Montag, 22. Oktober 2018

Handschriften Übungen

Wenn ich meine Blogseite so anschaue, könnte man meinen, ich sei im siebten Pflaumenmus-Vorratskeller verschwunden. Dick und rund säße ich im gemütlichen Keller und verschmauste ein Glas nach dem anderen, wie der kleine Häwelmann  "Mehr! mehr!" rufend. Nichts zu sehen von flinken Händen, die sich im Nähen, Zeichnen oder gar Handschreiben üben würden. Keine 12 von 12 im Oktober (ich war unterwegs und undigitalisiert).

Tatsächlich bin ich eher in der 'Stoffhö(h)lle' im oberen Stock gefangen gewesen, um all die angesammelten Werke in Kisten und Kasten zu sichten, zu sortieren und zu entrümpeln. Ein guter Teil der 'unvollendeten Objekte' hat beim Regiotreffen der Patchworkgilde in Bochum vorletztes Wochenende neue Besitzerinnen gefunden, und ich nun wieder einen Durch- und Überblick gewonnen. Ein gutes Gefühl, nur noch 1! (wenn auch große) Kiste mit Projekten, und den Arbeitstisch endlich wieder frei zu haben, auch für's Schreiben und Mustern.

Schreiben von Hand gehört zu meiner täglichen Beschäftigung. Das fängt mit der Einkaufsliste an, die meist gleich auf der Tafel in der Küche festgehalten wird.
Das Schreiben an der Tafel hat seinen eigenen Reiz. Der Klang und der Kreidestaub prägen sich ganz anders ein als eine digitale Liste auf dem Telefon. (Nicht, dass ich dann nicht trotzdem etwas vergessen würde im Laden.)

 
Ich spiele auch gerne mit der Handschrift. Links/Zuerst ist meine normale Handschrift, rechts/danach habe ich den gleichen Text geschrieben, aber die Buchstaben von unten nach oben. Sie wirken dadurch ungelenker, aber auch lebendiger. Ist ja eh nur Schreiben auf Zeit, dann wird's wieder weggewischt. Oder ich über es auf Papier und mache mir eine zweite Handschrift.

Von Hand schreibe ich auch meine Lieblingsrezepte in ein Buch. Ich habe es schon lange vor der Einführung der Internet-Kochwelt begonnen und natürlich trägt es die 'Gebrauchsspuren' in Würde. (Bei einem Tablet wäre ich mir da nicht so sicher.)


Einmal wollte mein Sohn seine Studentenrezepte für Freunde festhalten und hat mich gebeten, den Text handschriftlich abzuschreiben (seiner eigenen Handschrift hat er nicht getraut). Dann sieht es natürlich viel ordentlicher aus. Auch wenn man mehr aufpassen muss, sich nicht zu verschreiben.

Es gibt natürlich auch Programme, die die eigene Handschrift in einen Fonts umwandeln, den man dann ins Textverarbeitungsprogramm übernehmen kann. Das habe ich auch schon einmal probiert, mit zwei verschiedenen Versionen.

So sieht meine eigene Schriftart aus

Und wo ich schon beim Stöbern in Kisten und Schubladen war, fielen mir zwei farbige Tintengläschen in die Hände, passend zum Thema 'Herbstfrüchte' und Pflaumen. Zwar kommt es nicht an die Qualität einer selbstgemachten Walnuss-Tinte, wie Ulrike sie fabrizieren kann, heran, aber ein bisschen Stimmung verbreitet sie doch. (Dem Kalligrafie-Profi rollen sich bestimmt die Zehennägel auf, angesichts meiner ungepflegten Feder. Da gelobe ich Besserung.)
 

Die Schriftübung brauche ich dennoch dringend für meine neu gebundenen 15x15-Hefte, die sich im Monat Oktober noch mehr mit Herbstfrüchten und Mustern füllen sollen. Ein paar Studien und Collagen sind schon drin, zwei Mittwoche habe ich ja noch.

Es sind insgesamt fünf Hefte, die ich zu einem Büchlein mit offenem Rücken binden möchte. Dazu aber dann (tatsächlich) noch mehr in den verbleibenden Oktobertagen.

Heute genieße ich noch den letzten sonnenwarmen Herbsttag und schicke meine Handschriften-Sammlung ins PapierliebeArchiv von Frau Nahtlust.









 
 

1 Kommentar:

  1. Oh wie schön, Elvira, welch feine SChreibübungen und was für schöne Ausblicke da mit den Heftchen auf uns warten! Ich bin schon sehr gespannt! Die Buchstaben mal von unten nahc oben zu schreiben und damit zu verlebendigen, finde ich super. Und auch die eigene Font-Handschrift...?! Ein Traum! Muss ich mal danach suchen... Danke fürs Verlinken und nun bitte weiter schmatzen mit Pflaumenmarmeladenresten! :-)
    LG. Susanne

    AntwortenLöschen