Wenn man bedenkt, dass bis zu den Anfängen des Buchdrucks mit Gutenberg alle Schriftstücke von Hand gemalt und so vervielfältigt wurden, ist die Erfindung von beweglichen Lettern, die man tausendfach gleich zu einem Text setzen konnte, wirklich eine Revolution gewesen.
Diese Geschichte wollte ich in meinem eigenen Nadelbrief festhalten. Ich habe Schrifttypen aus verschiedenen Jahrhunderten ausgewählt und das Wort "Nadeln" (what else...?) am Computer geschrieben.
Es war garnicht einfach, die Fonts zu finden, denn viele sind in der Textverarbeitung nicht mehr vorhanden. Und bei manchen, wie der 'Garamond' war ich erstaunt, dass dieser Schrifttyp schon fast 500 Jahre verwendet wird.
Insgesamt 8 typische Schriften versammeln sich in meinem Nadelbrief, mit Serifen und Groteske, zeitgenössische und, seit Einführung des Computers, ganz freie und einfach zu vervielfältigende Fonts.
Doch wozu braucht man eigentlich so viele verschiedene Schriften? Dazu habe ich einen sehr einleuchtenden Hinweis im Podcast (mein Tipp von hier) mit Prof. Jörg Petri gefunden:
Die Schrift ist die Stimme des Textes.
Fahnenbuch von Hedi Kyle aus dem Buch: In Falten gelegt |
Jetzt fehlte nur noch das Deckblatt. Einen Entwurf für eine eigene "Schrift" hatte ich schnell, aber dann habe ich lange über die Ausführung gegrübelt. Am Ende habe ich mich entschlossen, meine Nadelschrift im Original zu lassen.
Eine Schrift, die aus Stecknadeln gebildet ist. Man muss etwas genauer hinschauen, um die Buchstaben lesen zu können, aber irgendwie funktioniert es doch.
Das Zahlenband hält meinen Nadelbrief zusammen und lässt gleichzeitig die Möglichkeit, das Leporello ganz auseinander zu ziehen.
Nun bin ich froh, dass ich die vielen Ideen doch noch in einem Nadelbrief vereinen konnte. Ich habe viel gelernt und habe noch größeren Respekt vor dem Druckerhandwerk und den Menschen, die ganze Schrifttypen und Schriftfamilien konstruieren und entwickeln können.
Meinen Nadelbrief No. 48: Viecherei habe ich bisher nur auf Insta gezeigt. Der Vollständigkeit halber zeige ich meine tierische Nadelbriefversion auch gerne hier.
Und ein kleines Extra, das mit der Viecherei zu tun hat, aber kein Nadelbrief ist.
Auch Hund und Katze sind gerne beim Nähen dabei und diese Beiden warten auf die Stecknadeln und lassen sich gerne pieksen.
Das Nahtlust-Nadelbrief Jahr neigt sich dem Ende zu und wird nach Xanthippe dann noch mal richtig glamorös. Dranbleiben lohnt sich!
Also liebe Elvira, ich bin hin und weg. Von beiden. Das Tierische kanne ich ja schon von Instagram und finde es erneut und wieder und immer wieder bezaubernd! Und die Typo - ich meine, wow! Was für eine coole Idee, die Typo auf diese Weise zu ehren und sie in so ein hübsches Faltbüchlein zu packen! Das ist überhaupt eine tolle Idee für Stoff, die ich mir mal merken muss. Sehr genial! Danke für die Verlinkung und Endspurt :-)
AntwortenLöschenLG. Susanne
Ich bin ganz hin und weg von deinem aufwändigen Nadelbriefchen und dem informativen Text. Das habe ich mir noch nicht überlegt, dass man allein durch die Wahl der Schrift schon andere Assoziationen hervorruft.
AntwortenLöschenIch habe das Thema ja geschwänzt, weil das gar nicht meine Richtung ist und keine Ideen kamen, aber bei dir ist es tatsächlich total interessant.
LG Elke
welch super schöne Nadelbriefchen.Eine geniale Idee dieses Faltbüchlein in Stoff umzusetzen.Ganz besonders die Schrift mit Naden. Einfach klasse.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Monika
Liebe Elvira,
AntwortenLöschendass ich von Deinen Werken schwer beeindruckt bin, weißt Du ja. Du verwendest so viele verschiedene Handarbeitstechniken, hast ein enormes Hintergrundwissen, bist irre kreativ und handwerklich gut.
viele Grüße Margot