Samstag, 28. Juni 2025

Stoffspielereien - Wasser

Etwas kühlendes Nass ist derzeit sehr willkommen und so beschreiben wir, die Stoffspielerinnen, heute unsere Experimente und  Erfahrungen mit der Kombination von Textilem und "Wasser". Siebensachen zum Selbermachen hat es vorgeschlagen und wir folgen gerne dieser Einladung.
 

Mein Projekt verbindet Wasser und Textilien im Prozess des Färbens. Schon vor Jahren habe ich ein Indigo-Färbeset erworben, wie im letzten Post erwähnt, das nun endlich zum Einsatz kommen sollte. 
Auf der Suche nach weißem Stoff fiel mir ein altes "Shibori" Projekt in die Hände und so nahm meine Idee Gestalt an.
Im Buch "Kreatives Japan" von Miyuki Lacza wird die Technik des "Shiborizome" erklärt und eines der Beispiele, ein Hase in der "Nuishibori-Technik" hatte ich früher bereits begonnen aufzuzeichnen und abzunähen. Ich erinnere mich nicht, warum ich auf halber Strecke aufgehört habe, aber nun war es Zeit, die fehlenden Linien zu ergänzen.
 
 
Die Vorgehensweise ist recht einfach: Man macht eine Vorzeichnung auf den Stoff und näht dann die Linien in kleinen Reihstichen nach. Dabei soll für jede Linie ein eigener Faden, mit Anfangsknoten gesichert, verwendet werden, der später angezogen und ebenfalls verknotet wird.
 
Das so vorbereitete Teil wird dann gefärbt und die Fäden anschließend wieder entfernt. Dort, wo der Stoff ganz eng aufeinander lag, bleibt der Stoff weiß, alles andere färbt sich ein.
 
Soweit die Theorie, hier meine Erfahrung:
Nicht immer hatte ich an einen Anfangsknoten gedacht, weshalb ich ein paar Fäden neu nachnähen musste.
Im Gewirr des Zusammmenziehens verliert man leicht den Überblick, was schon angezogen ist und was nicht.
Dickeres Garn hinterlässt stärkere Linien, ebenso die Linien, die mit 2mm Faltkante genäht wurden.
Das Heraustrennen der nassen Fäden aus dem nassen Stoff ist ganz schön anstrengend.
 

Ich hatte einen gezackten Rand mit zwei Reihen Linien ergänzt, die sich ganz gut entwickelt haben. Das Gesamtergebnis ist interessant, natürlich kein Meisterwerk und man sieht erst hinterher, welche Fäden man nicht straff genug gezogen und gesichert hatte, leider.
 
Gleichzeitig zum Nähen dieses Shiborimusters habe ich mir mehrere Videos mit Falttechniken angeschaut, sogenannte "Itajime-Shibori", die ich auch ausprobieren wollte.
 

 
Hierfür faltet man den Stoff zuerst in einer Zieharmonikafaltung zu einem Streifen und dann den Streifen zieharmonikaartig zu Quadraten oder Dreiecken. Diese werden dann mit Gummibändern oder Schnur abgebunden oder mit Brettchen oder Plastikscheiben abgedeckt, bevor man das Paket färbt.
Ich habe angefeuchtete Leinenstoffe und Hemdenstoffe benutzt und meine Pakete ziemlich fest verschnürt. Zusätzlich war meine Indigo-Färbemischung aus verschiedenen Gründen nicht sehr farbstark. Das Ergebnis war eine, im oberen Bereich starke, im Inneren aber eine eher mäßige Färbung.
 
Deshalb habe ich ein paar Stücke nach dem ersten Trocknen noch einmal gefaltet und dann trocken und
etwas loser gepackt einer zweiten Färbung unterzogen.


So wurden die Stoffe dann doch farbintensiver und bekamen mehr Muster. Die kleinen Quadrate z.B. sind aus den Enden der Klammern entstanden.
 
Insgesamt war das Färben spannend, ich aber bestimmt zu ungeduldig und meine Indigoküppe noch nicht optimal angesetzt, weshalb ich kein kräftiges Indigoblau erreichen konnte. Trotzdem war es ein guter Anfang und in der Sommerpause werde ich weiter daran forschen.
Sicher gibt es heute auch noch gute Hinweise von den anderen Mitspielerinnen, denn das Thema "Färben" ist ein allzeit Erfrischendes.
 
