Das Maithema "naturinspirierte Texturen", von Stoffnotizen in die Runde geworfen, hat mir zunächst eine große Seite brainstorming und Recherche beschert.
|
Wollziest und Ahorn auf Karteikarte (2021)
|
Was bedeutet "Textur" und wo ist die Abgrenzung zu "Muster"? "Textur" ist zwar eindeutig auf "textura", also "Gewebe" zurückzuführen, womit ein "Oberflächenattribut" gemeint ist. Alles, was eine fühlbare und sichtbare Stofflichkeit darstellt, kann man als Textur verstehen: Körnung, Prägung, Glättung, Aufrauhung fallen darunter, aber auch "reflexbestimmte Merkmale".
Wie ist das aber nun mit einem Fellmuster, das man auch als "Textur" verstehen kann? Reicht es, das Muster darzustellen oder muss man es tatsächlich als Relief fühlen können? Sollte es "im" Stoff sein oder genügt es, dass es "auf" dem Stoff ist? Stoff selbst hat ja schon eine Textur ...
Eine kleine Sammlung naturbetonter Spielereien hatte ich auch schon vor 4 Jahren ausprobiert und gezeigt: appliziert, gequiltet und gedruckt. Lettes Jahr hatte ich auch schon kleine Stickarbeiten beim Thema Transparenz gezeigt.
Beim Stöbern in dieser alten Werkstückkiste fiel mir noch ein weiteres unvollendetes Projekt in die Hände, das ich nun weiterbearbeitet und vollendet habe. Es streift das Thema wahrscheinlich nur am Rand, ich hoffe jedoch, dass es trotzdem keine Themaverfehlung ist.
Ein Tulpen-Mäppchen im Wellpappendruck.
Als Druckschablone für diesen Textildruck habe ich ein rapportfähiges Muster mit Tulpen auf eine Stück Wellpappe übertragen und für die Blumenformen die oberste Papierschicht abgetragen. Diese Schablone wird dann mit Textilfarbe (blau) eingefäbt, gerollt wie beim Linoldruck, und dann auf den Stoff gerieben. Das geht mit Stoff einfacher als mit Papier, weil der Stoff sich flexibel auf die vielen Wellen legt und sich so die Farbe gut "durchreiben" lässt.
Mit Hilfe einer zweiten Schablone habe ich dann die Blütenfarben individuell eingefügt.
Für die Verarbeitung zu einem Täschchen hat sich eine Verstärkung mit Volumenvlies und eine extra Textur in Form von Quiltlinien bewährt, so auch hier. Alsdann folgte der Zuschnitt nach dem bereits erprobten Schnittmuster der kleinen "magic pouch" von Gabi Lönne, Doppelzipper inklusive.
Als Futter bot sich ein farblich passendes "Farbwischtuch" an, das ein paar mehr "Flecken" meiner Farbstifte sicher gut verkraften kann.
Eine kleine, zugegeben unspektakuläre, aber umso nützlichere Spielerei.
Bei Sonnenschien und blauem Himmel kann ich mir nun Gedanken für das nächste Thema vor der Sommerpause "Griechenland" machen.
Die Stoffspielereien
Bist du auch eine Stoffspielerin?
Mach
mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle,
die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums
Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich
„misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen.
Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig
deine Ideen dazu.
Jeden
letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer
anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib
einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen
Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren
Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Machst du nächstes Mal mit?
Stoffspielerei-Termine 2024:
30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen
Juli und August: Sommerpause
29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ bei Petersilie und Co
27.10.2024: „dreidimensional/skulptural“ bei zwisch-en-durch
24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche
Dezember: Winterpause
Da bist Du wirklich ganz tief in den Begriff eingetaucht! Ich habe bei der Themenfindung ganz lange hin und her überlegt, was denn eine gute kurze Bezeichnung wäre. Das Tulpenfeld in Wellpappendruck finde ich gut gelungen, sogar im fortlaufenden Rapport kannst Du damit drucken! Schön, wie die Wellpappenstruktur sich überträgt.Liebe Grüße!
AntwortenLöschenDein Wellpappendruck gefällt mir außerordentlich gut!!!Schade, dass die Fläche des Täschchens so klein ist, da kann es den Druck gar nicht so flächig präsentieren. Diese Struktur unterlegt das Motiv wunderbar. Habe ich sofort Lust auf Druck.
AntwortenLöschenViele Grüße Karen
wellpaper zu benützen ist super interessant und die tulpen kommen da so gut zur geltung und deine 2 collage stickerei-karten haben viel poésie ! und geben lust auf wander und reiselust...danke für die erklärungen ueber "textur" *
AntwortenLöschenliebe grüsse
mo
Toll gemacht, ein sehr effektvoller Print! Liebe Grüße, Silvia
AntwortenLöschenDeine Experimente sind allesamt interessant ob nun mit mehr oder weniger Textur.
AntwortenLöschenDeine Wellpappe-Schablone ist raffiniert und auch das Motiv gefällt mir.
LG Ute
Deine Überlegungen zu den Begriffen zeigt, wie sehr du dich mit dem Thema beschäftigt hast. Die Strukturen auf der Karteikarte gefallen mir gut, ähnliches werde ich auch einmal ausprobieren. Und von Wellpappendruck hatte ich bislang noch nie gehört, das sieht sehr gut aus. Mir gefällt auch der Rapportdruck.Danke für die vielen Anregungen, liebe Grüße von Tyche
AntwortenLöschenDruck mit Wellpappe habe ich tatsächlich noch nie gesehen - das sieht sehr effektvoll aus.
AntwortenLöschenDer Wellpappendruck sieht toll aus, das kleine Täschchen finde ich ganz entzückend. Eine nützliche Spielerei, ist das ein Widerspruch an sich?, mag ich immer sehr. LG Gabi
AntwortenLöschenLiebe Elvira, du bist mir der Begriffsfindung so in die Tiefe gegangen, toll! Auch weit gefasst passt zu den Stoffspielereien. Deinen Tulpendruck finde ich hübsch, und ganz genial die Verwendung eines "Farb-Wischlappens" für das Futter! (Den ich wohl eher entsorgt hätte...) Die "Magic Pouch" hatte ich bisher nicht am Schirm (ich nähe in letzter Zeit immer nur die drei gleichen Taschenschnitte...), hab ihn mir jetzt aber sofort abgespeichert und vorgemerkt und ausprobiert!
AntwortenLöschenUnd dein abschließendes Bild mit Fisch hat mir soeben die endgültige Idee für die "Griechenland" Spielerei geliefert. Vielen Dank! Liebe Grüße, Gabi