Zuerst wieder der aktuelle Nadelbrief aus Woche 24: Wirbelwind.
Es gibt sie in verschiedenen Ausprägungen, die Wirbelwinde, mit unterschiedlichen Namen wie Bhoot oder Gustnado, gut gefallen haben mir auch die Bezeichnungen "Staubteufel" für die Kleintromben und "Bilwis". Hier in der Mitte Deutschlands nimmt die Windstärke schon merkbar zu und ich denke, es wird noch heftiger werden in den nächsten Jahren, weil sich die Luftströmungen in den hohen Schichten nachhaltig verändern. Ich erwarte noch mehr stürmische Zeiten.
Für meinen eigenen kleinen "Wirbelwind" habe ich ganz kindlich-spielerisch in die Schnipselkiste gegriffen und mir ein paar harmonisch-fröhliche Farben ausgesucht. Das Wort "Wirbelwind" war schnell auf ein extra Stück Stoff geschrieben und dann konnte das Wirbeln losgehen.
Einmal mit der Hand in den Schnipseln gewühlt und die Teile, die schon mit Haftvlies bebügelt waren, an den Stellen fixiert, an denen sie liegen geblieben waren.
Über die Schnipsel habe ich ein luftiges Stück Organzagelegt und die Mitte der Wirbel ausgeschnitten, die ich dann mit freihändig nadelmalerischen Wirbeln umkreist habe.
Von hinten kann man das ganz gut erkennen. Das verschwindet ja dann hinter der Innenseite, die eher ruhig die Aufbewahrungselemente für's Nähen bereit hält.
Nadelfilz und ein Reißverschlusstäschchen sind immer praktisch.
Ein Bändchen soll den Wirbelwind im Zaum halten und die Nadeln an ihrem Platz.
Nadelbrief No. 20: Transparenz
Luftig sollte auch der transparente Nadelbrief werden.Das kann man am besten mit durchscheinenden Materialien erreichen: leichtes Leinen, Käseleinen, Batist, Organza, Tüll, Vliese und Plastikfolie ist meine Auswahl an Zutaten.
Nähtechnisch ist die Kappnaht am besten geeignet, um diese dünnen Stoffe zu verbinden, ohne dass sie ausfransen. Man kennt diese Naht heutzutage auch unter dem koreanischen Namen 'Pojagi'. Das Schöne daran ist, dass man den entstandenen Stoff von beiden Seiten verwenden kann und die Nähte zusätzlich zu starken Gestaltungslinien werden.
Ein Stück in der passenden Größe habe ich komplett verstürzt, so dass man von Vorne nach Hinten oder auch von Innen nach Außen durchschauen kann. Weil die feinen Stoffe allein zu lapprig wären, habe ich als Verstärkung zwischen die Lagen die klare Plastikfolie eingeschoben. Ein wenig glänzt es nun durch das Käseleinen.
Zu den hellen Naturfarben gefiel mir der schwarze Verschlussknopf mit dem Band als Kontrast ganz gut.
Innen wiederholt sich das Schwarz auf dem Scherentäschchen, ein Druck meiner Freundin Eva Maria, der nun auch eine 'Heimat' gefunden hat.
Schwieriger war es, einen dünnen Nadelfilz zu finden, aber das dünne Vlies in doppelter Lage wird wohl ein paar dünne Nadel aushalten können.
Und so ist mein transparenter Nadelbrief auch vollendet. Wieder eher schlicht, und grafischer als gedacht. Ein ganz netter Kontrast zum Wirbelwind.
Meine ersten Nadelbriefe mussten schon in eine größere Kiste umziehen, aber ich finde das Format als 'Leinwand' für die unterschiedlichen Themen so reizvoll, dass ich mich gedanklich immer wieder damit beschäftige und Ideen habe. Wenn ich dann auch die Zeit finde, sie umzusetzen, werden eben solche Nadelbriefe daraus. Irgendwann finden sich bestimmt Menschen, die sie gerne benutzen werden.
Mehr Inspirationen wie immer bei Frau Nahtlust.
Der Nadelbrief vor blauem Himmel |
Liebe Elvira,
AntwortenLöschenjetzt muss ich echt lachen, als Deine Stoffreste bei mir ankamen, habe ich auch erst überlegt sie "wirbelig" zu verwenden, ganz ähnlich wie Du, doch dann wollte ich den Druck mit dem Nadeldrucker testen. Erste Überlegungen waren Kinder oder junge Pferde als Wirbelwinde darzustellen, bis mir mein altes Energiewirbelbild in den Sinn kam.
Das Organza sieht toll aus, im hiesigen Stoffladen gab es neulich leider keines, darum habe ich neulich mit Tüll experimentiert.
Beim Pojagi musste ich mir die Augen reiben, auf dem ersten Blick ähnelt es meinem. So schön, wie Du die beiden Nadelbriefe gearbeitet hast. Mit Reißverschluss und Täschchen, leider bin ich handwerklich nicht so gut, Kappnähte habe ich z. B. beim Pojagi zum allersten Mal genäht. Bei mir dauert es dann immer Stunden bis ich zufrieden bin.
herzlich Margot
Was für tolle Ideen, und welch traumhaft schöne Umsetzungen! Ganz herzlich, Eli
AntwortenLöschenLiebe Elvira, zwei wunderhübsche Nadelbriefe sind das! Beide wirklich so unterschiedlich und im direkten Vergleich sieht man auch die vielfältigen Möglichkeiten, die Themen und Umsetzungen bietet. Richtig genial in beiden Varianten. Das Wirbelige gefällt mir gut, und das Übersticken ist eine tolle Lösung - muss ich mir unbedingt merken! Und bei der Transparenz musste ich auch direkt an Margot denken und freue mich über die Parallelen und doch Unterschiedlichkeiten in euren Umsetzungen. GEnau das macht dieses Thema dann zusätzlich spannend. Danke dir fürs Verlinken und lieben Gruß ins Wochenende. Susanne
AntwortenLöschenTolle Nadelbriefe! Den Wirbelwind finde ich sehr witzig vom Herangehen und der transparente ist so elegant! Eine tolle Arbeit.
AntwortenLöschenLG Jennifer
Ja, die Stoffschnipsel passen gut zum Wirbelwind. Da wird der Wind so richtig eingefangen. Eine tolle Idee, die Buchstaben darin des Wortes einzubeziehen.Auch die Transparenz ist wunderschön. Ich mag das Schlichte, Grafische.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Monika
Die sind ganz entzückend geworden, die Nadelbriefchen. Und deine Strategie zwei pro Woche zu machen, um wieder heranzukommen, ist ja toll. Dann drücke ich die Daumen, dass du im Rhythmus bleiben kannst. Lieben Gruß Ghislana
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