Dann sehen wir uns wieder am anderen Ende der Sommerpause, wenn es um "den letzten Schliff" gehen wird. Bis dahin.
Bleibt gesund, nutzt Sonnencreme, Sonnenhut und trinkt ausreichend!
 
Alle Beiträge findet ihr bei Siebensachen zum Selbermachen heute.
 
Die Stoffspielereien

Bist du auch eine Stoffspielerin?

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

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Stoffspielerei-Termine 2025:

Juli und August: Sommerpause

28.09.2025: „Der letzte Schliff“ bei Petersilie und Co

26.10.2025: „Applikation“ bei 123-Nadelei

30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche

Dezember: Winterpause


 

Sonntag, 25. Mai 2025

Stoffspielereien - die Farbe Blau

Heute begeben wir uns auf eine Fahrt ins "Blaue", gewünscht von Stoffnotizen, die alle Beiträge an diesem (eher verregneten) Sonntag sammelt.
 

Harmonie, Vertrauen und endlose Ausdehnnung verbinden wir oft mit Blau, der deshalb wohl beliebtesten Farbe im Farbkreis. Und so wundert es auch nicht, dass eines der meistgetragenen Kleidungsstücke, die Jeans oder Denim, in dieser Farbe gefärbt ist.
 
Was mich zu meiner ersten Idee für diese Stoffspielerei bringt: endlich mein vor etlichen Jahren erworbenes Färbepaket zu Indigofärbung in Anwendung zu bringen.
 
Stoffe mit blauen Farben bedruckt habe ich schon oft, richtig gefärbt noch nicht. Allein, das Projekt dazu wollte sich nicht einfinden und so wird diese Spielerei bis zum nächsten Monat warten müssen, wenn wir das Thema "Wasser" haben. Passt ja auch, oder? 
Außerdem kann ich mir sicher noch gute Tipps bei den anderen Spielerinnen heute holen.

Stattdessen habe ich mich ans Sticken gemacht und neue Verzierungen für meine neu erworbene Jeansjacke (siehe oben) und meine alte Flickenjeans aus der Spielerei im Jahr 2020, Visible Mending, gearbeitet. Wunderbare Muster fand ich im Buch "Zakka Embroidery", die ich schon lange einmal ausprobieren wollte. (keine bezahlte Werbung, selbst gekauft)



Schon die Blumen auf dem Titelbild hatten es mir angetan, und nachdem ich einen "Tester" auf einem Reststück gestickt hatte, habe ich die Blumen auch direkt auf die Tasche der Jacke gestickt. Der "Tester" gab den Start für weitere Patches, die nun nach und nach auf der Hose landen werden.


Das Übertragen der Muster ist nicht ganz einfach, schließlich kann man nicht durchpausen. Ich habe die Muster auf Transparentpapier übertragen und mit einem weißen Stift (Stabilo All von Faber Castell, ist auch wasserlöslich) eher nachgezeichnet.
Die Motive mit Kettstich gefallen mir am besten und ich werde noch mehr Blumenformen ausprobieren.
 
Derweil begleitet mich noch ein gestricktes, blaues Projekt.
Mein Mann hat einen gekauften, lockeren Lieblingspullover aus einem Baumwollgemisch, der sich aber im Laufe der Zeit zu sehr "lockert", meint: etwas "sackig" wird. Da sagt man dann als versierte Strickerin gerne leichtfertig, dass man so einem Pulli auch selbst stricken könne. Was ja auch stimmt, allerdings ist es heutzutage nicht so einfach, feine und doch robuste Wolle zu finden. 
Da half der Tipp einer Freunding, die mich zur Hamburger Wollfabrik geschickt hat (keine bezahlte Werbung, nur ein eigener Erfahrungsbericht). Der Clou an diesem "Laden" ist, dass man sich Wolle ganz individuell zusammenstellen kann. Farben, Qualitäten, Wollstärken, alles kann gemischt werden und die Beratung ist super.

