Mittwoch, 31. August 2016

Souvenirs (Muster Mittwoch)

Der August war auch mein Reisemonat. 
Für eigene Muster war naturgemäß nicht so viel Zeit, aber für's Musterideen sammeln umso mehr.  Fundstücke und Mustersouvenirs der Reise wollte ich im August noch zeigen, bevor er sich morgen endgültig  - mit viel Sonne, wie es sich gehört- verabschiedet.

Unser Reiseziel war Sachen-Anhalts Hauptstadt Magdeburg. Diesen Teil Deutschlands habe ich bisher viel zu wenig erkundet. Geschichtsträchtiges und Historisches versprach der Reiseführer, für den Rest nehme ich gern einfach auf, was mir vor Ort begegnet.

Ich hatte keine bestimmten Erwartungen, und so überraschte mich am meisten das Nebeneinander wirklich unterschiedlicher Baustile auf engstem Raum in der Innenstadt. Viele Städte haben ja durch die Bombardierungen im Krieg die Homogenität der Bausubstanz verloren und sich ganz neu aufgestellt, im wahrsten Sinne des Wortes. In Magdeburg ist das wirklich spektakulär.


Weithin bekannt ist sicher die 'Grüne Zitadelle' von Hundertwasser, direkt am Breiten Weg und in unmittelbarer Nähe vom Dom.

Eine Musterkachel aus einem Ausschnitt

Und gleich nebenan ein postmodernes Bankgebäude mit einer Verkleidung aus schwarzem Quarzit, die aber so garnicht steril und unnahbar rüberkommt. Ein spannender Kontrast und Dreiklang mit der Domfassade gegenüber.



Aber offensichtlich hatte nicht nur Hundertwasser Spaß am Gestalten 'welliger' Fassaden. Diese findet man neben dem ehemaligen Kloster Unser Lieben Frauen, heute ein Kunstmuseum. Der Architekt ist mir nicht bekannt.




Besonderen Charme, und eine komplizierte Falttechnik, hat auch die Fassade des Karstadtgebäudes, die in den westlichen Innenstädten schon längst der Modernisierung zum Opfer gefallen wäre.


Was ich aber eigentlich als besonderes Fundstück mitgebracht habe, wäre dort um die Ecke, wenn es um die Ecke noch etwas gegeben hätte, abgesehen von einer riesigen Baustelle.

Gleich hinter Karstadt wurde seit dem Frühjahr der 'Blaue Bock', ein riesiger Plattenbaukomplex abgerissen, von dem (links) nur noch ein letzter Rest stand bei unserem Besuch. An der Dimension des Baggers kann man sich leicht vorstellen, welche Größe dieses 'Haus', ein 8-geschossiger Plattenbau, hatte. In der Dokumentation über den Abriss finden sich noch Originalbilder und eine Fotogalerie.

Und hier hat Anja Keßler-Wölfler tatsächlich auch noch dokumentieren können, welche Tapeten sie in den Wohnungen gefunden hat. Hunderte, mit den vielfältigsten Mustern. 
Ein digitales Tapeten-Musterbuch sozusagen.
 
Quelle: Musterbeispiel von Anja Keßler-Wölfler, siehe Link

Mehr Bilder findet man hier über den Link zur Fotogalerie. Eine wunderbare Inspirationsquelle. 

(Wann, und vor allem:warum? hat man eigentlich aufgehört, zu tapezieren und mit der Rauhfaser-Ära begonnen?) 

Ein anderes 'Muster', das mir begegnet ist, und zum Weiterspinnen einlädt, ist die Spirale wie hier beim Eckturm am Hundertwassergebäude.


Und dann natürlich auch am Jahrtausendturm im Elbauenpark, der einer Schneckenform nachempfunden ist. In dem sechzig Meter hohen Gebäude aus Holz und Planen kann man die Geschichte der Wissenschaften hautnah und am eigenen Leib erfahren, von den alten Ägyptern bis heute. Man kann z.B. hinabsteigen in die Grabkammer unter einer Pyramide  oder seinen Namen mit Hilfe von Hierglyphenstempeln schreiben, durch ein römisches Haus wandeln oder ausprobieren, wie ein Flaschenzug funktioniert. So anschaulich habe ich das noch nie erlebt. Unbedingt besuchen!!!

 
Mehr bau- und flugtechnische Souvenirs habe ich auch aus Dessau mitgebracht. Davon aber dann ein anderes Mal.
Mein Ausflug in die architektonische Gestaltungswelt war wirklich anregend und gibt mir genug Material, das ich in 2D, mit Papier, Stift und Farbe im heimischen Kämmerlein weiter darstellen und verarbeiten kann.

Diese Fundstücke wandern nun ein letztes Mal im August in Michaelas Schatzkiste.


