Ein letztes Mal tauschen wir Stoffspielerinnen uns aus über unsere Erfahrungen mit einem textilenThema, das sich diesen Monat Petersilie & Co. ausgedacht hat: Ornament.
In einem Blogbeitrag hat Silvia uns schon viele Anhaltspunkte und Ideen gegeben und trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich für ein Projekt entschieden habe.
Meine Vorüberlegungen zu Beginn.
Verzierungen, Ornamente, auf textilen Objekten finden sich bei mir immer wieder, sei es als dekorativer Abschluss an Strickstücken, als Knöpfe wie im letzten Monat oder Stickereien und Applikationen.
Da ich schon (gefühlt) ewig patchworke und quilte, gehören Muster und ornamentale Ergänzungen zwangsläufig zum Repertoire. Dabei steht man immer wieder vor der Entscheidung, welche Art von Stichen und Techniken man einsetzt, denn Ornamente sind auch immer Symbolträger und Zeichen einer bestimmten Kultur und eines Zeitgeistes.
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eine Mischung aus Maschinen- und Handstickerei
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Und damit kann ich die "Stimmung" und die Anmutung eines textilen Werkes sehr gut "steuern". Ob ich meine Applikation von Hand oder mit der Maschine aufnähe, offene oder eingeschlagene Kanten verwende, feine oder grobe Stiche verwende, freies Maschinenmalen oder traditionelle Sticktechniken zum Verzieren verwende, ich erzeuge immer ein anderes "Bild" und Assoziationen beim Betrachter.
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handgequiltete parallele Linien
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freies Maschinenquilten |
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Das macht es zwar spannend und facettenreich, aber mitunter auch schwerer, jemand zu raten, wie sie/er ein Stück quilten und bearbeiten soll.
Doch nun zu meiner eigentlichen Stoffspielerei, bei der ich ja nun etwas Neues erforschen wollte. "ornament" bedeutet im Englischen: Anhänger oder auch Aufhänger, was mich zu einem eher vorweihnachtlichen Projekt inspiriert hat: ein Libellchen zu nähen.
Das Buch liegt schon lange in meiner Bibliothek, nur fand sich nie ein Anlass, sich damit zu beschäftigen.
"Libellchen" nennt man eine kleine Schmuckkugel, die zunächst in der 'Lieseltechnik' aus Rauten zusammengenäht und dann mit Stickerei und Perlen verziert wird.
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links: Lieselheftung, rechts englische Papiermethode
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Anmerkung: "Lieseln" ist eine Variante der englischen Papiernähmethode (auch bekannt als EPP), bei der jedoch der Stoff nicht durch das Papier auf die Schablone geheftet wird, sondern nur an den Kanten entlang. Dieser Faden kann am Stoff bleiben nach dem Zusammennähen, während der Faden beim EPP aufgetrennt werden muss, um die Schablone zu entfernen.
Ich habe mich für eine Kugelform entschieden, die aus 10 Rhomben besteht und ein paar Arbeitsfotos gemacht. Als Grundmaterial habe ich in erstmal in meine Handnäh-Kiste gegriffen und nur Uni-Stoffe verwendet.
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paarweise aneinandernähen
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hier habe ich schon ein paar Markierungen für die Stickerei gesetzt
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von links zusammenfügen |
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nach und nach die Schablonen entfernen und schließlich umdrehen
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mit Füllwatte ausstopfen und die Wendenaht schießen
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Schließlich kam die kreative Phase, bei der man seinem Spieltrieb freien Lauf lassen konnte.
Kettstiche, Stielstiche und Knötchen waren mein Favorit und dann noch ein Griff in die Perlenkiste.
Frei hängend durfte das Schmuckstück in den Garten zum Fototermin (einen Christbaum haben wir nicht).
Viel mehr Effekte kann man mit gemusterten Stoffen erzielen und inzwischen kommt es mir auch garnicht mehr so aufwändig vor. Eine schöne arbeite, die man gut auf dem Sofa oder im Sommer auf der Terrasse machen kann. Das war sicher erst ein Anfang.
Für dieses Jahr gehen wir nun in die Winterpause. Ich bin dankbar und froh über den regen Austausch und natürlich besonders über unser Treffen dieses Jahr. Auch wenn es immer wieder einen "Schubs" braucht, um sich mit den Stoffspielereien zu beschäftigen, möchte ich den fachlichen Austausch und die tollen Ideen nicht mehr missen.
Danke an alle für den immer wieder anregenden Input und an Gabi für die Vororganisation.
So gibt es auch im nächsten Jahr neue Themen!
Die neuen Stoffspielerei-Termine 2023:
(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)Die Stoffspielereien
Bist du auch eine Stoffspielerin?
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren
und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“
Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne
vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool
aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im
jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des
Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
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