 
Meine Wahl fiel auf eine Mischung aus 3 blauen Farbtönen aus 90% Merinowolle und 10% Nylon, die zusammen ein Garn für Nadelstärke 2,5mm ergeben hat. Das Musterstück zur Begutachtung der Muster für den Mann war schnell gestrickt und hat die Maschinenwäsche perfekt mitgemacht.

 
Nun strticke ich seit Anfang April geduldig an einem XL Männerpullover im Perlmuster. Einschließlich einer Auftrenn-Aktion von 25cm, nachdem mein 'berechnter' Armausschnitt ganz und garnicht zum Musterpullover passen wollte (siehe unten).

Da gilt es nicht, "blau" zu machen, da muss frau durch. 
Und so endet mein Stoffspielerei-Ausflug heute ganz unspektakulär und ein bisschen mit dem Gefühl von "Unendlichkeit".

Beste Gelegenheit, mir bei den Mitspielerinnen neue Ideen für die nächsten Spielereien zu holen. Schaut doch auch mal hier bei Stoffnotizen rein.

 
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2025:

29.06.2025: „Wasser“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

28.09.2025: „Der letzte Schliff“ bei Petersilie und Co

26.10.2025: „Applikation“ bei 123-Nadelei

30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 
 
 
 
 
 

Sonntag, 27. April 2025

Nadelkissen - Stoffspielereien

Bei strahlendem Frühlingssonnenschein machen wir uns heute wieder auf eine Stoffspielerinnen-Reise. Ich starte etwas später, bin aber nun gut gerüstet, euch meine Auswahl zu zeigen. Karen von Feuerwerk-by-Kaze sammelt alle wunderbaren Nadelhelfer.
 
 
Bevor ich in die Beschreibung des Umbaus dieses neuen Nadelkissens in meiner Sammlung einsteige, möchte ich euch gerne erst meine aktuellen Nadelkissen zeigen, die ich tatsächlich täglich benutze.
 
Zwei Margeritten, ein Mininadelkissen, eine Resteverwertung und immer ein Magnet
 
Neben meinem Nähtisch stehen diese Nadelkissen immer griffbereit, bestückt mit normalen Nähnadeln, aber auch Stopfnadeln und ein paar Stecknadeln mit Köpfen. Ich lasse gerne Restfäden an den Nähnadeln, weil sie sonst oft in den Untiefen des Kissens verschwinden. Generell ist es eine gute Idee, von Zeit zu Zeit alle Nadeln zu entfernen und das Nadelkissen abzustauben, bevor man es wieder neu bestückt.
 
Die Margeritten-Nadelkissen entstanden einmal für einen Kurs und wer Interesse hat, kann gerne die Anleitung bekommen (Email oder Anfrage im Kommentar genügt).
Die Mini-Nadelkissen auf Basis eines Plastik Flaschendeckels, habe ich in einem Blogpost hier bei 'Miniaturen' schon gezeigt.
 
Aber nun zu meinem aktuellen Projekt. 
Schon öfter habe ich darüber nachgedacht, einmal ein Nadelkissen-Auto zu gestalten. Beim Aufräumen im Keller kam mir dann ein Werbe-Modellauto in die Hände, das meine Idee nun Wirklichkeit werden ließ.
 
Mein Ausgangsmaterial: das Auto, ein Stoffwürfel, der auf die Ladefläche kommen soll und eventuell ein Magnet, um weitere Nadeln oder Zubehör aufzunehmen.
Die Werbung an den Seiten des Autos habe ich kurzerhand überstrichen, für das Nadelkissen einen Würfel aus buntem Stoff genäht (hier schon mit einem Papiertrichter zum Einfüllen des Sandes vorbereitet).
Mit einem Maß von 3x3cm ist die Ladefläche nicht gerade groß, weshalb ich den Würfel etwas größer genäht habe.
 
Meine Nadelkissen fülle ich gerne mit feinem Sand. Das gibt ihnen Gewicht und zusätzlich wirkt es wie Sandpapier, das die Spitzen der Nadeln wieder schärft. Die Nähte sollten dabei allerdings sehr dicht sein, also kleine Stiche wählen, da sonst der Sand durch die Lücken rausrieseln kann. Oft nähe ich ein extra Füllungskissen für den Sand, das ich dann umhülle.
 