Dienstag, 30. August 2016

Kam ein Vogel geflogen ...

Paradieswochen 5 und 6
(als ich weg war)

Kam ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein Fuß,


Hat ein' Zettel im Schnabel, von Angelika ein Gruß.


Lieber Vogel flieg' weiter (durch das/die Paradiestor/e von Jorin)


nimm ein' Gruß mit und ein' Kuss 

ich begleite dich auf dem Meere

und auch im kühlen Fluss.

(Wer nun gerne eine weitere Strophen singen möchte, sollte unbedingt in die Links schauen. Zauberhaft beschwingte Entstehungsgeschichten warten dort!)

Samstag, 6. August 2016

Samstagstee - Paradies Mail Art making of

Heute einmal entspannt ausschlafen und eine gemütliche Tasse Tee genießen!

Diese hübsche Rosentasse ist ein Geschenk einer lieben Freundin und vielleicht - in irgendeiner fernen Zeit - schaffe ich es auch einmal, die Rosen in meinem Garten zu solcher Pracht zu pflegen.
Leichter fällt es mir, einen Garten aus Papier und Farbe zu schaffen, wie diese Woche für die Paradiesblätter. Einige sind ja schon angekommen, so dass ich schon einen kurzen Rückblick in das 'Wachsen' der Blätter geben kann. 

Meine Grundidee war, die Blätter nicht überall zu bedrucken, sondern eher eine Rahmenillustration zu gestalten und Raum zu lassen für eigene Kreationen und Gedanken. Dafür brauchte ich viel 'Luftiges' als Basis. So kam zunächst eine Spray-Grundierung mit verdünnter Acrylfarbe aus der 'Funpump' auf die 170g Doreé-Papiere.



Danach konnte ich die 'Bilder', die mir zu meinem 'Paradiesreimen' (siehe unten) eingefallen waren, auf's Papier bringen. Für das Wasser-Blatt 1 mit Mossgummistempeln, Gummistempeln und Schablonendruck. Die Fische habe ich ja schon hier schon in blau gezeigt, auf den Blättern wurden sie dann bunt.


Auf Blatt 2 wurde ein Kiesweg schabloniert und mit Gräsern und weiteren tierischen Stempeln ergänzt.
 


Die Bäume entstanden als Monoprint (mit Kohlepapier), die ich mit Inktensestiften coloriert habe.



Und zu guter Letzt ergänzen die gedruckten Reime die Blätter. 

Mehr große Gesamtfotos bekommt ihr sicher bald auf den anderen Blogs zu sehen. 
Hier auf der Linkliste von Michaela.
 
Und ich kann nun in eine kleine Blogpause gehen. Neue Einblicke warten schon, die Tasche ist gepackt.

Schöne Augusttage.

 

Mittwoch, 3. August 2016

Die Poststelle meldet ...

... den quirligen Ausgang paradiesischer Mail Art. Habt eine trockene Reise!

Inzwischen genieße ich meine 3. Sommerpost von Heidi
Bei ihr ist Sonne garantiert. Ist sie nicht zum Dahinschmelzen schön !!!


Mehr MailArt Impressionen hat Michaela im ganzen Juli schon hier gesammelt.
 

Montag, 1. August 2016

Blick ins Skizzenbuch



 
Den Juli habe ich mit Frau Nahtlusts Thema 'blau' und ein paar Punkten begonnen. 
Im Skizzenbuch, das ich zunächst als '100 days challenge' im letzten September begonnen habe, finden sich seither Fundstücke, wie Tee- und Konfektverpackungen, und Anregungen verschiedenster Art, die manchmal nur so stehen bleiben, manchmal aber auch zu neuen Entwicklungen und Druckproben führen.
 
Das sommerliche 'Paradiesthema' hat dort auch schon ein paar Seiten gefüllt. 
Ganz aktuell sind die schnitzfrischen, neue Stempel für meine Blätter, die diese Woche dringend auf die Reise gehen sollen.  
(Ein Gruß an meine Gruppe: ihr könnt noch ganz entspannt zum Briefkasten gehen. Die Spannung reicht bestimmt bis zum Ende der Woche.)


Die Fischchen müssen erst noch rüber in ihr 'Wasser' schwimmen ...

Bildunterschrift hinzufügen
 ... nebst ein paar anderer Utensilien. Mehr davon dann später in der Woche. 

Heute ist erstmal Wochenstart mit einem 'Blauen' Montag.
 

Dienstag, 19. Juli 2016

Garten Eden, eben

Während an vielen Orten die ersten 'Paradiesgärten' auf Papier gemalt, gedruckt oder gestempelt werden, waren und sind (nicht nur) meine Hände mit der Schaffung eines ganz reelen 'Traumgartens' vor der eigenen Haustür beschäftigt. 
Einige neue Grundstrukturen mussten gelegt werden, in denen sich nun das 'Paradies' einfinden kann und entwickeln darf. 

