Ich habe mir deshalb nur ein kleines Projekt vorgenommen, das aber ganz praktisch für die kommende Verschenkezeit sein kann: einen Pompombeutel.
Hier schon mal ein Ergebnisbild |
Der Schnitt ist eigentlich ganz einfach (eine Vorlage findet ihr am Ende) und auch das Nähen ist nicht so kompliziert, so dass ich diesen Beitrag heute für Interessierte auch als kleines Nähtutorial anbieten möchte.
Man braucht zwei verschiedene Stoffe für den Außenbeutel und den Durchzugstunnel sowie Stoff für das Futter (siehe Schnittvorlage).
Man kann die 4 Beutelteile ganz traditionell zuerst mit Nahtzugaben zuschneiden und dann anfangen zu nähen, ich finde es aber leichter, es andersrum zu machen. Ich übertrage zuerst die Nählinien auf das große Stück Stoff, nähe die Teile an den Nählinien zusammen und schneide erst dann die Teile mit Nahtzugabe aus. Dieses Vorgehen habe ich hier festgehalten.
Die Außenstoffe habe ich jeweils rechts auf rechts gelegt und gesteckt, und mit Hilfe der Schnittschablone die Umrisse= Nählininen (ohne Nahtzugabe) auf den linken Seiten angezeichnet. Das gleiche habe ich mit dem Futterstoff gemacht.
Die Tunnelstreifen werden an den Schmalkanten zweimal einen knappen Zentimeter breit umgeschlagen, festgesteckt und schmal abgesteppt.
Beim Futterstoff sollte man sich auf einer Seite die Wendeöffnung mit markieren, damit man sie nicht vergisst. Dann nähe ich am Futter wie an den Außenstoffteilen jeweils nur die rechte Naht, wie hier mit Stecknadeln markiert.
Wer mag, kann das genähte Teil dann umdrehen und auf der Rückseite die fehlende zweite Umrisslinie markieren, bevor alle Beutelteile mit Nahtzugabe ausgeschnitten werden. Mir genügt meistens das Augenmaß und die Vorzeichnung auf der Vorderseite.
Jetzt hat man zwei Tunnelstreifen, zwei Paar einseitig genähte Außenbeutel und zwei einseitig genähte identische Paar Futterbeutel.
Die beiden Außenbeutelteile nun auffalten und rechts auf rechts aufeinanderlegen, so dass die Nähte sich an der Spitze treffen. Diesen Punkt zuerst feststecken und dann fortlaufend bis zur Oberkante. Das Gleiche mit den Futterbeuteln machen.
Nun die Verbindungsnaht entlang der eingezeichneten Nahtlinie von einem Ende zum anderen nähen.
Die Tunnelstreifen längs zur Hälfte links auf links falten (die schönen Seiten liegen dann außen) und bügeln. An der langen Seite den Mittelpunkt = Hälfte markieren und diesen Punkt auf eine Nahtlinie des Außenbeutels stecken. Die rechten Seiten liegen aufeinander. Dann die beiden Enden des Tunnelstreifens feststecken und den zweiten Tunnelstreifen auf der Gegenseite genauso am Taschenbeutel feststecken.
Dann den Futterbeutel auf rechts drehen und so in den Außenbeutel stecken, dass die Oberkanten sich decken. Nun auch den Taschenbeutel oben bündig auf den Tunnelstreifen bzw. Außenbeutel stecken.
Die Oberkante des Beutels zusammennnähen. Es ist dabei praktisch, wenn man den Beutel so unter den Nähfuß legt, dass man den Kreis quasi von innen näht. Dann legt sich der Stoff bei so kleinen Teilen besser um den Fuß.
Den Futterbeutel aus dem Außenbeutel ziehen und durch die Wendeöffnung wenden.
Die Wendeöffnung von Hand oder mit der Maschine schließen und den Futterbeutel in den Außenbeutel stecken. Die Kordeln gegengleich durch den Tunnel ziehen und fertig ist der Geschenkbeutel.
Ich hoffe, meine Nähanleitung ist einigermaßen verständlich. Andernfalls schickt mir eine Mitteilung und ich helfe gerne weiter.
Und weil's so schön war, hab ich gleich ein paar mehr gemacht.
Es ist immer gut, ein paar in Reserve zu haben, für die kommende Weihnachtszeit, dann auch gerne in entsprechenden Winterstoffen (aus Baumwolle).
Diesmal also keine großen Seidenexperimente, aber das Material ist selbst so edel, dass der Auftritt auch mal "klein, aber fein" sein darf.
Mehr Stoffspielereien findet ihr heute bei Frau Siebensachen.
Beim nächsten Mal Ende November ist Ines vom Blog Nähzimmerplaudereien mit dem Thema "Sterne" dran.
Anhang: meine Schnittvorlage
Die Beutel sind ja niedlich!
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Frau Frosch
Einen Beutel aus Seide und dann auch noch gefüttert - das ist ja schon Geschenk genug. Und dann noch mit Inhalt, dann wird man doppelt beschenkt! Krawatten mit springenden Hirschen und Schneemännern, da hast du ja lustige Stoffe erwischt :-) LG Christiane
AntwortenLöschenIn solch edle Beutelchen musst Du aber ganz feine liebevolle Geschenke packen. Die Idee mit den wiederverwendbaren Geschenke-Verpackungen gefällt mir. Danke für die Inspiration.
AntwortenLöschenLG Ute
Eine feine Idee, gerade jetzt für die Weihnachtszeit, und je nach Person auch noch farblich zu variieren. Super! LG. Susanne
AntwortenLöschenEine nette Idee mit der man auch kleine Stoffstücke verwenden kann. Und der Hirschstoff ist schon speziell!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Annelies
Sehr hübsch sind sie geworden, deine Seidenspielereien... Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenSo ein kleines Beutelchen ist schon eine sehr edle Geschenkverpackung! Auch Pralinen oder andere Kleinigkeiten kommen da drin sicher ganz toll an. Mit Hirschen würde es wahrscheinlich auch gut zu einem Dirndl passen. Danke für die Vorlage und das ausführliche Zeigen! Die Stoffe vor dem Ausschneiden zusammenzunähen ist eine feine Idee, viel weniger frickelig als die flutschigen Stoffstücke einzeln zu bändigen. Schön, dass Du mitgemacht hast bei den Stoffspielereien! lg, Gabi
AntwortenLöschenEine feine nette Idee - und ja, so was ist wirklich für die Advents- und Weihnachtszeit sehr passend. Schön, die Seide so "praktisch" zu vernähen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ines
Sehr hübsch. Ein schönes Geschenk. Als Verpackung fast zu schade.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Ute
Wie schön diese Beutelchen aussehen, und so ein gutes Tutorial! Etwas ähnliches habe ich einmal als Adventskalender angefertigt, 24 Beutelchen mit aufgestickten Zahlen. Die Möglichkeiten sind so vielfältig.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Tyche