Eine gute Ergänzung ist Wollvlies, als Rohmaterial von der Schafschur. Gerne noch relativ ungewaschen, mit natürlichem Wollfett, das die Nadeln "ölt" und sie so vor dem Rosten bewahrt. Zusätzlich gibt das weiche Material weniger Widerstand für die Nadeln beim Einstechen.
 
Am Ende habe ich den Würfel gekippt auf der Ladefläche platziert und den Magneten für eine kleine Schere als Halterung an die Seite geklebt. 
Nun bin ich bereit für das nächste Nähexperiment im Mai, wenn wir ins "Blaue" fahren.
 
Zum Abschluss noch eine kleine Nähkissenparade aus meinem Fundus. Manche Experimente haben sich als nicht so gut bewährt, andere kamen als Geschenke in mein Haus. Zuletzt sind da auch einige aus der "Nadelbrief"-Aktion von Frau Nahtlust im Jahre 2019, das mir tatsächlich 52 Nadelhefte eingebracht hat.
 


Hund und Katze waren für Tierfreunde gedacht, allerdings scheute ich mich, ihnen Nadeln ins Gesciht zu stecken. So bleiben sie unbenutzt.

Freundschafts-Nadelkissen 8x8cm sind nette Mitbringsel, das Nadel-Armband stammt aus der Nadelbrief Aktion zum Thema: das tapfere Schneiderlein.

Und hier noch ein Blick in die Nadelbrief-Schatzkiste, mit einem Quallen-Nadelkissen (vorne rechts).

Vielen Dank an Karen für dieses Kleinod-Thema. Ich bin sicher, bei den anderen Mitspielerinnen gibt es eine Fülle an Inspirationen. Schaut doch auch mal rein.
Oder noch besser: macht mit!


Die Stoffspielereien

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Sonntag, 30. März 2025

Stoffspielereien: Biesen und Falten

Der Frühling startet mit einer frischen Ausgabe der Stoffspielereien. 
Gabi mit dem Blog "Langer Faden" hat uns herausgefordert, "Biesen und Falten" zu schaffen und sammelt alle Beiträge heute hier.
 

Die Inspiration für mein kleines Experiment in diesem Monat hat wohl nicht von ungefähr mit der sprießenden und sich entfaltenden Natur zu tun. 
Zuerst dachte ich schon an das Nähen einer neuen Bluse mit dekorativen Biesen, nur irgendwie hat es nicht voll gezündet. Die Aussicht auf mühevolles Stecken und genaues Nähen mit der Maschine passte wohl nicht zum lockenden Sonnenschein und den freien Frühlingsgefühlen.
Vielmehr hat es mich gereizt, einmal auszuprobieren, wie man Biesen von Hand nähen kann. 
Die "Technik" ist ganz einfach: man markiert sich Linien mit einem leichten Stift, oder auch nicht, bildet die Biesen indem man den Stoff einfach zwischen Daumen und Zeigefinger faltet und fixiert diese Biese mit einem Steppstich. Als Garn habe ich doppelt gelegtes Baumwollgarn genommen.

Die Optik ist viel lockerer als mit der Maschine und passt gut zu organischen Formen. So entstand ein kleines Bäumchen beim Plausch mit einer Freundin.
 
 
Da die Fäden für meine Äste irgendwie "verwahrt" mussten, habe ich sie kurzerhand in Form von kleinen Knötchenstichen als Blätter oder Blüten enden lassen.
 
Im nächsten Schritt kam eine Umrundung dazu. Hier habe ich die Stiche als Überwendliche Stiche mit einem einfachen Faden um den Kreis genäht. 
 
Man muss die Stiche auf der Oberseite schräg setzen und den Faden anziehen, damit sich die Biese bilden kann. Ich hätte wohl einen dickeren Faden nehmen können, aber das probiere ich beim nächsten Projekt.
 
 
Hier ist also mein fertiges Frühlingsbäumchen mit handgenähten Biesen.
 
