In meinem Fall mit einem Nadelbrief à la Alabama Chanin, der diese Woche auf der Themenliste stand.
Ich bin dieser, von Natalie Chanin erfundenen, Nähmethode vor etwa 5 Jahren zum ersten Mal begegnet und habe mir ein Buch dazu gekauft. Es ist eigentlich eine Mischung aus drucken und Reverse Applikation auf 2 Lagen Jerseystoff, der auch noch bestickt werden kann, um dann zu einem (meist) Kleidungsstück verarbeitet zu werden.
An einem Probestück habe ich das damals probiert und dachte, ich könnte es vielleicht auch für den Nadelbrief einsetzen. Aber das Blattmotiv ist zu groß für mein Nadelbriefformat und so habe ich ein neues Motiv genäht, warum nicht. Mehr Gelegenheit, diese Technik zu üben.
Ich bin beim Blattmotiv geblieben, und sicher spielte die Jahreszeit eine Rolle bei der Auswahl der Farben. Als Stoffe habe ich tatsächlich ausgediente T-Shirts benutzt, in Grau und Rostrot.
Der erste Schritt ist das Drucken eines Motivs mittels Schablonen (bei mir Freezerpaper) auf den Oberstoff. Nach dem Trocknen heftet man das bedruckte Teil vollflächig auf einen Unterstoff, bei mir der rostrote (den man hier nicht sehen kann).
Dann umstickt man den Schablonendruck und näht damit die beiden Lagen zusammen.
Das ist notwendig, weil man in Schritt 3 das Mittelteil des Blätterdruckes ausschneidet und so den darunterliegenden Stoff freilegt. Ich mochte die gelblichen Schattierungen meines Druckes und habe einen Rand davon stehen lassen und auch nicht alle Blätter ausgeschnitten.
Als Stengel habe ich mich einer weiteren Applikationsvariante bedient: dem Couching. Dazu habe ich einen schmalen Jerseystreifen in sich zu einer Art Kordel gedreht und mit Stickgarn festgenäht.
Und zu guter Letzt ergänzen ein paar Perlen die Außenseite des herbstlichen Nadelbriefs. Mein Plan war, die Kanten offen zu lassen und so habe ich die Ränder nur mit zwei Reihen Stichen umlaufend zusammengenäht.
Innen kann man die Rückseite der Stickerei sehen, an der ich dekorativ auch Blattformen ausgeschnitten habe. Die gelben Blättchen von außen durften nun auf der Innenseite mittels einer normalen Applikation auf einer Tasche Platz nehmen. Damit die offenen Innenkanten geschützt sind, habe ich eine Schicht Organza zwischen Rückseite und Tasche gelegt.
Nach Begradigung der Außenkanten fehlte nur noch ein Filzfleck für die Nadeln, um den Nadelbrief funktionstüchtig zu machen.
Die Liste bei Frau Nahtlust wächst nun doch wieder schneller und vielleicht ist die Ankündigung der Ausstellung im Mai 2020 bei der Nadelwelt in Karlsruhe Anlass für einige, doch noch ein paar Themen zu bearbeiten? Das wäre doch toll.
Ein schönes Wochenende und bis nächste Woche.
Bin schon im Packpapierfieber.
Gut gelungen, gefällt mir sehr! Das Richtige für verregnete Feiertage! Ich hab noch Enkelinnenbesuch...
AntwortenLöschenBon week-end!
Astrid
Ich vergaß: Die Enkelin hat sich sehr über deine Nadelblume gefreut und lässt dir ein Danke ausrichten. Sie war ganz überrascht, dass jemand Fremdes ihr etwas schenkt...
LöschenDanke, und an deine Enkelin: gerne. Mit lustigen Zutaten macht das Nähen (noch) mehr Spaß.
LöschenToll, liebe Elvira! Mit Jersey kommt der Effekt einfach noch besser zur Geltung, das ist ein Traum! Und wie schön, dass wir farblich beide in den Orangerichtungen unterwegs waren :-) LG und danke für die Verlinkung. Susanne
AntwortenLöschenLiebe Elvira,
AntwortenLöschenwelch eine tolle Arbeit! Das Nadelbriefchen ist sehr schön geworden.
Liebe Grüße
Monika
Klasse gemacht.
AntwortenLöschenSelber habe ich im Herbst Sonnendruck mit Ginkgoblättern gemacht und einen Alabama Chanin Nadelbrief angefangen und so blöd verräumt, dass ich ihn trotz mehrmaligen Suchen nicht mehr finde.
LG Margot