung einsteige, möchte ich euch gerne erst meine aktuellen Nadelkissen zeigen, die ich tatsächlich täglich benutze.
 
Zwei Margeritten, ein Mininadelkissen, eine Resteverwertung und immer ein Magnet
 
Neben meinem Nähtisch stehen diese Nadelkissen immer griffbereit, bestückt mit normalen Nähnadeln, aber auch Stopfnadeln und ein paar Stecknadeln mit Köpfen. Ich lasse gerne Restfäden an den Nähnadeln, weil sie sonst oft in den Untiefen des Kissens verschwinden. Generell ist es eine gute Idee, von Zeit zu Zeit alle Nadeln zu entfernen und das Nadelkissen abzustauben, bevor man es wieder neu bestückt.
 
Die Margeritten-Nadelkissen entstanden einmal für einen Kurs und wer Interesse hat, kann gerne die Anleitung bekommen (Email oder Anfrage im Kommentar genügt).
Die Mini-Nadelkissen auf Basis eines Plastik Flaschendeckels, habe ich in einem Blogpost hier bei 'Miniaturen' schon gezeigt.
 
Aber nun zu meinem aktuellen Projekt. 
Schon öfter habe ich darüber nachgedacht, einmal ein Nadelkissen-Auto zu gestalten. Beim Aufräumen im Keller kam mir dann ein Werbe-Modellauto in die Hände, das meine Idee nun Wirklichkeit werden ließ.
 
Mein Ausgangsmaterial: das Auto, ein Stoffwürfel, der auf die Ladefläche kommen soll und eventuell ein Magnet, um weitere Nadeln oder Zubehör aufzunehmen.
Die Werbung an den Seiten des Autos habe ich kurzerhand überstrichen, für das Nadelkissen einen Würfel aus buntem Stoff genäht (hier schon mit einem Papiertrichter zum Einfüllen des Sandes vorbereitet).
Mit einem Maß von 3x3cm ist die Ladefläche nicht gerade groß, weshalb ich den Würfel etwas größer genäht habe.
 
Meine Nadelkissen fülle ich gerne mit feinem Sand. Das gibt ihnen Gewicht und zusätzlich wirkt es wie Sandpapier, das die Spitzen der Nadeln wieder schärft. Die Nähte sollten dabei allerdings sehr dicht sein, also kleine Stiche wählen, da sonst der Sand durch die Lücken rausrieseln kann. Oft nähe ich ein extra Füllungskissen für den Sand, das ich dann umhülle.
 
Eine gute Ergänzung ist Wollvlies, als Rohmaterial von der Schafschur. Gerne noch relativ ungewaschen, mit natürlichem Wollfett, das die Nadeln "ölt" und sie so vor dem Rosten bewahrt. Zusätzlich gibt das weiche Material weniger Widerstand für die Nadeln beim Einstechen.
 
Am Ende habe ich den Würfel gekippt auf der Ladefläche platziert und den Magneten für eine kleine Schere als Halterung an die Seite geklebt. 
Nun bin ich bereit für das nächste Nähexperiment im Mai, wenn wir ins "Blaue" fahren.
 
Zum Abschluss noch eine kleine Nähkissenparade aus meinem Fundus. Manche Experimente haben sich als nicht so gut bewährt, andere kamen als Geschenke in mein Haus. Zuletzt sind da auch einige aus der "Nadelbrief"-Aktion von Frau Nahtlust im Jahre 2019, das mir tatsächlich 52 Nadelhefte eingebracht hat.
 


Hund und Katze waren für Tierfreunde gedacht, allerdings scheute ich mich, ihnen Nadeln ins Gesciht zu stecken. So bleiben sie unbenutzt.

Freundschafts-Nadelkissen 8x8cm sind nette Mitbringsel, das Nadel-Armband stammt aus der Nadelbrief Aktion zum Thema: das tapfere Schneiderlein.

Und hier noch ein Blick in die Nadelbrief-Schatzkiste, mit einem Quallen-Nadelkissen (vorne rechts).