Ein erstes Pflastermuster hatte ich ja schon hier vorgestellt und in den Mustermittwoch 'eingebaut'. Nun kamen endlich noch mehr Materialien und Farbvarianten dazu.


 
Aus dem scheinbar ungeordneten Durcheinander wurde nach vielem Werken und Gestalten doch ein Ort für neues Wachsen und Gedeihen.



Der alte Zaun bekam einen neuen Anstrich und beschützt nun, schon ein bisschen stolz - bis auf weiteres - die kleine Sammlung sonnenliebender Kräuter, die ich vom Küchenfenster fast riechen kann.
 

Auf der anderen Seite gesellen sich die sommerlich leuchtenden Stauden aus Alt- und Neubestand zu einer lustigen Runden zusammen. Da macht sogar der Waschbeton-Müllbehälter (zugegeben, frisch geschrubbt) eine prima Hintergrund-Figur .

Ich freue mich, dass alles so langsam seinen Platz findet und kann mich nun auch an meine 'Paradiesblätter'-Gestaltung setzen.
Anregungen dafür liegen ja nun quasi direkt vor der Tür!!!
 (Die ersten Bögen sind letzte Woche schon angekommen, schaut mal hier. Danke, liebe Annette!)

Genießt die sonnigen Tage.
Ich gehe erstmal wieder Blumen gießen.

Montag, 4. Juli 2016

Start-Punkt

Seit ein paar Tagen bin ich auf der Suche nach 'dem springenden Punkt'. Petra Paffenholz hat mich auf diese Reise geschickt, mit ihrem 'Buchbinden light' Projekt. Als sie im Juni diese Anregung, eher eine Herausforderung, auf ihren Blog gestellt hat, habe ich mich glatt beim Fanclub angemeldet. Liegen doch schon lange unfertige Buchprojekte auf Halde und ein durchgehendes Projekt bietet eine gute Gelegenheit, sich mit einem konkreten Ziel vor Augen der Umsetzung zu widmen.

Am Freitag ging es los mit dem ersten Thema 'Punkte', gesucht wird ein Einband. Petra stellt auf ihrem Blog eine faszinierende japanische Künstlerin vor, die von Punkten quasi eingeschlossen ist. Ganz so weit gingen meine Vorskizzen und Annäherungen nicht, aber das Japanisch und andere fremde Sprachen wurden zum spontanen Start-Punkt für meine Einbandidee.

Ich wollte gerne ein Skizzen- und Ideenbuch für diese Projektreihe machen, das erweiterbar ist, weshalb ich mich entschied, kein festes Heft zu benutzen, sondern selbst Einbanddeckel herzustellen, die mit Buchringen zusammengehalten werden. Als Grundlage für mein Punktmuster dienen Seiten aus einem Prospekt (vom schwedischen Möbelladen). Das Papier fühlte sich fest genug an, um eine Grundierung aus verdünnter Acrylfarbe zu vertragen.
 
Ein bunter Mix aus Sprach-Punkten war mein Ziel. In meinem Fundus fand ich dafür eine Auswahl an Prospekten und Magazinen, aus denen ich Punkte in zwei  verschiedenen Größen ausgestanzt habe. Manche Sprachen kann man ja lesen, weil sie mit lateinischen Buchstaben festgehalten werden, andere erscheinen uns mehr als aneinandergereihte Symbole wie Japanisch und Russisch. Da muss man aufpassen, dass man oben und unten nicht verwechselt.



Das Punkt-Muster in zwei Varianten, mal geradlinig, mal versetzt, ließ sich prima mit Acryl Medium auf meinem vorbereiteten Umschlagpapier festkleben.
Mit Buchbinderleim kam der Umschlag auf zugeschnittene Pappen (die Rückseiten von Schreibblöcken ) und schließlich zum Trocknen und Pressen über Nacht in dicke Kataloge.


Dann nur noch Ösen einschlagen, verschiedene Papiere zum Skizzieren und Malen aussuchen und die Ringe einfädeln.



Die versetzte Variante gefiel mir besser, weshalb dies nun mein vorderer Deckel ist. 
Nun bin ich bereit und gewappnet für all die Ideen, die da noch kommen wollen.

Meinen Punkt-Start schicke ich nun zu Petra und, weil ganz viel Papier und auch ein bisschen blau dabei ist, noch zu Frau Nahtlust in die Papierliebe am Montag. Dort geht es im Juli und August um alles Blaue.
Blau machen am Montag also ausdrücklich erwünscht!