Weiter geht's mit einer neuen Runde bei den "Stoffspielereien".
Auch wenn der Mai nicht viel Raum für Nähereien ließ, wollte ich doch bis zum letzten Sonntag im Monat wieder ein wenig Neues ausprobieren. Stoffnotizen hat das Thema "gerafft und gerüscht" ausgeschrieben und sammelt heute alle Beiträge und Erfindungen.
Ich habe mich vor Jahren schon einmal an Trachtenrüschen versucht, als nach "Kopfschmuck" gesucht wurde, dieses Mal hatte ich mir ein altmodisches, von Hand gesmoktes Sommerkleidchen als Projekt ausgesucht. Im alten Handarbeitsbuch fand ich auch gleich eine passende Anleitung, eigentlich zwei, die mir machbar schienen.
Wer möchte schon so winzig kleine Falten nähen? Ich habe dieses Muster hier abgebrochen, denn es gab noch eine zweite Variante, die nur den 1,5 bis 2-fachen Stoffverbrauch hatte und schneller gehen sollte: das elastische Wabenmuster.
Es kommt ohne Heftfäden aus und ich habe es wieder am karierten Stoff ausprobiert. Man arbeitet über zwei Reihen gleichzeitig und das Wabenmuster rafft sich erst während des Arbeitens zusammen.
Das gefiel mir schon besser für ein Sommerkleid. Also ran an den Kleidchenstoff.
Der ist natürlich nicht kariert und erfordert das Anzeichnen des Nährasters. Da ich mich beim Muster für 3 Kästchen = 1,2cm entschieden habe, war das Inch-lineal gut geeignet, um ein 1/2 Inch Raster mit einem wasserlöslichen Aquarellstift auf den bunten Stoff zu punkten.(nicht immer ganz exakt, aber ich hoffte, das würde sich beim Nähen ausgleichen)
Dann rauf auf's Sofa und gestichelt. (Im Hintergrund ist meine stetig wachsene 'visible mending -Lieblingsjeans zu sehen)
Mit 8 Reihen ist das Vorderteil nun fertig, ob ich auch den Rücken raffe, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlicher ist, dass ich einen Gummizugtunnel nähe, um das Kleid elastisch zu halten. Denn trotz des Namens ist das Wabenmuster nur bedingt elastisch, zumindest in meiner Ausführung. Wenn das Kleid fertig ist, werde ich ein 'Tragebild' ergänzen, kann aber noch dauern, da das Kind nicht direkt zur Verfügung steht.
Ich habe das Handnähen genossen und das Muster hat mich an höfische Verzierungen an Ärmeln und Wamsen denken lassen.
Vielen Dank an die Gastegeberin von Stoffnotizen für dieses inspirierende Thema und und das Sammeln aller Beiträge, die ich nun auch in Ruhe durchblättern werde.
Bis zum nächsten Mal mit dem Thema "Porträt".
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
26.06.2022: „Portrait“ bei Bimbambuki
Juli und August: Sommerpause
25.09.2022: „Webkanten“ bei Siebensachen zum Selbermachen
30.10.2022: „Posamente“ bei made with Blümchen
27.11.2022: „Ornament“ bei Petersilie & Co
Dezember: Winterpause
Das wird ein ganz besonders hübsches Kleid! Ich finde das Raffen Schritt für Schritt so wie Du es als zweites gemacht hast auch praktischer als die Variante mit vorherigem Fälteln. Liebe Grüße, Kerstin!
AntwortenLöschenDas wird ein entzückendes Kinderkleid, dank des bunten, unregelmäßigen Stoffmusters sieht moderner aus als wenn es mit Karostoff ausgeführt wäre. Den Rücken mit Gummizug zu arbeiten halte ich für eine gute Idee, denn besonders ganz kleine Kinder sträuben sich, wenn das Anziehen zu lange dauert und der Kopf in Mitleidenschaft gerät.
AntwortenLöschenDankeschön fürs Zeigen, so einfach und wirkungsvoll.
Liebe Grüße
Tyche
Ja, das sieht nach einer aufwändigen Arbeit aus. Aber wenn es Spaß gemacht hat und dann noch ein hübsches Kleidchen dabei entsteht, war es genau der richtige Gedanke.
AntwortenLöschenLG
Siebensachen
Smok passt ja auch zum Thema, den liebe ich nämlich sehr, aber das war für mich so separat, dass ich daran nicht dachte. Bei meinen Versuchen war es sehr elastisch, so als wenn man auf Gummi näht, aber es gibt auch viele Stichvarianten. Bin schon neugierig auf das fertige Kleidchen.
AntwortenLöschenViele Grüße, Karen
Das wird ein schönes Sommerkleid, sehr effektvoll, so eine schöne Verfältelung! Ich bin erstaunt, dass der Smock so wenig elastisch ist, ich hätte das auch anders erwartet.
AntwortenLöschenDiese ganzen Heftreihen aufzuziehen, ist schon mal jede Menge Arbeit. Wenn wir mal alle in Claras Landhaus ziehen, schaffen wir uns zusammen einen Pleater an, damit geht das bestimmt ruckzuck ;-) Und dann wird gesmockt, was das Zeug hält.
Liebe Grüße Christiane
Ah smoken ist so eine tolle, einfache und doch dekorative Technik. Ich hatte mir extra nochmals Bücher aus den 80ern organisiert, um noch mehr in die Technik einzutauchen. Vielleicht sollte ich das endlich mal machen. Wenn nur das lästige Raffen des Stoffes vorab nicht wäre.
AntwortenLöschenLG Sabine
Wunderschön! Die Arbeit hat sich gelohnt.
AntwortenLöschenSmok mit karierten oder großpunktigen Stoffen möchte ich auch mal probieren seit ich in einer alten Stoffspielerei mal so ein Täschchen gesehen habe.
AntwortenLöschenAuch Dein 2. Teil ist sehr schön geworden und verdient als Kleidchen komplettiert zu werden. Auch wenn es wenig elastisch ist bleibt der Effekt der Verkürzung. Das ist auch vielfältig schön und nützlich.
LG Ute