Vielen Dank an Karen für dieses Kleinod-Thema. Ich bin sicher, bei den anderen Mitspielerinnen gibt es eine Fülle an Inspirationen. Schaut doch auch mal rein.
Oder noch besser: macht mit!


Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2025:

25.05.2025: „Die Farbe Blau“ bei Stoffnotizen

29.06.2025: „Wasser“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

28.09.2025: „Der letzte Schliff“ bei Petersilie und Co

26.10.2025: „Applikation“ bei 123-Nadelei

30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche

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Sonntag, 30. März 2025

Stoffspielereien: Biesen und Falten

Der Frühling startet mit einer frischen Ausgabe der Stoffspielereien. 
Gabi mit dem Blog "Langer Faden" hat uns herausgefordert, "Biesen und Falten" zu schaffen und sammelt alle Beiträge heute hier.
 

Die Inspiration für mein kleines Experiment in diesem Monat hat wohl nicht von ungefähr mit der sprießenden und sich entfaltenden Natur zu tun. 
Zuerst dachte ich schon an das Nähen einer neuen Bluse mit dekorativen Biesen, nur irgendwie hat es nicht voll gezündet. Die Aussicht auf mühevolles Stecken und genaues Nähen mit der Maschine passte wohl nicht zum lockenden Sonnenschein und den freien Frühlingsgefühlen.
Vielmehr hat es mich gereizt, einmal auszuprobieren, wie man Biesen von Hand nähen kann. 
Die "Technik" ist ganz einfach: man markiert sich Linien mit einem leichten Stift, oder auch nicht, bildet die Biesen indem man den Stoff einfach zwischen Daumen und Zeigefinger faltet und fixiert diese Biese mit einem Steppstich. Als Garn habe ich doppelt gelegtes Baumwollgarn genommen.

Die Optik ist viel lockerer als mit der Maschine und passt gut zu organischen Formen. So entstand ein kleines Bäumchen beim Plausch mit einer Freundin.
 
 
Da die Fäden für meine Äste irgendwie "verwahrt" mussten, habe ich sie kurzerhand in Form von kleinen Knötchenstichen als Blätter oder Blüten enden lassen.
 
Im nächsten Schritt kam eine Umrundung dazu. Hier habe ich die Stiche als Überwendliche Stiche mit einem einfachen Faden um den Kreis genäht. 
 
Man muss die Stiche auf der Oberseite schräg setzen und den Faden anziehen, damit sich die Biese bilden kann. Ich hätte wohl einen dickeren Faden nehmen können, aber das probiere ich beim nächsten Projekt.
 
 
Hier ist also mein fertiges Frühlingsbäumchen mit handgenähten Biesen.
 
Und was ist mit Falten?  Beim Aufräumen im Nähzimmer habe ich einen alten Farbkreis aus schmalen Streifen (2x6cm) von Jinny Beyer Stoffen gefunden und aufgelöst. Die lose herumliegenden Teile wollte ich nicht wieder in den Untiefen des Stoffschranks verschwinden lassen und habe ein bisschen rumgefaltet. Mit 2 cm Breite sind die Teile längs nicht wirklich nähfähig, aber ein gutes Spielmaterial für eine farbenfrohe abstrakte Farbkomposition.
 

Die Farbfahnen habe ich mit der Maschine zwischen schmale Nesselstreifen (auch aus dem Fundus) mit unterschiedlichen Faltungen genäht, anschließend nur von Hand die ein oder andere Falte manipuliert und umgelegt festgenäht.



Vielleicht findet das Teil einen Rahmen und kommt an die Wand, oder es wird ein Täschchen. Wer weiß. Vorerst hatte ich Spaß an der Spielerei und danke Gabi für das Sammeln und Präsentieren aller Beiträge.
 
 
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2025:

27.04.2025: „Nadelkissen“ bei feuerwerk by KaZe

25.05.2025: „Die Farbe Blau“ bei Stoffnotizen

29.06.2025: „Wasser“ bei Siebensachen zum Selbermachen

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Dezember: Winterpause