Und was ist mit Falten?  Beim Aufräumen im Nähzimmer habe ich einen alten Farbkreis aus schmalen Streifen (2x6cm) von Jinny Beyer Stoffen gefunden und aufgelöst. Die lose herumliegenden Teile wollte ich nicht wieder in den Untiefen des Stoffschranks verschwinden lassen und habe ein bisschen rumgefaltet. Mit 2 cm Breite sind die Teile längs nicht wirklich nähfähig, aber ein gutes Spielmaterial für eine farbenfrohe abstrakte Farbkomposition.
 

Die Farbfahnen habe ich mit der Maschine zwischen schmale Nesselstreifen (auch aus dem Fundus) mit unterschiedlichen Faltungen genäht, anschließend nur von Hand die ein oder andere Falte manipuliert und umgelegt festgenäht.



Vielleicht findet das Teil einen Rahmen und kommt an die Wand, oder es wird ein Täschchen. Wer weiß. Vorerst hatte ich Spaß an der Spielerei und danke Gabi für das Sammeln und Präsentieren aller Beiträge.
 
 
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2025:

27.04.2025: „Nadelkissen“ bei feuerwerk by KaZe

25.05.2025: „Die Farbe Blau“ bei Stoffnotizen

29.06.2025: „Wasser“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

28.09.2025: „Der letzte Schliff“ bei Petersilie und Co

26.10.2025: „Applikation“ bei 123-Nadelei

30.11.2025: „Techniken im Dialog“ bei Tyche

Dezember: Winterpause






 

 
 

Sonntag, 23. Februar 2025

Stoffspielereien: Feuer

Ich grüße alle wärmesuchenden und flammend-inspirierten Besucherinnen und Teilnehmerinnen beim zweiten Stoffspielereien-Treffen in diesem Jahr.
 
Als wir im letzten Jahr die Themen ausgesucht haben, war nicht abzusehen, dass in diesem Monat so viel "Zunder" in der Welt verbreitet wird und ich hoffe, es lässt bzw. ließ sich niemand davon abhalten, eine kreative Stoffspielerei zum Thema: Feuer auszuprobieren.
(Vielleicht ist es gerade in Zeiten wie diesen wichtig, die Fantasie nicht einzusperren und neue Lösungen zu suchen und zu erforschen).


Mit meiner eigenen Stoffspielerei möchte ich euch heute durch meine Ideen und Ausführungen beim Nähen eines feuerroten Quilts führen, von der zündenden Idee bis zur fertigen Oberseite. 
 
Ich freue mich, wieder Gastgeberin sein zu dürfen und stelle hier gerne die Sammlung der anderen Teilnehmerinnen zusammen, die sich im Laufe des/der Tage reichhaltig füllen wird.
 (Wie immer genügt ein Link zu eurem Beitrag in den Kommentaren, um auf die Liste zu hüpfen)
  • Merle colibri nimmt uns wieder mit auf einen sonnenwarmen Spaziergang mit textiler Zündholzschachtel und feurigen Farben
  • Tyche gab ihrem Kawandi eine neue Runde und ihrem Mann neuen roten "Lesestoff"
  • Babajeza hat sich auch zu einem Kawandi inspirieren lassen (es ist immer die richtige Zeit für unsere Themen)

  • Heyyoskar hat sich vulkanartig auf einem T-Shirt ausgebreitet

  • Siebensachen zum Selbermachen lädt ein, sich in wo(h)lliges Feuer zu kuscheln, bildlich gesprochen

  • 123-Nadelei gibt uns Tipps und Tricks rund um's Bügeleisen

  • marys.kitchen ergänzt die Liste mit ihren Brennproben, inkl. Sicherheitswarnungen

 
Mein Weg zu einem Quilt beginnt oft mit einer Idee, einer Skizze und dem Griff in meine Projekt-Restekiste. Nachdem ich zuletzt schon viele blaue Streifen und Reste verarbeitet hatte, sollten diesmal die roten Stoffe, in Kombination mit weißen, grauen und schwarzen Stoffen zu einer neuen Quiltdecke werden.
 

Die Grundidee war simpel: ein breiterer Mittelstreifen wird von zwei schmalen Seitenstreifen eingefasst. Dieser Block dann quer durch schmalere Streifen erneut geteilt. Größenmäßig habe ich nur ungefähre Breiten vorgegeben und wollte der freien Improvisation Raum lassen.
 
 
Die ersten Blöcke waren schnell genäht und die ersten festen Designentscheidungen getroffen: Der Mittelblock sollte in mittleren Helligkeiten in rot und grau bleiben und die Querstreifen entweder dunkler oder heller sein als die Mitte.


Die erste Anordnung der Blöcke sah vor, dass sich jeweils rote und graue Blöcke abwechseln sollten und direkt untereinander angeordnet sein sollten. Das hat sich aber im Laufe der Näherei geändert, als das Thema "Feuer" hinzukam.


Um das Züngeln der Flammen besser in die, sonst sehr statisch wirkende Anordnung zu integrieren, habe ich die Blöcke um eine halbe Breite gegeneinander versetzt. So konnten sich die breiten, roten Mittelteile mit den schmalen Seitenteilen zu einer "roten Linie" verbinden, unregelmäßig und flammend-lebendig, so die Idee.
 
 
Gleichzeitig habe ich die Berechnungen für die notwendige Anzahl der Blöcke und deren Größe angepasst und festgestellt, dass das "freie Improvisieren" hier an seine Grenze kommt, damit die Gestaltidee nicht verloren geht. Das ging am besten, indem ich die Farbkombinationen der neuen Blöcke direkt an den bereits vorhandenen Blöcken angepasst habe. Die Nummerierung hilft zusätzlich, die Blöcke später beim Zusammennähen nicht aus Versehen zu vertauschen.
 
Um die noch 
schrägen Seitenkanten schnittgerade miteinander verbinden zu können, habe ich die Blöcke überlappend aufeinandergelegt. mit dem Lineal die Ideallinie festgelegt und dann dort entlang mit dem Rollschneider durch beide Blöcke geschnitten. So konnte ich die Teile gerade übereinanderklappen und zusammennähen. 
 
 
So habe ich zunächst alle Reihen verbunden, nur um festzustellen, dass im Gesamtwerk die dunklen Querstreifen den Blick auf die "Flammen" zu sehr blockieren.
 
Wahrscheinlich hätte ich es als "Feuerblockade" definieren können, aber schließlich ist das Experimentieren hier erlaubt und so habe ich die Blöcke um 90° gedreht.
 
Wenn man die Augen zusammenkneift, kann man den Effekt dieser und der geänderten Variante gut miteinander vergleichen. Welche Richtung hätte euch besser gefallen?
 
Nun sind die roten Streifen keine "hoch-züngelnden Flammen" hinter einem Gitter, sondern eher eine "Feuerwalze", die sich horizontal durch einen Wald arbeitet und verkohlte, schwarze und weißglühenden Stämme hinterlässt. Die "Geschichte" hinter dem Quilt hat sich geändert.
 
Nach einer Weile auftrennen und ergänzen war das Patchworktop fertig. Nur leider etwas schmal mit 100 Breite und 140cm Länge. Ein Rand gehört normalerweise nicht zu den Bestandteilen der "improvisierten" Quilts, andererseits sollte mein Quilt aber auch sinnvoll nutzbar sein. Also habe ich doch einen Rand eingeplant.
 
 
Kurzerhand habe ich die potentiellen "Kandidaten" für eine Quiltvergrößerung eingescannt und die Oberseite digital mit einem möglichen Rand versehen. Die gemusterten Stoffe machten das Ganze sehr unruhig, zu feurig für meinen Geschmack.
 
Am Ende hat der einfarbig graue Rand am meisten überzeugt, den ich aus Hemdenstoffen gut ergänzen konnte. 
Ein paar flammende Quiltstiche habe ich schon einmal markiert. Ich muss aber erst noch eine passende Rückseite finden, bevor ich das Quilten starten kann. 


Soweit bin ich nun gekommen, auf meiner "Feuerreise". Danke, dass ihr mich bis hierher begleitet habt. 
Vielleicht habt ihr nun auch Lust bekommen, selbst einmal wieder zu Stoffstreifen und Nähmaschine zu greifen und beim nächsten Mal dabei zu sein. 
Unser Austausch ist offen für alle und jede textile Technik.
 
 
Die Stoffspielereien

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